Vorbericht: Karlsruher SC - 1. FC Kaiserslautern

Einfach Derby

Einfach Derby


Der 1. FC Kaiserslautern dümpelt im Mittelmaß der zweiten Liga umher. Wie gut, dass am Samstag das Südwestduell gegen den Karlsruher SC ansteht. Das Motto sollte lauten: Einfach mal das Derby genießen.

Die Ausgangslage

Fünf Punkte nach oben, sechs Punkte nach unten: Man könnte in die nächste Partie der Roten Teufel schon wieder jede Menge richtungsweisendes hineininterpretieren. Doch vielleicht ist es ganz gut, zumindest für diesen einen Spieltag die Tabellenrechnerei einfach mal aufzugeben und – in Anlehnung an die Einfach-Spielen-Mentalität in den ersten beiden Spielen unter Konrad Fünfstück – das nächste Spiel einfach unbedingt und unabhängig von allen anderen Einflüssen gewinnen zu wollen. Denn nicht zuletzt wäre es für die rot-weiße Anhängerschaft nach zuletzt turbulenten Wochen ein schönes Geschenk. Einfach Derby eben.

Das Personal

„Wir haben zwei gute Ideen“, sagte Konrad Fünfstück in Bezug auf die Aufstellung im Wildparkstadion. In jedem Fall werden beide Ideen einen neuen Rechtsverteidiger beinhalten, denn Jean Zimmer steht wegen eines Muskelfaserrisses nicht zur Verfügung. Zwar trainiert Michael Schulze nach seiner langen Verletzungspause wieder, doch fehlt ihm noch die Spielpraxis. Wahrscheinlicher ist deshalb, dass der nach seiner Sperre wieder spielberechtigte Patrick Ziegler diese Position übernimmt; alternativ käme Innenverteidiger Sascha Mockenhaupt in Frage.

Abgesehen von Zimmer und Ziegler steht der gleiche Kader wie letzte Woche zur Verfügung, wie Fünfstück betonte. Unter der Woche testete der ehemalige Nachwuchscoach außerdem die U23-Spieler Robin Koch, Bernard Kyere und nach längerer Zeit mal wieder Jan-Lucas Dorow im Training der Profis.

Der Gegner

Hätte Schiedsrichter Manuel Gräfe am 1. Juni 2015 im Relegationsrückspiel nicht in der letzten Minute auf Handspiel entschieden, der Karlsruher SC würde wohl heute Abend in Hoffenheim antreten, während die FCK-Fans ein schönes Wochenende in Hamburg planen könnten. Doch am Ende kam alles anders: Dem KSC wurde der sicher geglaubte Aufstieg doch noch entrissen.

Gezeichnet von diesem Schock fanden die Badener nur sehr schleppend in die neue Spielzeit. Aus den letzten sieben Partien gab es gerade mal einen Sieg, im Pokal schied man aus und dann kündigte auch noch Erfolgscoach Markus Kauczinski nach internen Differenzen seinen Abschied zum Saisonende an. Unruhige Zeiten im Wildpark also. Ein Derbysieg käme da gerade recht. Käme.

Das letzte Spiel

0:0 war das Ergebnis am 26. Spieltag der letzten Saison. Das mit Spannung erwartete Spiel der beiden Aufstiegskandidaten verkam zum absoluten Langweiler und der drittplatzierte FCK versäumte es, sich vom KSC abzusetzen.

Fan-Infos

Wohl um die 5.000 Fans werden den FCK wieder nach Karlsruhe begleiten. Einige Tickets außerhalb des Gästeblocks stehen allerdings noch zum Verkauf.

Die Deutsche Bahn setzt zusätzliche Züge von Kaiserslautern und Ludwigshafen ein (Abfahrtszeiten siehe hier). Vermutlich werden wie schon im Vorjahr (Sonder-)Zugreisende am Abfahrtsort kontrolliert. Auch das bekannte Busshuttle-System in Karlsruhe – inklusive Einzelabfertigung am Hauptbahnhof – kommt wohl wieder zum Einsatz. Plant also genug Zeit für eure Anreise ein. Für FCK-Fans die mit dem Auto nach Nordbaden fahren, hat die Polizei Karlsruhe außerdem eine Anfahrtsskizze veröffentlicht.

Außerdem – wie vor jedem Derby üblich – richten sich die Polizei ebenso wie Vertreter der Vereine mit offenen Briefen an die Fans und rufen zu einem friedlichen Fußballfest auf.

Ansonsten gilt wie vor jedem Derby: Passt auf euch auf und bleibt wachsam – lasst euch aber trotz aller Sicherheitsmaßnahmen auch nicht die Freude am Derby nehmen und bringt den Wildpark zum wackeln!

O-Töne

„Wir haben das Südwestderby vor der Brust. Die Jungs freuen sich sehr auf das Spiel, genauso wie wir im Trainerteam“, sagt FCK-Trainer Konrad Fünfstück. „Wir erwarten echte Derbyatmosphäre, das ist ja immer etwas sehr Schönes.“

„Wenn wir unsere Leistung zeigen, wie das in den vergangenen Wochen der Fall war, ist der Dreier absolut machbar“, entgegnet der ehemalige FCK-Stürmer Jimmy Hoffer, der am Samstag auch ein Tor erzielen will: „Ich versuche es auf jeden Fall.“ Beim Versuch wird es aus FCK-Sicht hoffentlich bleiben.

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Knut Kircher (Rottenburg)

Voraussichtliche Aufstellungen

Karlsruher SC: Orlishausen - Valentini, Stoll, Mauersberger, Kempe - Prömel, Peitz - Barry, Nazarov, Yamada - Hoffer

Es fehlen: Gulde (Oberschenkelverletzung), Bader (Zahn-OP), Grupp (Adduktorenprobleme)

1. FC Kaiserslautern: Müller - Ziegler, Vucur, Mockenhaupt, Löwe - Halfar, Jenssen (Piossek), Karl, Gaus - Colak, Przybylko

Es fehlen: Zimmer, Ring, Osei Kwadwo (alle Muskelfaserriss), Fomitschow (Knieverletzung), Jacob (Kreuzbandriss)

- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: paulgeht

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