Spielbericht: 1860 München - 1. FC Kaiserslautern 0:1

Rückkehr in die Erfolgsspur!

Rückkehr in die Erfolgsspur!


Auswärtssieg! Der 1. FC Kaiserslautern hat nach den ersten Rückschlägen der Saison wieder einen Dreier gelandet und konnte den zweiten Tabellenplatz durch einen 1:0-Erfolg bei 1860 München verteidigen. Über 4.000 FCK-Fans begleiteten den Verein an diesem Novembersonntag in die bayrische Landeshauptstadt - und konnten zufrieden und mit drei Punkten im Gepäck die Heimreise antreten.

Trotz der Niederlagen gegen Düsseldorf und in Bremen vertraute Trainer Marco Kurz soweit möglich erneut seiner Stammformation, lediglich für den verletzten Ivo Ilicevic rückte Daniel Pavlovic in die Startelf. Anders sein Gegenüber Ewald Lienen, der bei den Löwen noch nicht seine Wunschmannschaft gefunden hat und auch diesmal auf vier Positionen umstellte.

Das Spiel begann zunächst mit einem gegenseitigen Abtasten, wobei die Sechzger nach der Initiative suchten und der FCK auf Konter lauerte. Erst nach 18 Minuten gab es die erste Torchance und schon lagen die Roten Teufel zurück... oder auch nicht! Ex-Nationalstürmer Lauth konnte Tobias Sippel überwinden, doch der Linienrichter sah den Ball vor Mlapas Torvorlage im Aus - eine umstrittene Entscheidung. Die Gastgeber waren nun leicht überlegen, doch wenige Minuten später folgten die ersten Gelegenheiten für den FCK durch Erik Jendrisek und Sidney Sam. Und nach 32 Minuten war es dann schließlich soweit, der Slowake Jendrisek nutzte eine Konfusion in der Löwen-Abwehr und erzielte den viel umjubelten Führungstreffer für die Roten Teufel. „Auswärtssieg, Auswärtssieg“, skandierte der Gästeblock, ehe es mit diesem Ergebnis auch in die Pause ging.

Die 2. Halbzeit begann dann mit Jiri Bilek für den in letzter Zeit schwächelnden Bastian Schulz, doch Torchancen waren weiterhin nicht gerade im Überfluss vorhanden. Nach einer Stunde klärte Ignjovski einen Kopfball von FCK-Kapitän Martin Amedick auf der Torlinie, doch alles in allem schienen die Lautrer eher auf „Ergebnis halten“ denn auf „Vorentscheidung suchen“ zu spielen. Bei einer besseren Chancenauswertung der Gastgeber hätte das auch ins Auge gehen können, doch in Person von Lauth und Ignjovski wurden die zwei größten Gelegenheiten zum Ausgleich über das Tor der Lautrer geköpft. Nach zuletzt zwei verdienten Niederlagen ohne eigenen Torerfolg kehrten die Roten Teufel somit wieder in die Erfolgsspur zurück und konnten den Aufstiegsplatz vor dem Heimspiel gegen Rot-Weiß Oberhausen festigen.

Während die FCK-Mannschaft den Erfolg ausgiebig mit den mitgereisten Schlachtenbummlern aus der Pfalz feierte, waren die Löwenfans natürlich weniger erfreut. Bereits in den ersten 45 Minuten skandierte die Fankurve „Wir haben die Schnauze voll“, und auch die schwache Zahl von nur 24.000 Zuschauern in der für die „Blauen“ überdimensionierten Arena spricht Bände. Dementsprechend war auch die Rückkehr ins „Sechzger-Stadion“ an der Grünwalder Straße einmal mehr ein Thema: Neben verschiedenen kleineren Transparenten wurde zu Spielbeginn ein über beide Ränge der Heimkurve gehendes Spruchband mit der Aufschrift „JA zum Sechzger! JA zum Ausbau! JA zur Zukunft!!! - Alle Wege führen nach Giesing“ präsentiert. Wohl alle FCK-Fans wünschen den befreundeten Löwen viel Glück bei der erhofften Rückkehr in ihre alte Heimat, denn die Friedhofsstimmung in der Arena gefällt wohl niemandem. Wobei auch die Lautrer Fans heute nicht ihren besten Tag erwischten und einen eher mittelmäßigen Support zeigten. Auch optisch gab es dank den strengen Arena-Richtlinien nur ein paar kleinere Fahnen und Doppelhalter zu sehen.

Nach dem Abpfiff sorgte schließlich noch 1860-Trainer Lienen für Aufsehen. Seinem Münchner Vor-Vorgänger, dem jetzigen FCK-Coach Kurz verweigerte er den Handschlag mit der Begründung, dass dieser in den letzten Spielminuten provoziert habe: „Das war unter der Gürtellinie und kein kollegiales Verhalten. Wenn er so was in Südeuropa machen würde, würden sie ihn dort lynchen.“ Vermutlich ging es um Kurz' Jubel nach dem Abpfiff mit geballten Fäusten in Richtung Ersatzbank der Münchner.

Mit 24 Punkten aus elf Ligaspielen steht der FCK nun sehr gut da und kann zufrieden den Heimweg aus München antreten. Bereits am Freitag (18:00 Uhr, Fritz-Walter-Stadion) geht es mit dem Heimspiel gegen Rot-Weiß Oberhausen weiter, ehe nach einer Länderspielpause die Topspiele gegen die beiden direkten Tabellennachbarn Union Berlin und Arminia Bielefeld folgen.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: jos/Thomas

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