Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - 1860 München

Farbe bekennen und Flagge zeigen

Farbe bekennen und Flagge zeigen


Abstiegskampf pur! Gegen 1860 München bestreitet der FCK das erste von vier direkten Duellen gegen abstiegsbedrohte Teams. Beide Vereine teilen die gleichen Probleme – und die gleichen Sprüche.

1860 München (Platz 12), Karlsruher SC (18), FC St. Pauli (14), Erzgebirge Aue (16): Die nächsten vier Gegner haben es in sich für den 1. FC Kaiserslautern, der selbst aktuell auf Rang 15 der Zweitliga-Tabelle rangiert. Abgesehen vom abgeschlagenen Schlusslicht Karlsruhe trennt die genannten Vereine gerade mal ein mickriges Pünktchen. "Farbe bekennen" heißt es deshalb für die Spieler des FCK – und "Flagge zeigen" für die Fans.

Vier Unentschieden wie in der Hinrunde wären aus diesen Spielen ganz klar zu wenig. Aber zum Glück findet das erste sogenannte "Sechs-Punkte-Spiel" im Fritz-Walter-Stadion statt: Denn die Auswärtsbilanz von 1860 ist genauso bescheiden wie jene des FCK. Und auch sonst gibt es momentan einige Parallelen zwischen den Roten Teufeln und den Löwen.

Welche Parallelen das sind und was es sonst noch zu wissen gilt, erfahrt Ihr im nachfolgenden Vorbericht zum 30. Spieltag:

Der FCK: Ausgangslage und Personal

Beim 1:3 in Berlin konnte die nahezu unveränderte Startformation des 1. FC Kaiserslautern nicht an die gute Leistung der Vorwoche anknüpfen. Insbesondere Zoltan Stieber enttäuschte und dürfte sich nun wohl endgültig auf dem Abstellgleis wiederfinden. Auch der für den an der Schulter lädierten Osayamen Osawe eingewechselte Kacper Przybylko konnte nicht überzeugen – ebenso wenig wie alle anderen Offensivspieler.

Personell kann Norbert Meier gegen 1860 wieder auf Osawe und Mannschaftskapitän Daniel Halfar zurückgreifen. Auch sonst steht dem Trainer eine breite Auswahl zur Verfügung, denn erstmals seit längerer Zeit sind alle potentiellen Stammspieler (ausgenommen Mensur Mujdza) einsatzbereit. Größere Veränderungen in der Startformation sind vor den vier Abstiegsduellen allerdings nicht zu erwarten.

Der Gegner: Ausgangslage und Personal

Den großen Hoffnungen beim Investorenklub 1860 München steht immer wieder die bittere Realität gegenüber: Kurzen Ausreißern nach oben folgen meist schnell neue Rückschläge. Zuletzt gab es den Mittelmaß-Klassiker Sieg/Unentschieden/Niederlage in der englischen Woche und danach ein mageres 1:1 vor 17.600 Zuschauern zuhause gegen den SV Sandhausen – ausgerechnet der Ex-Lautrer Markus Karl vermieste den Sechzgern in der 82. Minute den Heimsieg.

Sportlich haben die Löwen mit Spielern wie Stefan Aigner, Ivica Olic, Michael Liendl oder Abdoulaye Ba viel Qualität aufzuweisen, die sie aber viel zu selten abrufen. Eine weitere Parallele zum FCK also – dazu passt auch das Motto, dass die Mannschaft letzte Woche auf einem Transparent entrollte: "Zam hoid'n", also quasi der Lautrer Slogan "Nur zusammen" übersetzt auf bayrisch. Keine Rolle mehr spielt bei 1860 der Ex-Lautrer Karim Matmour, der nach der Entlassung seines Förderers Kosta Runjaic zur U21 abgeschoben wurde.

Frühere Duelle

In der Saison 2003/04 waren Rote Teufel und Löwen schon einmal direkte Konkurrenten im Abstiegskampf. Damals fanden allerdings beide Spiele gleich zum Rundenbeginn statt und endeten negativ für den FCK : Am 1. Spieltag gab es ein 0:1 auf dem Betze, am 18. Spieltag folgte ein 1:2 im Münchner Olympiastadion – damals das letzte Spiel für FCK-Trainer Erik Gerets. Am Ende schafften trotzdem die Lautrer den Klassenerhalt und 1860 setzte zum bis heute andauernden Abstieg in die zweite Liga an.

Fan-Infos

Unter dem Motto "Mit'm Bus auf'n Betze" spendiert die Mannschaft von 1860 einigen Fans die Auswärtsfahrt ins Fritz-Walter-Stadion. Die Plätze sind allerdings begrenzt und die Eintrittskarten müssen selbst bezahlt werden. Etwa 1.200 TSV-Fans werden sich am Freitagabend auf den Weg in die Pfalz machen, darunter auch erstmals die neue Supportergruppe "Münchner Löwen".

Insgesamt werden 24.000 bis 25.000 Zuschauer erwartet, was trotz aller Enttäuschung immerhin die höchste Besucherzahl bei einem FCK-Heimspiel seit November 2016 wäre. Die Betze-Familie rückt zum Endspurt wieder enger zusammen: Unter dem Motto "Unzerstörbar" haben mehr als 75 Fanclubs zu Aktionen für die letzten drei Heimspiele aufgerufen, beginnend mit einem Fahnentag am Freitagabend.

O-Töne

Auch die Forderungen der beiden Trainer klingen ziemlich identisch:

FCK-Coach Norbert Meier: "1860 hat Probleme mit der Konstanz, vor allem auswärts. Aber darauf dürfen wir uns nicht verlassen. Wir brauchen Zweikampfstärke, Laufbereitschaft und absoluten Biss in dieser Situation."

1860-Trainer Vitor Pereira: "Ich erwarte viel mehr Biss und Zweikampfstärke. Jeder Spieler sollte Konzentration und Ambitionen zeigen. Er soll zeigen, dass er alles geben will."

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Martin Petersen (Stuttgart)

Voraussichtliche Aufstellungen

1. FC Kaiserslautern: Pollersbeck - Mwene, Vucur, Ewerton, Heubach, Gaus - Moritz, Koch, Halfar (Kerk) - Osawe, Zoua

Es fehlen: Jacob (Knieprobleme), Mujdza (Aufbautraining)

- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.

1860 München: Ortega - Bülow, Ba, Uduokhai - Busch, Lacazette, Liendl, Lumor - Amilton, Olic, Aigner

Es fehlen: Andrade (Aufbautraining), Karger (Trainingsrückstand), Matmour (ausgemustert/U21), Simon (Aufbautraining)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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