Spielbericht: Hertha BSC - 1. FC Kaiserslautern 3:1

Auch das noch! Aus im DFB-Pokal

Auch das noch! Aus im DFB-Pokal


Der Gegner hat es uns vorgemacht: Mit einer konsequenten Chancenverwertung gewinnt Hertha BSC letztendlich verdient im DFB-Pokal mit 3:1 gegen enttäuschende Lautrer. Wieder wurde die erste Hälfte verschlafen und wieder konnten beste Torchancen nicht genutzt werden. Der 1. FC Kaiserslautern muss da nachbessern, sonst droht der Abstieg.

Das Olympiastadion war mit 40.944 Zuschauern durchschnittlich gefüllt. Toll war die Anzahl von etwa 2.500 FCK-Fans im weiten Rund der Betonschüssel. Das war für einen Mittwoch kurz vor Weihnachten ein guter Auswärtssupport. Die Lautrer Schlachtenbummler hatten auch ordentlich Fahnen im Gepäck und versuchten, so gut es unter Berücksichtigung des Spielverlaufs ging, ihre Mannschaft anzufeuern. Saudumm war mal wieder ein Böllerwerfer, der seinen eigenen Knall anscheinend noch nicht gehört hat - das Geschoss zündete zum Glück nicht (im Gegensatz zu einem auf Heimseite), aber der Werfer konnte zur Rechenchschaft gezogen werden. Positiv in diesem Zusammenhang bleibt anzumerken, dass es sich um den einzigen Böller-Idioten der Hinrunde im FCK-Block handelte, die Aufklärungsarbeit in diesem Bereich trägt also langsam Früchte.

Auf der Ostkurve zeigten die Berliner Fans eine kleine Choreo zur Unterstützung ihrer Stadionverbotler. Die Hertha-Kurve war insgesamt gut aufgelegt und hatte natürlich das Glück, dass die Tore immer zum richtigen Zeitpunkt fielen.

FCK-Trainer Marco Kurz veränderte seine Mannschaft aus der zweiten Halbzeit gegen Hannover nicht und brachte wieder Itay Shechter und Adam Nemec im Sturm. Beide Mannschaften begannen das Spiel verhalten, es wurde kaum ein Risiko gesucht und so passierte im knackig-kalten Olympiastadion erst mal gar nichts. Aber die Berliner übernahmen nach und nach das Kommando und kamen dem FCK-Tor immer näher. Und Lautern? Unsere Jungs hatten nach einer halben Stunde auch mal Lust auf das Tor von Hertha-Torhüter Thomas Kraft zu schießen. Leider blieb es bei zwei Versuchen von Olcay Sahan und Nemec. Und so klingelte es kurz vor der Halbzeit dann doch noch, aber auf der falschen Seite: Einen Konter über Adrian Ramos und Ronny schloss der Kolumbianer konsequent ab (43.) und so ging es mit einem Rückstand in die Kabine.

Marco Kurz änderte seine Innenverteidigung, Mathias Abel musste raus für Martin Amedick. Und unsere Mannschaft kam besser aus der Kabine, Hertha war in dieser Phase zu passiv. Kaiserslautern mit mehr Zug zum Tor und einen tollen Spielzug über Nemec und Sahan vollendete Shechter kurz nach der Pause zum Ausgleich (51.). Jetzt brodelte der Gästeblock natürlich und die Fans trieben ihr Team weiter nach vorne. Aber als die Roten Teufel drauf und dran waren, das Spiel komplett an sich zu reißen, passierte wenig später der nächste Bock. Ein Querschläger von Oliver Kirch setzte Pierre-Michel Lassogga in Szene, der von der Mittellinie mit dem Ball Richtung Lautrer Tor los sprintete. Er ließ nicht nur Martin Amedick in Sachen Geschwindigkeit alt aussehen, sondern ihn mit einer einfachen Täuschung auch noch ins Leere grätschen und seinen Schuss konnte Trapp nicht abwehren - den Ball muss der Torhüter eigentlich halten. 2:1 für Hertha (59.), und so rannte unsere Mannschaft wieder einem Rückstand hinterher. Besser machte es Trapp später, als er aus kürzester Distanz einen Schuss von Ramos klasse parierte.

Zehn Minuten vor Schluss hätte der Ausgleich fallen müssen: Pass von Florian Dick ins Zentrum zu Shechter, toll dessen Körpertäuschung und sein Auge für den eingewechselten Dorge Kouemaha. Der Kameruner stand frei vor Kraft, doch anstatt ins Tor schoss der Stürmer drüber. Unglaublich! Und drei Minuten vor Schluss kam auch noch Pech hinzu, als der überragende Kraft eine Shechter-Direktabnahme gerade so um den Kasten lenkte. Unsere Großchancen kriegen wir einfach nicht rein. Zum Haare raufen! Danach die Entscheidung, Patrick Ebert machte das 3:1 und das Pokalaus der Lautrer perfekt (90. +1) und Schiri Florian Meyer pfiff wenig später ab.

Die FCK-Spieler mussten sich viele frustrierte Worte anhören, wurden gleichwohl aber auch von der Allgemeinheit auch mit Applaus verabschiedet. Enttäuscht machten sich die Fans danach hinaus in die Berliner Nacht. Am gleichen Abend wurde noch eine FCK-Fankneipe in der Innenstadt von Vermummten, Augenzeugenberichten zufolge vermutlich Hertha-Anhängern, angegriffen. Außer Sachschaden und großem Schrecken ist aber zum Glück nichts passiert.

Jetzt heißt es für unsere Mannschaft mit ganzer Konzentration und Kraft den Abstiegskampf anzunehmen. Und bitte: Übt den Torabschluss! Der Verein wird in der Winterpause zusätzlich nachbessern müssen, es geht nicht anders. Mit Nicolai Jörgensen wurde schon ein neuer Flügelstürmer ausgeliehen, weitere Verstärkungen müssen folgen. Wir Fans müssen weiterhin die Mannschaft und den Trainer unterstützen. Die Ansätze sind da, nur die Umsetzung ist noch nicht gut. Hier wird bestimmt in der Winterpause weiter dran gefeilt, so dass das Jahr 2012 erfolgreich begonnen wird. Hoffen wir das Beste!

Quelle: Der Betze brennt | Autor: connavar

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