Neues vom Betzenberg

Eiszeit in der Hölle

Bibbern auf dem Betzenberg: Der 1. FC Kaiserslautern taumelt Richtung dritte Liga. Seit zehn Jahren fällt der Traditionsclub fast nur noch durch sportliche Inkompetenz, Intrigen und Misswirtschaft auf. Der Niedergang der Roten Teufel – ein Rückblick der "11 Freunde".

Die Alten haben gut daran getan, ihren Ruf beim FCK nicht zu riskieren. Seit nunmehr einem Jahrzehnt befindet sich der Pfälzer Renommier-Club auf einer sportlichen wie wirtschaftlichen Talfahrt. Horst Eckel, Teil der legendären FCK-Mannschaft, die 1951 und ’53 Meister wurde und als "Walter-Elf" Legendenstatus erreichte, fällt nicht viel ein, wenn er sein Team mit dem heutigen vergleichen soll. "Nur der Name ist noch derselbe", sagt der Veteran traurig.

Als die Pfälzer 1998 zum letzten Mal Meister wurden, zählte der Club mit seinem Etat noch zu den Top 5 der Bundesliga. Jetzt droht der Absturz in die Regionalliga. Am vergangenen Wochenende erzitterte man sich ein 0:0 beim SC Paderborn - und bleibt auf Platz 16 mit fünf Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. Der großzügige Hauptsponsor, die Deutsche Vermögensberatung (DVAG), gab schon einen Vorschuss auf die Rate für kommende Saison, damit noch letzte Verstärkungen für den finalen Kampf um den Klassenerhalt geholt werden können. Ein anonymer Privat-Investor wurde um ein Darlehen von einer Million Euro angepumpt, damit beim FCK nicht die Lichter ausgehen.

Vorstandssprecher Hans-Artur Bauckhage übt sich in Zweckoptimismus: "Ich beschäftige mich erst mit dem Abstieg, wenn er besiegelt ist. Dann holen wir ein weißes Blatt Papier hervor und schreiben alle Zahlen drauf, die uns die neue Geschäftsgrundlage bietet." Nicht nur der Verein hat also ein Problem bei einem sportlichen Niedergang, sondern ganz Kaiserslautern. Stefan Kuntz, der Kapitän des Meisterteams von 1991, fasst zusammen: "Wenn der Verein absteigt, verlieren die Leute ihre Identifikationsfläche."

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Quelle und kompletter Text: Spiegel Online

Weitere Links zum Thema:

- Teil 2: Vom Starensemble zur Schießbude (Spiegel Online vom 10.03.2008)

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