Neues vom Betzenberg

„Namensrecht steht zur Disposition“

Jahrzehntelang war der 1. FC Kaiserslautern der größte Imageträger der 100 000-Einwohner-Stadt in der Pfalz. Beim Schicksalsspiel am Sonntag gegen den 1. FC Köln droht dem 1. FCK nun der Abstieg in Liga drei.

Oberbürgermeister Klaus Weichel sprach über die schwierige Beziehung zum Traditionsclub, die städtische Überlebenshilfe für den FCK und die Umbenennung des Fritz-Walter-Stadions.

FOCUS Online: Herr Oberbürgermeister, ist der FCK eher gut oder eher schlecht für das Image der Stadt?

Weichel: Natürlich ist die durch ein zurückliegendes Missmanagement des Vereins ausgelöste sportliche und wirtschaftliche Situation derzeit alles andere als imagefördernd. Wenn ein Traditionsverein in der fußballerischen Drittklassigkeit zu verschwinden droht, hat es eine Stadt marketingmäßig verständlicherweise schwer, von der Jahrzehnte gültigen Gleichung herunterzukommen: 1. FCK = Kaiserslautern und Kaiserslautern = 1. FCK. Wir laufen Gefahr, mit dem Verein zusammen heruntergeschrieben zu werden. Das kann und will ich nicht dulden, weil die Stadt in den letzten Jahren einen erfolgreichen Wandel vom Industriestandort zum Dienstleistungs- und Hightech-Standort eingeleitet hat. Um ein Beispiel zu nennen: Mit den beiden Fraunhofer Instituten, dem Deutschen Institut für Künstliche Intelligenz und dem neuen Max-Planck-Institut arbeiten allein im IT- und Mediendienstleistungsbereich etwa 800 Wissenschaftler in Kaiserslautern.

FOCUS Online: Zuletzt hatte der ehemalige FCK-Boss Erwin Göbel das Klima zwischen Stadt und Verein beim Feilschen um die WM-Miete auf eine harte Probe gestellt. Hat sich das Verhältnis zum FCK unter dem neuen Clubchef Stefan Kuntz gewandelt?

Weichel: Das Verhältnis der Stadt zum 1. FC Kaiserslautern vor Stefan Kuntz war am Ende eher „zerrüttet“. Vertrauen und Akzeptanz waren nicht mehr vorhanden. Kommunikation mit den handelnden Personen war bis auf wenige Ausnahmen verbesserungsbedürftig. Herr Kuntz verspricht, durch seine Persönlichkeit und seine Kompetenz zu einer spürbaren Verbesserung dieses Verhältnisses beizutragen. Dies war bereits in den Verhandlungen um die Reduzierung der Stadionpacht deutlich erkennbar. Seine Argumente waren glaubwürdig und plausibel. In diese positive Bewertung ist auch der ehrenamtliche Finanzvorstand des FCK, Dr. Johannes Ohlinger, mit einzubeziehen.

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Quelle und kompletter Text: Focus.de

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