Vorbericht: 1. FC Köln - 1. FC Kaiserslautern

Lautrer Offensivpuzzle: Wer fit ist, der spielt

Lautrer Offensivpuzzle: Wer fit ist, der spielt


Nach dem ersten Punktverlust auf des Gegners Platz beim FC Ingolstadt und dem Heimerfolg gegen den SV Sandhausen geht es nun zu einem alten und in den letzten 23 Jahren recht gern gesehen Gegner: Die Reise führt den 1. FC Kaiserslautern am Freitagabend ins Müngersdorfer Stadion zum 1. FC Köln. Für Spieler und Fans eine beliebte und hoffentlich auch wieder erfolgreiche Reise.

Die Ausgangslage

Nur Eintracht Braunschweig und Bayern München haben wie die Roten Teufel noch eine weiße Weste - fünf Siege und fünf Unentschieden bedeuten derzeit den dritten Tabellenplatz für den FCK. Ein Sieg in Köln, und der Abstand nach unten dürfte wachsen, während sich die ganz vorne platzierten Braunschweiger und Berliner gegenseitig die Punkte wegnehmen.

Der FC hingegen hat beim Last-Minute-Sieg in Regensburg Selbstvertrauen getankt und will nach seinem Fehlstart in die Saison ausgerechnet jetzt die große Aufholjagd starten. Bei einem Heimsieg würde der Rückstand auf den FCK „nur“ noch fünf Punkte betragen. Ein Lautrer Sieg hingegen würde bedeuten, dass die Geißböcke wohl mindestens bis zur Winterpause abgeschüttelt sind im Rennen um den sofortigen Wiederaufstieg.

Das Personal

So langsam reicht's eigentlich mal mit den vielen verletzten Spielern, oder? Das Lazarett ist sowieso schon ziemlich voll, für das Spiel in Köln fallen nun auch noch Hendrick Zuck, Ilian Micanski und eventuell Albert Bunjaku aus - der Einsatz des Kapitäns entscheidet sich erst kurzfristig. Zurück sind immerhin Leon Jessen, der mit Alexander Bugera um den Startplatz kämpft, und der bereits gegen Sandhausen eingewechselte Alexander Baumjohann.

Besonders die Offensive stellt sich aufgrund der Verletztenliste fast von selbst auf: Wer fit ist, der spielt! Mit dem Comeback von Baumjohann kehrt Trainer Franco Foda wohl zum System mit Fünfer-Mittelfeld zurück. Sollte Bunjaku ausfallen, könnte Kostas Fortounis auf Links aushelfen und Kwame Nsor den Rechtsaußen geben. Aber auch U23-Spieler Sascha Wolfert (mit sechs Saisontreffern bester Torschütze des FCK II) durfte zuletzt öfter bei den Profis mittrainieren und stünde für beide Positionen als Alternative bereit. Verletzungssorgen hin oder her: Sollten die Konzentrationsmängel in der Rückwärtsbewegung auf ein vernünftiges Maß geschrumpft und zu Null gespielt werden, dürfte es für den FC schwer werden, gegen den FCK etwas zu holen. Und das sollte auch das Ziel für Freitag sein - hinten dicht und vorne eiskalt!

Der Gegner

Nach einem mehr als mauen Saisonstart scheinen die Geißböcke so langsam in Fahrt zu kommen. Zehn der bisherigen zwölf Zähler sammelte der FC in den letzten vier Spielen, darunter der 3:2-Sieg in Regensburg nach 0:2 Rückstand in der 87. Minute am vergangenen Wochenende. Die junge Mannschaft von Holger Stanislawski ist also auf dem besten Wege, sich vom Tabellenkeller zu lösen, wobei diese Siege nicht allzu hoch bewertet werden sollten - eingefahren wurden sie gegen Paderborn, Frankfurt und eben in Regensburg, wo der FC weitgehend harmlos agierte und bis heute nicht weiß, wie eigentlich dieser Sieg zustande kam. Schlappen gab es dagegen unter anderem gegen Union Berlin und Aue, Angst muss Franco Fodas Truppe vor Köln also nicht haben. Mit Braunschweig und Cottbus gab es bislang auch erst zwei Gegner der höheren Kategorie; Topteams wie den FCK, Hertha und 1860 haben die Domstädter noch vor sich. Und wenn am Freitag eine weitere Heimschlappe hinzukommt, werden die Fans auf der Südtribüne den Husarenritt von Regensburg schnell wieder vergessen haben...

Das letzte Spiel

Eigentlich unfassbar - letzte Saison holte der FCK nur einen mickrigen Punkt gegen den jahrzehntelangen Punktelieferanten. Dem 1:1 in Müngersdorf folgte in der Rückrunde eine peinliche 0:1-Schlappe, die von vielen Fans als Sargnagel im Abstiegskampf angesehen wird.

Fan-Infos

Echt schade, dass diese Partie an einem Freitagabend um 18:00 Uhr stattfindet. Samstag, 15:30 Uhr oder gerne auch Freitags um 20:30 Uhr unter Flutlicht - das wären die richtigen Voraussetzungen für diesen traditionsreichen und fast immer aufregenden Kick. So kommen statt der durchaus möglichen 5.000 Gästefans wohl „nur“ an die 4.000 Schlachtenbummler auf die Nordtribüne des Müngersdorfer Stadions im Westen der Domstadt. Insgesamt werden um die 46.000 Zuschauer erwartet.

Nach dem Spiel lädt der FCK-Fanclub „Kölnteufel“ alle pfälzischen Schlachtenbummler zu einer kleinen Party in der Todtalbar (Kyffhäuser Str. 5) am Barbarossaplatz ein. Bei einem Kölsch oder auch einem normalen Pils kann dann hoffentlich auf einen Auswärtssieg angestoßen werden, neben dem Kölnteufel-Vorsitzenden und FCK-Aufsichtsratsmitglied Jürgen Kind schauen eventuell noch weitere Vereinsvertreter kurzfristig vorbei. Weitere Infos und Tipps zur Anreise mit der S-Bahn sind im Diskussionsforum von „Der Betze brennt“ zu finden: Neues von den Kölnteufeln.

O-Töne

Ein wenig Stolz wird Stefan Kuntz sicherlich verspüren, wenn er den Aussagen des sportlichen Leiters des 1. FC Köln lauscht: „Das ist eine individuell starke Truppe, allein Idrissou ist in dieser Form in der Zweiten Liga eigentlich Wettbewerbsverzerrung“, so Frank Schäfer. In der Tat! Der gebauchpinselte Mo Idrissou lässt dies sicherlich nicht an sich ran, sondern wird wie gewohnt alles für den Sieg in die Waagschale werfen. Immerhin hat er ein Ziel vor Augen: „Wir sind gut drauf und wollen den zweiten Tabellenplatz erobern!“ Worte, die aus dem Mund von Mo wohl als nichts anderes als eine deutliche Warnung an den kommenden Gegner zu deuten sind. Macht es wahr und holt Euch den Aufstiegsplatz!

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Wolfgang Stark (Ergolding)

Voraussichtliche Aufstellungen

1. FC Köln: Horn - Brecko, Maroh, Wimmer, Eichner - Strobl - Lehmann, Matushyk - Chihi, Bröker (Royer) - Ujah

Ersatz: Kessler, Kübler, Jajalo, Ishak, Bigalke, Przybylko, Royer

Es fehlen: evtl. Bröker (Rückenbeschwerden)

1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Torrejón, Heintz, Jessen (Bugera) - Borysiuk, Zellner - Fortounis, Baumjohann, Bunjaku (Nsor) - Idrissou

Ersatz: Hohs, Hajri, Simunek, Bugera, Linsmayer, Wolfert, Nsor

Es fehlen: Riedel (Rotsperre), Alushi (Kreuzbandriss), Yahia (Achillessehnenreizung), Zuck (Oberschenkelzerrung), Derstroff (muskuläre Probleme), Micanski (Fußverletzung), De Wit, Simunek, Azaouagh (alle Trainingsrückstand), Amri (Wadenbeinbruch), evtl. Bunjaku (Adduktorenbeschwerden)

- Ca. 30-45 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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