Vorbericht: TSG Hoffenheim - 1. FC Kaiserslautern

Zu Gast bei den "Millionären"

Nach dem ersten Saisonsieg des 1. FC Kaiserslautern gegen Aufsteiger Osnabrück und der Länderspielpause, in der auch FCK-Profis zu Werk gingen (etwa Fabian Schönheim mit der U21), treffen die Roten Teufel nun auf den nächsten Aufsteiger: die TSG Hoffenheim mit ihrem Coach Ralf Rangnick und vielen Millionen von SAP-Mitgründer und TSG-Mäzen Dietmar Hopp in der Tasche.

Allem Anschein nach wurde die zweiwöchige Spielpause gut genutzt, denn endlich steht Coach Kjetil Rekdal der komplette Kader zur Verfügung, es gibt weder gesperrte noch verletzte Spieler zu beklagen. Vor allem in der Innenverteidigung macht sich dies bemerkbar, musste doch kürzlich noch improvisiert werden. Nun hat der Norweger die Qual der Wahl und kann seine beste Abwehrreihe aufbieten. In der hat sich Sascha Kotysch mit guten Auftritten einen Vorsprung vor Fabian Schönheim, Moussa Ouattara und Boubacar Diarra herausgespielt und wird wohl neben Mathieu Beda in der Innenverteidigung beginnen, auf den Seiten unterstützt von Sven Müller und Alexander Bugera. Im Mittelfeld werden neben Josh Simpson, der seit seiner Rückkehr für viel Schwung sorgte Aimen Demai, Patrice Bernier und Esben Hansen erwartet und somit müssten die jungen Sebastian Reinert und Steffen Bohl, die diese Saison bislang noch ihre Form suchen, auf der Bank Platz nehmen. Im Angriff wird Björn Runström erwartet, unterstützt von einem der drei weiteren Stürmer Erik Jendrisek, Marcel Ziemer oder dem Torschützen aus dem Osnabrückspiel, Emeka Opara. Dieser dürfte durch seinen Treffer gute Chancen haben zu beginnen.

Die „Millionäre“ aus Hoffenheim mit ihrem Mäzen Dietmar Hopp im Rücken werden selbstbewusst in die Partie gehen, haben sie doch nach einem Fehlstart nun fünf ungeschlagene Spiele in Serie absolviert und stehen mit Rang 10 und 12 Punkten ordentlich da. Scheinbar hat sich die teuer verstärkte Mannschaft um die Ex-Lautrer Selim Teber und Jochen Seitz gefangen und schielt nach oben, denn die 1. Bundesliga ist mittelfristig das Ziel des Stadtteilclubs aus Sinsheim, der sich als neue starke Kraft im Südwesten sieht. Abwarten, aber mit soviel Geld im Rücken ist natürlich einiges möglich, so auch der Einkauf des brasilianischen Juniorennationalspielers Carlos Eduardo, der in fünf Spielen auf bislang zwei Treffer kommt.

Vor allem aus diesen Gründen ist die TSG vielen Fußballfans ein Dorn im Auge, dem nichts Gutes gewünscht wird. Sich ohne große Tradition den Erfolg zu erkaufen wird logischerweise nicht gerne gesehen, doch bislang hat Hoffenheim außer dem Aufstieg in die zweite Liga nichts vorzuweisen und mit der Heimbilanz von zwei Siegen und zwei Niederlagen ist auch die Partie gegen den FCK noch nicht gewonnen. Denn durch den Sieg gegen Osnabrück und vier Punkten in den letzten beiden gegentorlosen Spielen ist zu hoffen, dass der Betze endlich aufgewacht ist und sich langsam in Richtung Mittelfeld der Tabelle aufmacht.

Im ersten Aufeinandertreffer dieser beiden Teams im Profibereich wird auch Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick mit einer 4-4-2 Formation auflaufen, wobei Selim Teber, der 2004 mit seinen beiden Toren gegen Bielefeld Kurt Jara den Job auf dem Betzenberg (vorläufig) rettete, wohl in der Defensive aufgeboten wird und Jochen Seitz auf der Bank Platz nimmt. Die drei neuen Offensivspieler Carlos Eduardo, Ba und Edu, die allesamt bislang überzeugten, werden auch gegen den FCK versuchen, ihre Torgefahr in Treffer umzumünzen und den Marsch der TSG auszubauen. Hoffen wir, dass ihnen das nicht gelingt und der Zweitligaalltag schnell wieder Einzug hält im Kraichgau.

Aus Fan-Sicht dürfte diesmal nicht viel Interessantes passieren, verfügen die Hoffenheimer doch über keine gewachsene Szene und überhaupt nur 6.300 Plätze im Dietmar-Hopp-Stadion. Beachtenswert wird aber sein, ob die wenigen heimischen Fans ihre Version des „Westkurv' Songs“ anstimmen („Wir sind von der Hoffe, ihr wisst schon...“) - der Vorsänger stand vor ein paar Jahren noch regelmäßig in der Westkurve des Fritz-Walter-Stadions. Die Lautrer Schlachtenbummler planen ihrerseits eine kleine Choreographie im Gästeblock.

Bilanz: Das erste Aufeinandertreffen im Profibereich. Die „Zweite“ vom FCK trat bislang fünfmal in Hoffenheim an, verlor viermal und konnte nur 2001 einen Sieg erringen

Schiedsrichter: Schmidt (Stuttgart)

Vorrausichtliche Aufstellungen:

1899 Hoffenheim: Haas - Teber, Jaissle, Nilsson, Throm - Salihovic, Vorsah, Copado, Carlos Eduardo - Ba, Edu

Reserve: Kirschbaum, Luis Gustavo, Spilacek, Haas, Seitz, Keller, Bindnagel, Mayer, Hesse, Ibisevic, Paljic

Es fehlen: Rundio (krank), Löw (krank), Weis (Innenbandanriss)

1. FC Kaiserslautern: Fromlowitz - Müller, Beda, Kotysch, Bugera - Simspon, Demai, Hansen, Bernier - Runström, Opara

Reserve: Sippel, Ouattara, Diarra, Schönheim, Bellinghausen, Bohl, Reinert, Stachnik, Jendrisek, Ziemer

Es fehlt: -

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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