Hannes Bongartz

Der frühere Wattenscheider Hannes Bongartz kam 1978 von Schalke 04 zum 1. FC Kaiserslautern und trug unter Trainer Karl-Heinz Feldkamp entscheidend zur Steigerung des spielerischen Niveaus auf dem Betzenberg bei. Mit dem Spitznamen "Spargeltarzan" und seinem berühmten Übersteiger war Bongartz ein Leistungsträger in der starken Lautrer Mannschaft um 1980, mit der er unter anderem in das Endspiel um den DFB-Pokal sowie in das Halbfinale des Uefa-Cups einzog. In insgesamt 210 Pflichtspielen traf er 24-mal für den FCK, bevor er 1984 seine Spielerkarriere als Sportinvalide beenden musste. Direkt aus dem DFB-Lehrgang kehrte Bongartz zwölf Monate später als Trainer auf den Betzenberg zurück, wo er die Viererkette mit Raumdeckung als taktische Innovation setzte und beinahe nochmals den Uefa-Cup erreicht hätte. Nach zweieinhalb Saisons opponierten jedoch einige Spieler unter Führung von "Enfant terrible" Wolfram Wuttke gegen ihn und der Coach musste gehen. Einen Großteil seiner anschließenden Trainerkarriere verbrachte Bongartz bei seinem Stammklub Wattenscheid 09, erwies sich aber sein gesamtes Leben lang gewissermaßen auch als Multitalent: Als Jugendlicher war der gebürtige Duisdorfer Deutscher Meister im Kunstradfahren, später lebte er seine Liebe zu Pferden im Rahmen von Trabrennen aus, und doch blieb er immer auch dem Fußball erhalten: Nach seiner Trainerkarriere arbeitete Hannes Bongartz im Jahr 2007/08 nochmals kurz als Sportdirektor bei AO Xanthi (Griechenland), heute ist er trotz Rentenalter in seinem Wohnort Bottrop immer noch leidenschaftlich als Berater junger Fußballer tätig.