Neues vom Betzenberg

Rettet Toyota die Teufel?

Der "Kölner Express" berichtet in seiner heutigen Ausgabe über die finanzielle Krise beim 1. FC Kaiserslautern. Wir dokumentieren im Folgenden einige Passagen aus dem Artikel:

Jäggi setzt die Mitglieder unter Druck: Kapitalgesellschaft oder Verbandsliga
FCK-Manager René Jäggi will einen Retter mit ins Boot nehmen.

(...)
Finanziell sieht es ganz düster aus. "Wir bewegen uns im Bereich der Überschuldung. Es muss ganz schnell etwas passieren, damit die Insolvenz abgewendet werden kann", sagt FCK-Boss Rene C. Jäggi, der auf den Bescheid der Steuernachforderung wartet. "Wir brauchen einen großen Investor. Aber Fakt ist: Diese Leute wollen dann auch das Sagen haben und nicht abhängig von einer Mitgliederversammlung sein."

Heißt: Der Klub müsste in eine Kapitalgesellschaft umgewandelt werden. Die Mitglieder würden entmachtet. "Der Verein ist im Grunde zahlungsunfähig. Deshalb kann Jäggi den FCK-Mitgliedern die Pistole auf die Brust halten: entweder Absturz in die Verbandsliga oder aber Einstieg eines Großunternehmens", sagt ein Insider über die Pläne des Schweizers. "Jäggi will das alleinige Sagen haben. Er ist kein Teamplayer, der mit dem Aufsichtsrat zusammenarbeiten kann."

Zwei Möglichkeiten schweben dem FCK-Boss vor. Einerseits könnte er selbst den Klub mit seiner Firmengruppe übernehmen. Bis zu 49 Prozent einer Kapitalgesellschaft darf nach den Liga-Statuten in die Hände externer Geldgeber verkauft werden. Strukturen wie in der NBA schweben Jäggi vor. Die Umsetzung hatte er schon schon in Basel probiert. "Jetzt will er es in Kaiserslautern umsetzen", sagt ein enger Vertrauter des Schweizers.

Nächste Option: Ein Konzern springt zur Rettung ein. Aber Software-Gigant SAP, zu dem Aufsichtsratsmitglied Roger Lutz enge Kontakte pflegt, winkte schon ab – die schlechte Konjunkturlage engt den Handlungsspielraum ein.

Jetzt ist aber ein neuer Interessent aufgetaucht: Die Kölner Zentrale des japanischen Autoriesen Toyota könnte zum Retter der Lauterer werden. Die Verhandlungen seien konkret, Toyota dabei der einzige ernsthafte Interessent, heißt es in der Pfalz.

Die Umwandlung hätte noch einen weiteren Vorteil: In vielen Verträgen gibt es eine einseitige Option auf Übernahme der Spielerverträge in die neue Gesellschaft. Ein FCK-Mitglied: "Dann kämen wir von den horrenden Verträgen aus der Friedrich-Ära runter."

Quelle: Der Betze brennt

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