Neues vom Betzenberg

Wolf: "Müssen Leuten den Glauben zurückgeben"

In einem Interview mit der Sonntagsausgabe der "Rheinpfalz" hat sich Trainer Wolfgang Wolf ausführlich zu der aktuellen Situation beim 1. FC Kaiserslautern geäußert. Er glaube nach wie vor an den Klassenerhalt und zähle auf die Unterstützung der Fans. Keine Rolle spielen trotz laufenden Vertrags für die erste Liga unter anderem Carsten Jancker, Jurgen Gjasula und evtl. auch Jon Inge Höiland. Gehalten werden sollen hingegen auch im Falle des Abstiegs die Nachwuchsspieler sowie Jürgen Macho und Ingo Hertzsch.

Wolfgang Wolf über...

...die Skepsis bei den Fans:
Ich weiß natürlich, wie nahe die sportliche Situation vielen Menschen hier geht. Ich bin aber überrascht von der negativen Stimmung um den Verein. Die negativen Erfahrungen der letzten vier Jahre, vieles, was hier abgelaufen ist, all das hat viele Fans zermürbt. Dass wir jetzt wieder Licht am Ende des Tunnels sehen, das hat mit unseren jungen Spielern zu tun. Wir alle müssen den Leuten den Glauben an den FCK wieder zurückgeben.

...drei Gründe für den Klassenerhalt: Erstens das Glück, dass die anderen Vereine keinen wirklichen Vorsprung gegenüber uns herausarbeiten konnten. Zweitens, dass die Mannschaft gegen den Abstieg ankämpft. Und drittens, dass die Mannschaft im Rahmen ihrer Möglichkeiten alles tut, um drin zu bleiben. Wenn wir unser persönliches Endspiel in Wolfsburg haben sollten, dann werden wir es gewinnen. Ich glaube nach wie vor daran.

...die Transferpolitik der letzten Jahre: Ich glaube, dass die Trainer, die vor mir hier gearbeitet haben, alle das Beste für den FCK wollten. Aber jeder Trainer hat andere Vorstellungen, welchen Fußball er spielen lassen will. Die Trainer vor mir haben teilweise versäumt, Spieler zu holen, die den Fußball vorleben, den die Leute in der Pfalz sehen wollen. Es wurden nicht immer die Leute geholt, die auf den Betzenberg passen, die wissen, für wen das Herz der Leute schlägt. Die Tradition verbindet die Menschen und den Verein! Wir müssen Spieler holen, die das verinnerlichen. In der neuen Saison darf es keine Ausreden mehr geben.

...die Gespräche mit möglichen Neuzugängen: Ich habe feste Zusagen von drei, vier Spielern, die auch kommen, wenn wir absteigen sollten. Noch aber ist nichts unterschrieben und deshalb auch noch nicht spruchreif. Ich will Qualität reinbringen, Qualität im Rahmen unserer Möglichkeiten. Ich bin eigentlich ein Verfechter des 4-3-3-Systems. Dazu braucht man schnelle Leute auf den Außenbahnen, einen passenden Mann zu „Bouba" Sanogo in der Spitze. Wir brauchen frisches Blut in allen Mannschaftsteilen, auch wenn wir den Klassenerhalt schaffen sollten.

...mögliche Verkäufe im Falle des Abstiegs: Einer der Jungen wird mit einem Wolfgang Wolf als Trainer nicht verkauft! Da würde ich mein Veto einlegen, das wäre mit mir als Trainer nicht zu machen. Im Abstiegsfall ist es aber möglich, dass wir Sanogo abgeben, wenn er unbedingt in der Bundesliga bleiben will und wir mit einem entsprechend hohen Verkaufserlös vieles finanzieren könnten. Grundsätzlich will ich „Bouba" aber nicht hergeben.

...das anstehende Trainingslager und die Zukunft des Vereins: Die Mannschaft soll noch einmal durchatmen, sich konzentriert vorbereiten. Wir wollen alle Kräfte bündeln. Wenn wir es nicht schaffen sollten, gerade dann brauchen wir unsere Fans mehr denn je, damit der FCK wieder kommt. Ich stelle mich der Verantwortung. Ich werde - so oder so - alles für einen erfolgreichen Neuaufbau des FCK tun. Wir müssen wieder ganz eng zusammenrücken. Wir müssen wieder eine Familie werden. Wir brauchen das Wir-Gefühl, wir brauchen Ruhe im Verein! Der FCK wird eine Zukunft haben. Unsere Talente geben mir Mut, stärken meine Zuversicht!

Quelle: Der Betze brennt

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