Neues vom Betzenberg

Kuntz contra Grünewalt:

Kuntz contra Grünewalt: "Keine Insolvenzgefahr"


Die Diskussionen vor der FCK-Mitgliederversammlung am 12. November 2016 nehmen Fahrt auf: Nun hat auch Stefan Kuntz seinem früheren Vorstandskollegen Fritz Grünewalt widersprochen. Grünewalt wiederum fordert einen externen Gutachter.

Für Dieter Buchholz scheint die Sache klar: Der ehemalige Aufsichtsratsvorsitzende des 1. FC Kaiserslautern wirft dem ehemaligen Finanzvorstand Fritz Grünewalt vor, die entscheidende Person hinsichtlich der bundesweiten Negativschlagzeilen der vergangenen Woche zu sein. In einem Bericht des Fernsehsenders RTL wurde dem FCK eine Zahlungsunfähigkeit im Jahr 2008 unterstellt – was mittlerweile u.a. seitens der Deutschen Fußball-Liga (DFL) dementiert wurde. In der SWR-Sendung Flutlicht spricht Buchholz von einer "Retourkutsche" Grünewalts, über den er sagt: "Dass er den Verein an den Rand des Ruins bringen will, mit Abstieg und Zahlungen an Offenbach, das ist nicht anständig." Der FCK sei im Jahr 2008 nicht insolvenzgefährdet gewesen, unter anderem weil Sponsoren dem Verein zur Seite gestanden hätten, so Buchholz weiter.

Buchholz: "Grünewalt nicht anständig" - Grünewalt: "Neutralen Gutachter beauftragen"

Fritz Grünewalt meldete sich bei Flutlicht ebenfalls erneut zu Wort. Um seine Entlastung bei der Mitgliederversammlung mache er sich keine Sorgen, fordert aber dennoch weitere Aufklärung: "Ich glaube es ist am sinnvollsten, wenn wir einen ganz unabhängigen und neutralen Gutachter mit diesen Vorgängen beauftragen würden." Ironie des Schicksals dabei: Ein Vereinsmitglied hat für den 12. November tatsächlich beantragt, dass die finanziellen Machenschaften beim FCK nochmals genau untersucht werden – allerdings nicht die aus der Ära Buchholz, sondern jene aus der Ära Grünewalt.

Heutiger FCK-Vorstandsvorsitzender Gries "verwundert" über Grünewalt

Zur Aufklärung beitragen und vielleicht als die gewünschte neutrale Instanz auftreten könnte der neue, amtierende Vorstand der Roten Teufel. Im Hinblick auf den Insolvenz-Bericht von RTL sagte der FCK-Vorstandsvorsitzende Thomas Gries im SWR: "Ich war verwundert, dass der ehemalige Finanzvorstand [Grünewalt] sagte es seien stichhaltige Beweise da. Warum hat er die nicht dem aktuellen Vorstand vorgelegt? Warum hat er die nicht dem aktuellen Aufsichtsrat vorgelegt? Warum hat er die nicht in seiner Amtszeit verfolgt? Also das hat mich schon sehr verwundert."

Auch Kuntz widerspricht Grünewalt: "Insolvenzgefahr bestand nicht"

Im Kicker (Montagsausgabe) hat sich außerdem der ebenso wie Grünewalt bis Frühjahr 2016 amtierende Ex-FCK-Vorstandsvorsitzende Stefan Kuntz in einem Interview geäußert. Er widerspricht ebenfalls seinem ehemaligen Kollegen Grünewalt und sagt in Bezug auf den FCK im Jahr 2008: "Insolvenzgefahr bestand nicht." In Hinblick auf die Mitgliederversammlung übernächste Woche appelliert Kuntz an Zusammenhalt und Ruhe beim FCK: "Vor jeder Mitgliederversammlung beim FCK verfolgen unterschiedliche Lager unterschiedliche Interessen, die sie über unterschiedliche Veröffentlichungsmöglichkeiten kundtun. (...) Jene, denen es angeblich nur um das Wohl des FCK geht, müssen das einsehen und persönliche Belange in den Hintergrund stellen, damit der Verein überhaupt eine Chance hat, konkurrenzfähig zu bleiben."

Unterdessen steht somit in der Angelegenheit von 2008 weiterhin Aussage gegen Aussage: Grünewalt und die RTL-Reporter gegen Buchholz, Kuntz, die heutigen FCK-Verantwortlichen und die DFL. Auch andere Medien haben mittlerweile die Sache unter die Lupe genommen: Aktuellen Recherchen des SWR zufolge stand der FCK im Jahr 2008 nicht kurz vor einer Zahlungsunfähigkeit – sehr wohl aber vor ein paar Monaten, im Frühjahr 2016. Dies wiederum dementiert Fritz Grünewalt: "Das ist völlig an den Haaren herbeigezogen." Unter anderem fällige Vermarktungsgelder hätten dem entgegengestanden.

Die gesamte Chronologie des RTL-Berichts sowie der nachfolgenden Interviews und Stellungnahmen ist im DBB-Forum zusammengefasst: RTL-Bericht: War der FCK 2008 insolvent? - FCK und DFL weisen Vorwürfe zurück - Keine Ermittlungen - Kuntz widerspricht Grünewalt.

Quelle: Der Betze brennt

Kommentare 797 Kommentare | Empfehlen Artikel weiter empfehlen | Drucken Artikel drucken