Spielbericht: Hannover 96 - 1.FC Kaiserslautern 2:1

Hannover 96 - 1.FC Kaiserslautern 2:1

An diesem Samstag war das letzte der Sechs-Punkte-Spiele gegen einen direkten Abstiegskonkurrenten angesagt. So machten sich dann auch ca. 2.000 FCK-Anhänger auf den Weg zum Spiel bei Hannover 96. Leider waren einmal mehr alle Fanutensilien im Gästeblock verboten, so dass heute weitgehend nur verbaler Support zu vernehmen sein sollte. Denn auch die Hannoveraner, insgesamt fanden sich 28.000 im Niedersachsenstadion ein, zeigten lediglich zu Beginn einige Doppelhalter und Schwenkfahnen im Fanblock (sorgten ansonsten aber für relativ guten Support). Einzige optische Tupfer im Lautrer Block waren drei kleine FCK-Fähnchen und ein Fun-Spruchband mit der Aufschrift "Lieber 69 als 96".
Im Spiel knüpften die Roten Teufel dann nahtlos an die zuletzt eher schwachen Leistungen an, konnten aber dennoch in Führung gehen: Wie aus dem Nichts köpfte Tomasz Klos nach 11 Minuten das 1:0, so dass es zunächst nach einem erneuten Punktgewinn trotz schwachem Spiel roch. Doch in der 2.Halbzeit konnte Hannover den Druck in Tore ummünzen, und kam durch Krupnikovic und mal wieder ausgerechnet Fredi Bobic zu einer 2:1-Führung. Erst nach einem Foul an Dimi Grammozis, dem die rote Karte für Hannovers van Hintum folgte, konnte der FCK wieder Druck entwickeln und kam in der Schlussphase noch zu einigen Chancen. Die grösste vergab Vratislav Lokvenc in der Nachspielzeit: Sein Kopfball landete nur am Innenpfosten und von dort in den Armen von 96-Keeper Tremmel, der eine Wiederholung der Glücksmomente von den Auswärts-Unentschieden auf Schalke und in Bochum verhinderte. Unverdient war der Sieg für Hannover jedenfalls leider nicht, und mit dieser Leistung wird es für den FCK nochmal ganz eng in den verbleibenden fünf Spielen: Immerhin sind die restlichen Gegner alle unter den ersten 10, dreimal müssen die Roten Teufel noch auswärts ran (Bayern, Wolfsburg, Berlin; zuhause gehts gegen Bremen und Dortmund).
Ähnlich schwach wie das Spiel des FCK war in Hannover leider auch die Stimmung im Gästeblock. Insbesondere nach dem 1:2-Rückstand hätte die Mannschaft sicher etwas Unterstützung und Aufmunterung gut gebrauchen können, jedoch wollten von den 2.000 mitgereisten Lautrern in diesen Minuten nur maximal 20 etwas dafür - für ihren FCK - tun. Erst nach dem Platzverweis für van Hintum wachten viele Fans auf und sorgten in den letzten Minuten doch noch einmal für gute Stimmung, leider ohne Erfolg. Ebenfalls überflüssig waren die Pöbeleien einiger FCK-Fans (aber auch von Hannoveranern) gegen die gegnerischen Anhänger. Hass-Gesänge schön und gut, aber das Spiel auf dem Rasen sollte letztendlich dann doch wichtiger sein als ein paar halbwüchsige Provokateure im Nachbar-Block. Insbesondere dann, wenn hinter den grossen Sprüchen sowieso nur heisse Luft steckt, wie sich später bewies. Dass sich dann aber FCK-Fans auch noch gegenseitig dumm anmachen, anstatt gemeinsam ihren Verein zu unterstützen, war der negative Höhepunkt des Tages.
Der Abstiegskampf läuft weiter - und der 1.FCK hat immer noch alle Trümpfe in der Hand.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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