"FCK.de erstrahlt in neuem Glanz!", titelte die Pressemitteilung des 1. FC Kaiserslautern zum Relaunch der offiziellen FCK-Website. Der von der Kaiserslauterer Firma UplinkIT umgesetzte Internetauftritt ging Anfang September online. Dessen Vorgänger versorgte immerhin vier Jahre lang FCK-Anhänger und sonstige Besucher mit Informationen unseres Traditionsvereins. Toco und voks haben die neu gestaltete Webpräsenz für Euch unter die Lupe genommen.
Inhalt und Funktionen
Inhaltlich ist erst einmal positiv zu erwähnen, dass so ziemlich alle Texte und Funktionen den Relaunch überlebt haben und auch unter der neuen Oberfläche zu finden sind. Was wie eine Selbstverständlichkeit klingt, ist oftmals nicht der Fall. Komplett neu dazugekommen ist der Statistik-Bereich, wo der Fan von Zahlen und Fakten auf seine Kosten kommt. Das Angebot reicht von einem einfachen Mannschaftsvergleich, über die Taktiktafel bis hin zur Heatmap. Bei der Heatmap lässt sich z.B. einfach ablesen, wo auf dem Rasen sich ein Spieler denn am häufigsten aufgehalten hat. Ein schönes Spielzeug für den Fan, eine gute Informationsquelle für den Taktikfuchs. Die Texte enthalten weiterhin die wichtigsten Details, die Gäste wie Fans hinreichend aufklären und ausführlich informieren. Gerade bei aktuellen Texten überzeugt die Schreibe auch mal mit etwas unkonventioneller Ausdrucksweise, wirkt weniger glatt und weckt Lust auf die Lektüre. Danke, Rossi! Hier kann die neue Website also punkten, das PR-Angebot des FCK ist tatsächlich glänzend.
Technik
Bestand 2007 noch die komplette Seite aus einem Flash-Element, so war es in der Version von 2009 nur noch eine am unteren Seitenrand lodernde Flamme, die mit dieser Technologie gespeist wurde. In der aktuellen Version wird komplett auf Flash verzichtet, stattdessen findet mehr und mehr JavaScript Anwendung. Das Aufklappen der Untermenüs, die Newsbox mit wechselnder Vorschau, der Mythos-, sowie der neue Statistik-Bereich greifen auf dieses moderne Mittel zurück.
Responsive Design ist eine der Technologien, die der neuen Website zu neuem Glanz verhelfen sollen. Ein solches Design beschreibt im Allgemeinen etwas, das sich an seine Umgebung bestmöglich anpasst. Für eine Website bedeutet das insbesondere, dass diese mit Browsern auf beliebigen Endgeräten, vom Computer-Monitor bis zum Smartphone, optimal betrachtet werden kann. Dadurch wird die Pflege verschiedener Oberflächen für die unterschiedlichen Endgeräte eingespart, weshalb auch die offiziellen FCK-Apps aus den Märkten der verschiedenen Smartphone-Plattformen verschwunden sind. Anstatt der zuvor separat entwickelten mobilen Seite öffnet sich nun die neue Website, optisch angepasst an Handy und Co.
Mobil
Doch gerade mobil ist nicht alles Gold was glänzt. Die überladene Startseite frisst das Datenvolumen des Handyvertrags, die immer sichtbare Menüleiste nimmt vor allem auf kleinen Endgeräten unnötig Platz weg. Mit manchen Browser-Apps lässt sich das aufgeklappte Menü nicht oder nur mit etwas Glück scrollen und somit die meisten Seiten des Angebots nicht ansteuern. Der auf Monitorgrößen schön umgesetzte Mythos-Bereich ist auf dem Smartphone leider überhaupt nicht nutzbar. Es scheint, als ob die "Responsive Design"-Philosophie hier nicht bis zum Ende durchdacht oder nur auf die Marktführer von Apple und Samsung optimiert wurde. Hier muss dringend nachgebessert werden, denn man sieht keinen Glanz, wenn die Struktur durch Dellen verunstaltet ist.
Usability (Bedienbarkeit und Benutzerfreundlichkeit)
Auf dem Desktop mit Standard-Monitor sieht das ganze schon wesentlich besser aus. Die Startseite ist zwar, wie bereits erwähnt, immer noch überladen, aber zumindest der obere Bereich mit dem Menü wurde aufgeräumt, die Benutzerführung vereinfacht. So erfährt man nun durch die Anzeige von "Breadcrumbs" (Beispiel: "1. FC Kaiserslautern » Aktuell » News » Gutes Debüt von Kosta Runjaic") die Position der aktuell angezeigten Seite in der Website-Hierarchie. Aber auch in diesem Bereich gibt es noch Nachholbedarf. Für Tickets gibt es gleich zwei unterschiedliche Links auf zwei unterschiedliche Seiten: Ausführliche Informationen zu den Tickets oben, der FCK-Ticketshop unten.
Unterhalb des Menüs irritiert eine prominente Werbefläche, die trotz Platzierung im Content nicht als Anzeige gekennzeichnet ist. Die Werbetreibenden freut das. Wer sich allerdings über die Profis, den Nachwuchs oder die Fans informieren möchte und mit dem Mauszeiger über die entsprechenden Menüpunkte fährt, sieht nichts mehr von der Werbung, denn darüber lagert nun ein Untermenü. Freuen sich die Werbetreibenden da noch immer?
Ein kleiner Fehler mit großer Wirkung sorgte wochenlang dafür, dass keine offiziellen FCK-Inhalte mehr über Suchmaschinen erreichbar waren: Die Attribute "noindex" und "nofollow" im Quelltext verursachten, dass FCK.de von Google und Co. nicht mehr indexiert wurden - ein Albtraum für jeden Websitebetreiber! Egal welche Suchmaschine man mit FCK-verwandten Suchbegriffen fütterte, FCK.de befand sich nicht unter den Suchergebnissen. So lässt sich z.B. an einer Meldung des Sport-Informations-Dienstes (SID) spekulieren, dass der Autor "Der Betze brennt" möglicherweise für die offizielle FCK-Seite hielt. Was für uns eine nette Geschichte zum Schmunzeln ist, ist für den FCK eher peinlich. Weiterer Minuspunkt: Die neuen URLs, auch für alte Artikel, lassen tausende von Links der Vergangenheit von Blogs, Foren und anderen Seiten ins Leere gehen.
Große Bilder teasern die aktuellsten Artikel an. Darunter signalisieren fünf „Aktenreiter“, dass es offensichtlich fünf neue Artikel gibt. Wenn man auf einen dieser Reiter klickt, landet man aber nicht auf der entsprechenden Seite, sondern man bleibt zunächst auf der Startseite und sieht das Bild dazu. Nach ein paar Sekunden wechselt das Bild wieder. Ein etwas seltsamer wie nerviger Ansatz. Was sollen die Reiter unterhalb der Bilder, wenn ein Klick darauf zu nichts führt?
Nicht weniger umständlich verhält es sich mit den Klicks auf die zehn Artikel darunter. Um einen dieser Artikel zu lesen, muss man gleich zweimal klicken: Erst auf die Überschrift oder das kleine Bild daneben, anschließend auf „Weiterlesen“.
Auf der Startseite befindet sich der Inhalt links, der Navigationsbereich liegt - wie bereits erwähnt - oben und rechts neben dem Inhalt. Eine Ebene weiter unten, z.B. bei „Profis“ wechselt der Inhalt nach rechts. Die Navigation springt nach links. Warum?
Design
Layout-Bewertungen sind Geschmacksache, deshalb soll an dieser Stelle keine subjektive Einzelmeinung abgegeben werden. Eine redaktionsinterne Umfrage bei "Der Betze brennt" ergab ein geteiltes Meinungsbild, das von "nichts besonderes" bis "gut" reichte. Ähnlich äußerten sich auch die Fans im Diskussionsforum, wo die ersten Bewertungen "gewöhnungsbedürftig" und "unübersichtlich", aber auch "logisch und benutzerfreundlich" sowie "hübsch" lauteten. Unter dem Strich kann man wohl festhalten, dass mit dem Re-Design von FCK.de keine neuen Maßstäbe gesetzt wurden, aber eine ordentlich-solide Seitengestaltung im Stil anderer Klubwebsites übernommen wurde.
Fazit
Alter Rost wurde entfernt, doch noch ist nicht alles auf Hochglanz poliert. Gerade im mobilen Bereich wurden mehr Dellen eingeschlagen als ausgebügelt. Die Usability ist suboptimal und stört das schöne Bild, das von den gut aufbereiteten Inhalten ausgeht. Einige Fehler, wie z.B. der nicht funktionierende Kalenderexport, auf die auch das DBB-Team per E-Mail an die eigens dafür eingerichtete Adresse hinwies, wurden inzwischen behoben. Wir hoffen auf weitere Nachbesserungen und geben im Vertrauen darauf eine 3+ mit Luft nach oben.
Quelle: Der Betze brennt | Autor: voks, Toco
Weitere Links zum Thema:
- FCK.de erstrahlt in neuem Glanz! (Pressemeldung FCK, vom 01.09.2013)