Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - Karlsruher SC

Auf zum Derbysieg!

Der 1. FC Kaiserslautern gegen den Karlsruher SC. Über dieses Spiel braucht man eigentlich kaum noch zu schreiben, in der Pfalz und Baden sind die Fußballfans sowieso schon elektrisiert bis unter die Haarspitzen. Alleine die nackten Zahlen zeigen schon, dass es am Montag im Fritz-Walter-Stadion um eine Menge geht: Der KSC steht derzeit unangefochten auf Platz 1, der FCK ist auf Rang 4 platziert und darf sich keinen Ausrutscher erlauben. Mit einem Sieg wäre der KSC wieder in Reichweite, 10 Punkte liegen derzeit zwischen beiden Clubs. Und nicht weniger als 42.500 Karten wurden schon für das Derby abgesetzt, mit über 45.000 Fans wird gerechnet - ein neuer Zweitliga Rekord für den FCK.

Doch die Vorzeichen für die Revanche sind aus Lautrer Sicht alles andere als rosig. Der überragende Mann des FCK in der Hinrunde, der Ungar Tamas Hajnal, fällt vermutlich mit Magen- und Darmproblemen aus. Das letzte Wort ist zwar noch nicht gesprochen, aber nach Informationen des FCK sieht es nicht gut aus. Ebenfalls ausfallen wird aus denselben Gründen Azar Karadas, dafür hat Steffen Bohl seinen Magenvirus überwunden und könnte auflaufen. Wieder genesen ist auch Neuzugang Benjamin Auer, der mit einem Einsatz rechnen kann: „Ich habe ihn ja nicht geholt, damit er bei uns auf der Bank sitzt“, so Wolfgang Wolf. Neben Auer wird Emeka Opara im Sturm erwartet, dies hieße, dass Lauterns bisher bester Stürmer, Nourredine Daham, erstmal auf der Bank Platz nehmen müsste. Die Neuen werden wohl erstmal ihre Chance erhalten.

Die Karlsruher, die laut eigenen Aussagen mit 8.000-10.000 eigenen Fans auf dem Betze rechnen, können bis auf den verletzten Sebastian Freis auf alle Spieler zurückgreifen und würden gerne den Hinspielsieg wiederholen. Im August siegten die Karlsruher mit einem überragenden Keeper Miller gegen eine gute Lautrer Mannschaft mit 2:0, wobei der zweite Treffer durch einen unberechtigten Strafstoß zustande kam und dem FCK damit alle Chancen auf das Ausgleichstor genommen wurden. Zu allem Überfluss wurde der „Übeltäter“ Moussa Ouattara mit roter Karte vom Platz gestellt. Diese Szene ist allen Pfälzern noch gut in Erinnerung und wird sicherlich zur sowieso schon erhitzten Atmosphäre beitragen: Erstmals seit 1998 findet dieses Derby wieder in Kaiserslautern statt, die Tabellensituation verspricht einiges an Spannung und die Vorkommnisse aus dem Hinspiel kommen als Ergänzung noch hinzu. Die FCK-Fans vertrieben sich die Tage des Wartens mit der Vorbereitung einer Choreographie in auf dem Betze nie da gewesenen Ausmaßen, so dass zum Einlaufen der Mannschaften zunächst wohl alle Augen auf die Westkurve gerichtet sein werden.

Im Kopf haben sollten die Lautrer Spieler jedoch nicht die Bilanz der letzten Jahre gegen den KSC. Der letzte Heimsieg in der Bundesliga liegt schon 15 Jahre zurück, damals konnte ein 3:0-Sieg gefeiert werden. Daraufhin folgte eine Heimniederlage und seither nur noch Unentschieden in Heimspielen gegen die Badenser. Aber wie schon erwähnt, seit dem Abstieg der Karlsruher 1998 und dem nachfolgenden Abrutschen bis in die Regionalliga fand kein Derby mehr statt, bis zum August 2006.

Unabhängig vom Gegner ist diesmal jedoch ein Sieg Pflicht. Der FCK ist zwar seit neun Spielen ungeschlagen, darunter waren jedoch nur drei Siege gegen Burghausen, in Offenbach und Braunschweig. Hinzu kommt jedoch, dass unter den neun Spielen nur drei Spiele auf dem heimischen Betzenberg stattfanden. Nach zuletzt drei Unentschieden in Folge und den Spielen der Konkurrenz am Freitag und Sonntag beträgt der Abstand auf Platz 3 zwar immer noch „nur“ fünf Punkte (bei einem Spiel weniger, aber auf weitere Ausrutscher der Konkurrenz sollte man nicht hoffen.

Das Derby wird am Montagabend auf dem Werbe-Sportsender DSF gezeigt, Anpfiff ist um 20:15. Einige Sitzplatzkarten sind noch zu bekommen, ein frühzeitiges Anreisen wird aufgrund des erwarteten Andranges empfohlen. Kapitän Mathieu Beda ist schwer beeindruckt von der Begeisterung der Fans: „An einem Montagabend in der 2. Liga mindestens 45 000 Zuschauer - das ist überragend! So etwas gibt es in keinem anderen Land, dass so viele Fans zu einem Zweitliga-Spiel gehen.“

Jetzt müssen nur noch die Profis dafür sorgen, dass die Begeisterung auch nach dem Spiel noch lange anhält - mit einer engagierten Leistung und einem Derbysieg. Es muss ja nicht gleich so sein wie 1991, als der FCK in den letzten Minuten aus einem 1:2 noch ein 3:2 machte und Winnie Schäfer seinen legendären Wuttanz aufführte. Obwohl - ein wütender Ede Becker nach dem Spiel wäre doch der letzte Funken, um die Westkurve so richtig toben zu lassen.

Also Jungs - DERBYSIEG!

Bilanz: Erstes Heimspiel in der zweiten Liga gegen den KSC. In der Bundesliga ist die Heimbilanz in Ordnung, 12 Heimsiegen stehen 6 Unentschieden und 3 Niederlagen gegenüber.

Schiedsrichter: Wolfgang Stark (Landshut)

Vorrausichtliche Aufstellungen:

1. FC Kaiserslautern: Macho - Müller, Beda, Bouzid, Vignal - Meißner, Bohl - Lexa, Bellinghausen - Auer, Opara

Reserve: Fromlowitz, Ouattara, Simpson, Villar, Ziemer, Kotysch, Daham, Borbely

Es fehlen: Demai (Kreuzbandriss), Schönheim (Patellasehnenschaden), Riihilahti (Waden-OP), Halfar (Muskelfaserriss), Reinert (Prellung), Hajnal, Karadas (Magen-Darm Virus)

Karlsruher SC: Miller - Eggiman, Franz, Eichner, Dick - Carnell, Aduobe, Porcello, Federico - Kapplani, Kaufman

Reserve: Kornetzky, Mutzel, Staffeldt, Stoll, Kies, Männer, Orahovac

Es fehlt: Freis (Bänderriss)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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