Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - Arminia Bielefeld

Aufstiegskandidat empfängt Aufstiegsfavorit

Absolutes Spitzenspiel der 2. Bundesliga. Der 1. FC Kaiserslautern empfängt am Montagabend Arminia Bielefeld. Beide Teams haben sich bereits einen kleinen Vorsprung auf die Nichtaufstiegsplätze erarbeitet und insbesondere die Roten Teufel liefern zurzeit einen begeisternden Fußball ab. Als Anerkennung für die bislang hervorragende Saison werden trotz des schmuddeligen Wetters und der ungünstigen Anstoßzeit über 30.000 Zuschauer im Fritz-Walter-Stadion sein und ihr Team nach Leibeskräften unterstützen.

Die Ausgangslage

Erster gegen Zweiter, welches größere Spitzenspiel kann es geben? Doch die Vorzeichen sind unterschiedlich. Da ist zum einen der FCK, der seine Fans zurzeit mehr als begeistert und dessen größte Sorge zu sein scheint, Mannschaft und Umfeld einigermaßen auf dem Boden der Tatsachen zu halten. Doch auch nach der souverän eroberten Tabellenführung beim schweren Auswärtsspiel in Berlin und insgesamt neun Siegen aus 13 Spielen macht kaum jemand den Eindruck, als ob er abheben würde - die schlechten Erfahrungen der letzten Saison sind noch zu präsent.

Auf der anderen Seite steht Arminia Bielefeld, bei denen eine Niederlage auf dem Betzenberg schon eine Mini-Krise einläuten könnte. Nach zwischenzeitlich acht Siegen in Folge schwächelten die Ostwestfalen zuletzt etwas und konnten in Frankfurt und zuhause gegen 1860 München insgesamt nur einen Punkt einfahren. Damit einher ging der Verlust der Tabellenführung an den FCK, der zunächst noch nicht für schlaflose Nächste bei den Arminen sorgen wird, die Lautrer aber dennoch zum Favoriten im Spiel gegen den Top-Aufstiegskandidaten der Liga macht.

Die Personalsituation

Im Gegensatz zu den meisten Spielen dieser Saison hat sich in dieser Woche einiges getan beim FCK. Dragan Paljic meldete sich nach seiner Grippe zurück, dafür fallen Srdjan Lakic und Mathias Abel mit kleineren Blessuren aus. Ansonsten fehlen nur die Langzeitverletzten Sascha Kotysch und Manuel Hornig.

Da sich diese Änderungen im Team-Status in erster Linie auf die Stammplatzanwärter von der Ersatzbank beziehen, dürften sich die Sorgenfalten bei FCK-Trainer Marco Kurz allerdings noch in Grenzen halten. Er kann erneut seine bisher so erfolgreiche „Lieblingself“ aufbieten, in der Jiri Bilek weiterhin Bastian Schulz verdrängt haben dürfte.

Auf Seiten der Bielefelder kehrt ein alter Bekannter auf den Betzenberg zurück: Daniel Halfar, noch vor drei Jahren die ganz große Hoffnung der FCK-Fans, hat sich bei den Ostwestfalen einen Stammplatz erarbeitet und bisher alle Saisonspiele absolviert. Da er die Pfalz nicht im Unfrieden verlassen hat, dürfte sein Empfang freundlich, wenn auch nicht unbedingt überschwänglich ausfallen.

Ansonsten stellte Arminen-Trainer nach der Pleite gegen die Löwen am vergangenen Wochenende einige Wechsel innerhalb der Startformation in Aussicht: „Das können auch zwei oder drei sein.“ Die bekanntesten Spieler, deren Auflaufen auf dem Betzenberg zu erwarten ist, sind Martin Amedicks früherer Bolzplatz-Kollege Dennis Eilhoff im Tor und Giovanni Federico, der vor drei Jahren den Karlsruher SC in die erste Liga schoss und auch in diesem Jahr schon wieder neun Treffer auf dem Konto hat. Des Weiteren aufpassen muss die FCK-Abwehr auf Außenstürmer Christopher Katongo, der immerhin schon fünfmal einnetzen konnte - öfter als jeder Rote Teufel, bei denen die Torerfolge eher auf viele Schultern verteilt werden.

Die Statistik

Noch nie trafen beide Mannschaften im Unterhaus aufeinander, dafür hat dieses Duell in der ersten Liga eine gewisse Tradition. In 26 Spielen gab es 13 FCK-Siege und acht Unentschieden, auf dem Betzenberg konnte Bielefeld erst zwei Mal gewinnen - zuletzt vor über zehn Jahren, seitdem sind die Pfälzer ungeschlagen gegen die Ostwestfalen.

Fan-Infos

Aus Fan-Sicht wird es wohl ein relativ „normales“ Heimspiel werden, besondere Aktionen sind bislang nicht angekündigt. Dennoch sollte jeder Zuschauer hoch motiviert sein, denn mit einem Sieg gegen die Arminen kann der FCK einen gewaltigen Schritt in Richtung Herbstmeisterschaft und Wiederaufstieg machen.

Aus Bielefeld werden nur rund 500 Fans erwartet sowie „die gefühlten 100 Freunde und Verwandten von Daniel Halfar“ (DSC-Pressesprecher Uhlig) - kein wirklicher Gegner für die Westkurve also!

Wie gewohnt bei Montagsspielen setzt der VRN zusätzliche Züge rund um den Betzenberg ein, hauptsächlich in Richtung Mannheim und Homburg..

O-Töne

FCK-Trainer Marco Kurz: „Für uns ist es ein enormer Ansporn, am Montag eine gute Leistung zu bringen, denn wir spielen vor unserer großartigen Heimkulisse, wollen die Position, die wir uns erarbeitet haben, bestätigen und das bessere Team sein.“

Mannschaftskapitän Martin Amedick: „Ich bin in Bielefeld groß geworden, Dennis Eilhoff ist ein Jugendfreund von mir und auch Rüdiger Kauf kenne ich noch von früher. Auch das sind Gründe, weswegen ich mich auf das Spiel freue.“

Bielefelds Trainer Thomas Gerstner: „Die Mannschaft wird personell ein anderes Gesicht bekommen. Bei einigen fehlte mir das letzte Quäntchen Einsatzwille.“

Schiedsrichter Peter Sippel aus München wird das Topduell der zweiten Liga am Montagabend um 20:15 Uhr anpfeifen. Dann gilt's!

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Sippel (München)

Voraussichtliche Aufstellungen

1. FC Kaiserslautern: Sippel - Bugera, Amedick, Rodnei, Dick - Bilek, Mandjeck, Sam, Ilicevic - Nemec, Jendrisek

Ersatz: Robles - Damjanovic, F. Müller, Pavlovic, D. Fuchs, B. Schulz, Paljic, Hesse, Akcam

Es fehlen: Abel (Nachsorge Knie-OP), Hornig (Sprunggelenksverletzung), Kotysch (Wadenbeinbruch), Lakic (Muskelverletzung)

Arminia Bielefeld: Eilhoff, Lamey, Mijatovic, Kucera, Feick, Kauf, Federico, Halfar, Guela, Katongo, Fort

Ersatz: Fernandez - Fischer, Kamper, Risgard, Delura, Janjic

Es fehlen: Rodenberg (Grippe), Schuler (Rippenbruch), Bollmann, Kirch

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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