Spielbericht: 1. FC Kaiserslautern - Erzgebirge Aue 4:0

Steht auf, wenn Ihr Lautrer seid!

„Oh, wie ist das schön“, sangen die Fans des 1. FC Kaiserslautern an diesem Sonntag nach Spielende. Und in der Tat war es ein schönes, und vor allem lange nicht mehr da gewesenes Erlebnis - die Zweitligapartie gegen die BSG Wismut Aue, deren offizieller Name mittlerweile FC Erzgebirge ist. Die „Roten Teufel“ fegten die „Veilchen“ aus Sachsen mit einem verdienten 4:0 vom Betzenberg, was den höchsten Heimsieg seit fast drei Jahren bedeutet.

Exakt 32.053 Zuschauer machten sich bei zunächst bewölktem Himmel auf den Weg ins Fritz-Walter-Stadion, darunter auch rund 2.500 Auer Fans, die ihre Mannschaft lautstark unterstützten und angesichts der noch folgenden Gegner den wohl besten Betze-Auswärtssupport in der Hinrunde gezeigt haben dürften. Doch auch die heimische Westkurve ließ sich nicht lumpen, sondern lieferte sich speziell zu Spielbeginn einige interessante aber stets faire Gesangsduelle mit den Gästen im Osten des Stadions. Merke: Eine gute Heimkurve wird durch einen lautstarken Gästeblock nur gefördert!

Auf dem Rasen entwickelte sich wie in den Heimspielen zuvor eine klare Sache für den in der 2. Bundesliga immer noch ungeschlagenen FCK (21 Siege, drei Unentschieden). Ein Eckballverhältnis von 6:0 bereits nach einer halben Stunde, und auch die Tordifferenz hätte bereits zur Halbzeit ähnlich aussehen können. Doch das altbekannte Problem der Chancenauswertung hängt den Lautrern nach wie vor nach, sodass es zur Pause nach einem schönen Fernschuss des alle überragenden Sebastian Reinert dann doch „nur“ 1:0 stand (16.). Zwar vergaben auch andere Spieler hochkarätige Chancen, die größte im ersten Abschnitt versiebte jedoch wie schon in Unterhaching Noureddine Daham, der sich nach einem missglückten Alleingang bereits vereinzelte Pfiffe anhören musste.

Nur wenige Sekunden nach dem Seitenwechsel zeigte Lauterns derzeitiger Top-Torjäger dann allerdings, dass er es besser kann und schloss den zweiten Alleingang in diesem Spiel mit seinem vierten Saisontor ab (46.). Sämtliche Taktik, speziell der Auer, war nun natürlich über den Haufen geworfen und der FCK hatte ein leichtes Spiel. Erneut Sebastian Reinert (71.) sowie der eingewechselte Steffen Bohl (85.) sorgten für die Tore zum 4:0-Endstand in einem Spiel, das bei konsequenter Chancenauswertung auch 10:2 hätte enden können. Nach einigen rüden Fouls der Gäste flog kurz vor Spielende auch noch Aues Liebers mit Gelb-Rot vom Platz, die Laola schwappte durchs Fritz-Walter-Stadion und sogar die Sonne hatte sich mittlerweile ihren Weg durch die Wolkendecke gebahnt - Betze-Herz, was willst du mehr?!

Nachdem das Spiel abgepfiffen und die obligatorische Ehrenrunde absolviert war, folgte die Feier mit der Mannschaft, bei der noch eine letzte Frage offen blieb: Warum wollen immer noch einige FCK-Fans die Roten Teufel mit der durch Mainz 05 erst richtig populär gewordenen Humba feiern? Auf der einen Seite steht dieser mittlerweile in fast jedem Stadion zelebrierte 08/15-Jubel, den man im Sachen Nervfaktor getrost mit den bayrischen Weißbierduschen gleichsetzen kann, und auf der anderen Seite die individuelle FCK-Methode, welche mittlerweile sogar von der Mannschaft um Torhüter Jürgen Macho gefordert wird.

Glücklicherweise wurden die „Mainzer Lieder“ auch heute von der Mehrzahl der Westkurve überstimmt. Ein „Kaiserslautern Fußball-Club Olé“ klingt doch auch viel besser als ein „Humba Humba Täterä“, oder? In diesem Sinne - Hinsetzen, wenn Ihr Mainzer seid, aber: Steht auf, wenn Ihr LAUTRER seid!!

- Fanfotos vom Spiel

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

Kommentare 130 Kommentare | Empfehlen Artikel weiter empfehlen | Drucken Artikel drucken