Der 1. FC Kaiserslautern zeigt gegen Fortuna Düsseldorf über weite Strecken ein gutes Spiel, rutscht durch das 1:3 (1:0) aber auf den Relegationsrang. Davon wollen sich die Akteure jedoch nicht vom Kurs abbringen lassen - weder in der Liga noch im Pokal.
"Ich war 74 Minuten mit meiner Mannschaft sehr, sehr zufrieden. Sie hat das, was wir uns vorgenommen haben - gegen Fortuna die Räume eng zu machen - sehr gut geschafft. Sie hat es auch geschafft, immer wieder Nadelstiche nach vorne zu setzen. Auch das 1:0 ist so entstanden. Das waren die besten 74 Minuten seit ich hier Trainer bin. Nach der Pause war Düsseldorf wesentlich angriffslustiger. Den Ausgleich haben wir begünstigt durch einen Stellungsfehler, der darf so nicht passieren. Und dann hat man die Qualität der Fortuna gesehen und wir haben nicht mehr so viel entgegenzusetzen gehabt. Nach dem 1:3 war das Spiel schon so gut wie gelaufen", fasste Trainer Friedhelm Funkel den Verlauf der 90 Minuten zusammen.
Funkel: "Die besten 74 Minuten seit ich hier bin"
Trotz der über weite Strecken guten Vorstellung kassierte Funkels Mannschaft innerhalb von nur acht Minuten drei Gegentreffer, verlor das Spiel mit 1:3 und rutschte durch die Ergebnisse auf den anderen Plätzen auf Relegationsrang 16 ab. Eine nicht besonders rosige Momentaufnahme unmittelbar vor dem Pokal-Kracher in Saarbrücken, von der sich der FCK-Coach aber nicht aus der Ruhe bringen lässt. "Es kann bis Saisonende immer mal wieder ein Abrutschen geben. Dass Ergebnisse von uns negativ und dass Ergebnisse der Konkurrenz positiv sind. Das gehört zum Geschäft dazu, beunruhigt mich aber in keinster Weise. Ich glaube an die Mannschaft und bin fest überzeugt, dass wir in der Liga bleiben", erklärte Funkel.
Zimmer: "Ganz ausschalten kann man Tzolis nicht"
Das Positive trotz der 14. Saison-Niederlage betonten auch Funkels Spieler nach der Partie. "Wir haben gut 70 Minuten gut dagegen gehalten und wenig zugelassen. Wir bekommen dann zu schnell hintereinander die Gegentore und stehen jetzt mit leeren Händen da", sagte Marlon Ritter. Kapitän Jean Zimmer ergänzte: "Wir können mit den ersten 70 Minuten zufrieden sein und müssen da weitermachen. Düsseldorf hat eine brutale Qualität und unfassbare Effizienz. Deshalb stehen sie da, wo sie stehen. Und deshalb stehen wir da, wo wir stehen. Die Qualität von Tzolis war uns vorher bewusst. Ganz ausschalten kann man den aber nicht. Auch Vermeij ist bei langen Bällen brutal gefährlich. Wir haben es über einen Großteil des Spiels gut gemacht. Aber nach dem Ausgleich bekommen wir zu schnell das 1:2 und dann wird es schwer."
Himmelmann: "Um den Lohn der Mühe gebracht"
Alles andere als erhofft verlief somit auch das FCK-Debüt von Robin Himmelmann, der den verletzten Julian Krahl im Tor vertrat und zunächst einen ziemlich ruhigen Nachmittag verlebte: "Für mich hat sich das Spiel angefühlt wie immer. Klar sind seit meinem letzten Spiel ein paar Monate ins Land gegangen, aber ich habe mich schon beim Warmlaufen gut gefühlt. Wir waren in drei Aktionen minimal unaufmerksam innerhalb von acht Minuten. Das geht in der Liga nicht, das wird bestraft, insbesondere von Mannschaften wie Fortuna Düsseldorf. Das hat uns heute um den Lohn für die Mühe gebracht."
Ritter zum Pokal: "Werden bereit sein"
Bei allem Frust über die Niederlage drehte sich in den Katakomben des Fritz-Walter-Stadions natürlich schon einiges um den Ausblick auf Dienstag und das dann angesetzte Derby in Saarbrücken im Halbfinale um den DFB-Pokal. "Es wäre ein Traum und ich hoffe, dass wir uns im Mai auf dem Rasen noch einmal sehen", sagte Friedhelm Funkel in Richtung seines Düsseldorfer Trainerkollegen Daniel Thioune, der einen Tag später Bundesliga-Tabellenführer Leverkusen herausfordert. Und Marlon Ritter berichtete abschließend vom Gang vor die Kurve nach dem Schlusspfiff und ging auch auf die Diskussion um den Rasen im Saarbrücker Ludwigspark ein. "Die Fans haben ein gutes Gespür und uns direkt gepusht für das Spiel am Dienstag. Wir haben jetzt wenig Zeit, aber wir können direkt den Fokus auf ein neues Spiel legen. Natürlich ist das alles ein bisschen komisch, wie das abläuft, dass der FCS jetzt heute die Füße hochgelegt hat. Aber wir werden unsere Antwort hoffentlich auf dem Platz geben, egal auf welchem Platz. Ich gehe davon aus, dass wir spielen - und wir werden bereit sein."
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Quelle: Der Betze brennt