Spielbericht: VfL Osnabrück - 1. FC Kaiserslautern 0:2

Erfolgreicher Osterausflug

Erfolgreicher Osterausflug


Auch am Ostersonntag machten sich wieder rund 2.000 FCK-Fans auf, um ihren Verein zu unterstützen. Dieses Mal ging es bei herrlichem Frühsommerwetter ins ferne Niedersachsen, wo sich insgesamt 15.500 Besucher im Stadion an der Bremer Brücke einfanden. Das Spiel des 1. FC Kaiserslautern beim VfL Osnabrück stand auf dem Programm.

Angenehm die zurückhaltende, teilweise sogar freundliche Art von Polizei und Ordnungsdienst sowohl am Bahnhof als auch am und im Stadion selbst. So geht es also auch.

FCK-Coach Milan Sasic bot nach längerer Zeit mal wieder Sascha Kotysch für den erkrankten Aimen Demai auf der „Sechser“-Position im defensiven Mittelfeld auf. Auch Fabian Müller rückte hinten rechts wieder in die Startelf, für ihn musste Youngster Ricky Pinheiro weichen. Zu Spielbeginn präsentierten die einheimischen Fans noch fleißig ihre Fahnen und Schals und versuchten ihre Mannschaft auch stimmlich zu unterstützen, was aber aufgrund des Spielverlaufs sehr schnell wieder nachließ. Ganz anders der Gästeblock. Dieser legte über die gesamte Spielzeit hinweg einen fabelhaften Support hin, ganz ohne Zweifel das Highlight in dieser Beziehung im bisherigen Saisonverlauf. Die FCK-Fans in Bestform!

Nach kurzer Startoffensive der Gastgeber ging der 1. FC Kaiserslautern bereits nach neun Minuten durch das zwölfte Saisontor von Srdjan Lakic nach hervorragender Vorarbeit von Alexander Bugera mit 1:0 in Führung. Die FCK-Fans gerieten erstmalig in Extase. Kaum hatte sich der Jubel gelegt, da stand es auch schon 2:0. Florian Dick setzte sich nach Vorarbeit des erneut enorm fleißigen Erik Jendrisek energisch durch und versenkte die Kugel in den Maschen des Tores von VfL-Keeper Berbig. Jetzt war endgültig Party angesagt im Gästeblock, neben einem phantastischen 90-minütigen Dauersupport wurden im weiteren Verlauf des Spiels immer wieder die Fahnen geschwenkt, Schals präsentiert und Doppelhalter in die Luft gehalten. Vom VfL-Anhang war im weiteren Verlauf des Spiels relativ wenig zu hören.

Während die Gastgeber noch am frühen Doppelschlag zu knabbern hatten, versuchten die Lautrer, schnell den dritten Treffer zu erzielen, doch beispielsweise Jendrisek scheiterte im Abschluss nach einem weiteren, schnellen Konter. Sicherlich kamen die Gastgeber gegen Ende der ersten Halbzeit nochmal etwas stärker auf, aber der erneut hervorragende Martin Amedick hielt seine Abwehr zusammen. Auch Winter-Neuzugang Dario Damjanovic überzeugte als sein Nebenmann in der zentralen Abwehr. Kämpferisch und läuferisch gab es ohnehin keinen Ausfall im FCK-Team, immer wieder wurden abgefangene Bälle zügig nach vorne gespielt, um die Konterchance entschlossen zu suchen. Das sah insgesamt richtig gut aus, es war zweifellos die beste Leistung des FCK im Kalenderjahr 2009.

Nach der Pause versuchte Osnabrück, das nun keinesfalls schlecht spielte und großen Kampfgeist einbrachte, noch mehr Druck auf die FCK-Abwehr zu entfalten, was auch vorwiegend gegen Mitte der zweiten Halbzeit auch durchaus gelang. Allerdings konnten die Gastgeber ihre größten Möglichkeiten in dieser Phase nicht verwerten oder scheiterten am glänzenden Tobias Sippel. Aber der FCK blieb auch stets gefährlich, konnte sich immer wieder befreien, und hätte durch Simpson, Dzaka, der eine sogenannte hundertprozentige Torchance nicht verwerten konnte, oder später wiederum Jendrisek frühzeitig alles klar machen können.

Auch wenn dies nicht gelang und einige Abspiele in die Spitze überhastet vergeben wurden, war der FCK-Anhang begeistert über den Auftritt seiner Jungs und ließ mit der Anfeuerung nie nach. Dann war schließlich Schluss. Der FCK hatte nach einer langen Durststrecke auf des Gegners Plätzen den zweiten Auswärtssieg in Folge erzielt und dabei mehr als ordentlichen Fußball gespielt. Während sich das restliche Stadion schnell leerte, gab es noch eine ausgiebige Siegesfeier vor dem Gästeblock, der besonders lautstark Trainer Milan Sasic feierte, ohne dass dieser mit seinen Jungs vor die Kurve gekommen wäre.

Nach diesem überzeugenden Sieg und nur einem Punkt Rückstand auf den Relegationsplatz 3 darf der FCK nun wieder vom Aufstieg träumen. Zumal die Konkurrenz auch nicht fehlerlos agiert und nicht als unbezwingbar gelten muss.

Da darf sich der geneigte FCK-Fan nunmehr sieben Spieltage vor Saisonende durchaus wünschen, dass nun auch die Vereinsverantwortlichen alle Zurückhaltung ablegen und den möglichen Aufstieg als neue Zielsetzung ausgeben. Zumal Stefan Kuntz im TV-Interview nach dem Spiel das „A-Wort“ zumindest schon einmal in den Mund nahm. Denn kein einziger FCK-Fan wäre böse, falls am Ende dieser starken Saison doch „nur“ der vierte, fünfte oder sechste Platz zu Buche stehen sollte. Aber man möchte einfach das Gefühl haben, dass absolut alles versucht wird, um wieder nach oben zu kommen. Denn wer kann schon zuverlässig sagen, dass ein Aufstieg im nächsten Jahr einfacher werden wird?

Also, auf geht`s, Leute! Lasst die Leinen los. Die Fans werden jedes Ergebnis am Ende dieser Saison akzeptieren. Freuen darf man sich nach den österlichen Eindrücken an der Bremer Brücke jedenfalls schon jetzt auf das Spiel bei den Löwen kommenden Montag, wo man allerdings ohne den gesperrten Top-Torjäger Srdjan Lakic auskommen muss. Mit einem Auftreten wie in Osnabrück ist man dennoch auch dort alles andere als chancenlos.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Altmeister

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