Kummt Senf druff

Auf großer „Vaart“

Letztlich bleibt es wie gehabt. Der Alltag holt sie alle ein, die Manager der Bundesliga. Da können sie planen und rechnen, bilanzieren und kumulieren, Kredite aufnehmen und Investoren binden.... Am Ende ist der Arbeitsvertrag eines Profis das Papier nicht wert auf dem er steht! Bosmans Ambitionen wirken heute geradezu lächerlich, sieht man die direkten Auswirkungen auf die sportliche Situation der Klubs.

Da verletzt sich einer schwer am Lendenwirbel beim Wiegen seines Sprösslings, kann somit nicht im Europacup kicken, und ist - siehe da - somit im Falle eines Wechsels nach Spanien dann international noch spielberechtigt. So ein Zufall, aber auch! Da hilft auch die allerschönste aller Spielerfrauen nicht mehr weiter, wenn der Opa in Spanien wohnt! Und jetzt wird von den Fans Anstand und Respekt erwartet? Sicher nicht! Aber was hilft das Getöse, entweder die Millionen nehmen oder so ein Kameradenschwein auf der Tribüne sitzen lassen? Dem Klub bleibt keine Wahl. Eigentlich. Vielleicht traut sich ja dennoch mal einer, einem solchen „Vorzeigeprofi“ die Karriere gründlich zu versauen, denn Schmarotzer dieser Art findet man auf dem Planet genug. Wenn halt nur das viele Geld nicht wäre...

In Lautern wollten sie Miroslav Karhan holen für die Zentrale. Einer, der uns in Golfsburg mit in die Demut geschossen hat. An sich schon uferlos, und respektlos gegenüber den Fans, über so was nachzudenken. Schlimmer ist, dass dieser Mittelmaß-Kicker dann aus finanziellen Gründen nicht kommt, die sich im dreistelligen Bereich bewegen, weil ein kleines „Begrüssungsgeschenk“ draufgelegt wird. Natürlich an den Berater, der wiederum ein Konto auf den Malediven hat, und von dort aus nächstes Jahr eine gewisse Summe nach Osteuropa anweist. Rein spekulativ versteht sich. Oder nehmen wir den Fall Krzynowek. Der war sich schon einig mit dem FCK, kam dann nicht, weil sein Nationaltrainer im sagte, er habe seinen WM-Platz sicher, auch wenn nicht spielt. Da setzt man sich als Vollblut-Profi doch gerne auf die Tribüne für 1,4 Millionen pro Saison. Zum Beispiel auch, wenn man unter Umständen seinen Platz im Tor der deutschen Nationalmannschaft dadurch verliert.

Das ist soweit gekommen, dass nicht mal mehr die Einnahmen aus TV und Sponsoring reichen, um gute Kicker zu holen, da muss man schon was drauf packen! Steuerfrei versteht sich, als „Vorab-Gratifikation“. Das man das in Madrid und Mailand so macht, wenn man einen Kaka oder Ronaldinho holen will, mag inzwischen als normal anmuten, das es in der zweiten Liga eines Landes passiert, das auf Rang 6 der UEFA-Rangliste steht, ist in Worte gar nicht zu fassen. In England, wo die Kohle locker sitzt, sieht man die Inflation am Besten. Durchschnittliche bis minderbegabte Balljongleure erzielen hier Ablösen im zweistelligen Millionenbereich, weil.... Wir habens ja! Man muss also im Umkehrschluss fast schon den Hut ziehen vor den Managerleistungen bei Klubs wie Cottbus, Bielefeld oder auch Karlsruhe. Eine solche Mannschaft in die Bundesliga zu führen und sich zu behaupten ist zweifellos eine größere Leistung, als mit Bayerns Star-Ensemble einen Titel zu holen.

Der 1. FC Köln geht zum zweiten Mal hintereinander mit einem Etat in die zweite Liga, der für fünf Vereine reichen würde, die letzte Saison vor den Geißböcken platziert waren. Ganz davon zu schweigen, dass alleine deren Entert(r)ainers Gehalt samt Trainerstab den halben Lauterer Etat ausmacht. Man darf also den Fehler nicht nur bei den Spielern suchen, oder bei den Beratern. So lange die Geldgeber für Unsummen bereit sind, Alibi-Kicker zu kaufen, wird der Markt übersättigt. Die zahlungskräftigen Logen-Kunden wollen Stars sehen, keine Siege! Und ein Star MUSS sein, wer viel verdient! Bei Sieglosigkeit geht der Trainer, natürlich mit Abfindung, die Ballzauberer werden sicher nicht zu Kasse gebeten.

Und dann gibt es sie doch noch, die zwei, drei Ehrlichen... Nehmen wir Miro Klose. Der Bub vom Pfälzer Land. Lautern war sein Klub, aber die hatten kein Geld, haben ihn wie einen Sklaven verscherbelt, seine „Persönlichkeit“ an einen Investor verkauft. Niemals für die Bayern hat er da gesagt, wie einst Rudi Völler! Was für ein Sympathie-Träger! Doch weg aus der Heimat, kam das Seelenheil durcheinander. Die Tore, das Geld, die Titel... alles Zugabe für diesen aufrechten Menschen. Bis ... ja bis mannschaftsintern was passierte, was auf jeder Arbeitsstelle zu unüberbrückbaren Differenzen führen würde. Da klappte es dann auch auf dem Platz nicht mehr, es rappelte in der Kabine, angeblich flogen Fäuste in Dusche. Meine „Quellen“ in Bremen versichern mir, dass wohl jeder von uns, bei solchen „Vorfällen“ seinen Kollegen umgeboxt hätte... Und dann haut der Berater die Klubs über die Ohren, dass du mit selbigen schlackerst. Doch du kannst nicht dahin, weil du einen Werbevertrag hast mit 'nem anderen Sportartikel-Hersteller, darfst also bis 2011 die Schuhe von denen nicht anziehen! Aus dem Grund ist ja auch schon ein Ballack zu Chelsea und nicht zu ... Barca? Am Ende blieb nur der FC Bayern übrig. Und der Miro wollte unbedingt aus Bremen weg, koste es was es wolle!

Ist er jetzt ein „Legionär“, ein Verräter, ein Schmarotzer, oder nur einer von den wenigen, die wirklich gut kicken können und Anstand haben, bei denen das System doch am Ende die Oberhand behält? Auch wenn er bei den Bayern kickt, er bleibt für mich ein Don Quichotte im deutschen Fußball. Und wenn er für Bayern gegen Bremen einen macht am Samstag, ist vielleicht mehr Ehre in seinem Torjubel, als ihm das Bayern-Trikot je nehmen könnte.

Lasst uns Fans jene Spieler hochhalten, egal welches Trikot sie tragen, die den Sport noch in den Vordergrund stellen. Zeigt den Parasiten die rote Karte, auf jedem Platz, in jedem Stadion, bei jedem Training. Sollen sie doch nach England gehen!

Da heißt „Fart“, phonetisch „Vaart“ nämlich übersetzt: „Furz“! Drauf geschissen!

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Rossobianco

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