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"Falle war ausgelegt": Schuster froh über weiße Weste


Der 1. FC Kaiserslautern hat beim SV Sandhausen nicht sein bestes Spiel gezeigt, aber erstmals in dieser Saison die Null gehalten. Mit nun schon zwölf Punkten auf dem Konto überwiegt bei den Beteiligten nach dem 0:0 am Hardtwald die Zufriedenheit.

Schuster: "Man weiß erst, was ein Punkt wert ist, wenn man verloren hat"

"Wir haben die Mannschaft gut darauf vorbereitet, was uns heute erwartet. Sandhausen wollte nach drei Niederlagen am Stück über den Kampf zurück in die Spur kommen. Beide Teams haben sich nichts geschenkt. Für uns kam es darauf an, dagegen zu halten und nicht den zweiten Schritt vor dem ersten zu machen: Erst wollten wir die Basics erfüllen, Zweikämpfe führen, dann Fußball spielen. Ich denke, das erste ist uns über 90 Minuten gut gelungen. Die spielerischen Elemente kamen dann in der zweiten Halbzeit, wo wir denke ich etwas die bessere Mannschaft waren", resümiert Dirk Schuster die 90 sonnigen, aber torlosen Minuten im Hardtwaldstadion. Nach den vier Gegentoren zuletzt gegen Magdeburg zeigt sich der FCK-Trainer neben dem Punkt vor allem damit zufrieden, dass seine Mannschaft erstmals in dieser Saison kein Gegentor kassiert hat: "Das Remis geht für mich in Ordnung. Wenn der eine oder andere jetzt vielleicht sagt, wir hätten gewinnen können und hätten mehr nach vorne spielen müssen, dann muss ich entgegnen: Die Falle war ausgelegt. Mein Kollege hat gut gewechselt und uns einen Köder hingeschmissen, um vielleicht in einen Konter zu laufen. Den Gefallen haben wir ihnen aber nicht getan. Nachdem wir in der Relegation gegen Dresden zweimal zu Null gespielt hatten, ist es uns in dieser Saison jetzt zum ersten Mal gelungen. Es ist ein ganz neues Gefühl für uns. Das zeigt auch, dass die Mannschaft nach Magdeburg die richtigen Schlüsse gezogen hat. Es ist wichtig, dass die Jungs gemerkt haben, dass sie zu Null spielen können. Man weiß erst, was ein Punkt wert ist, wenn man das Spiel verloren hat."

Boyd fokussiert: "Sind der Frischling, der sich beweisen muss"

Demütig zeigt sich auch Terrence Boyd, der dieses Mal zwar glücklos im Abschluss geblieben war, sich nach dem 0:0 aber dennoch nicht völlig unzufrieden zeigte. Schließlich hat der FCK mit zwölf Punkten aus den ersten sieben Partien den besten Start eines Zweitliga-Aufsteigers in den vergangenen fünf Jahren hingelegt. "Es war ein ekliges Spiel, das so vor sich hin geplätschert ist. Aber man darf nicht vergessen: Wir kommen aus der 3. Liga. Nur weil wir sechs Spiele gut gespielt haben, sind wir noch lange kein gestandener Zweitliga-Klub. Die Hälfte des Kaders hat vergangene Saison eine Klasse tiefer gespielt. Deswegen müssen wir uns am Positiven hochziehen: Die Null steht und wir haben wieder einen Punkt geholt", resümiert der Stürmer das Unentschieden vor rund 8.000 mitgereisten FCK-Fans. Mit Hinblick auf die kommenden Partien zuhause gegen Darmstadt und dann auswärts in Heidenheim warnt Boyd allerdings vor Leichtsinn und Übermut: "Wir haben noch nichts erreicht. Wir fahren gut, uns in jedem Spiel neu zu fokussieren und alles raus zu feuern, als gäbe es kein Morgen mehr. Jetzt arbeiten wir erst einmal das Spiel heute auf und dann gehört die volle Konzentration Darmstadt. Der Support heute war wieder top. Trotzdem mein Appell an Klub und Fans: Nur weil wir hier ein Heimspiel aus der Partie machen, dürfen wir nicht vergessen, wo wir herkommen. Wir sind immer noch der Frischling, der sich in jeder Partie neu beweisen muss."

Ritter selbstkritisch: "Nicht unbedingt schön anzusehen"

Auf einer zuletzt etwas ungewohnten Position fand sich Marlon Ritter wieder, der statt im Zentrum auf der linken Außenbahn unterwegs war. "Der Plan war, dass ich von da nach innen ziehen kann. Wir haben im Zentrum viele gute Spieler, von daher spiele ich dort, wo der Trainer mich aufstellt. Aber natürlich spiele ich im Zentrum lieber", so der 27-Jährige zu seiner Rolle. Zum Spiel findet er durchaus selbstkritische Töne: "Beide Mannschaften haben abwartend gespielt und gehofft, dass niemand einen Fehler macht. Das war nicht unbedingt schön anzusehen. Ich denke aber, man hat in der zweiten Halbzeit gesehen, dass wir das Spiel gewinnen wollten. Es ist jetzt nicht so, dass wir sehr zufrieden sind, weil wir die eine oder andere Situation sicher hätten besser ausspielen und dann auch hätten gewinnen können. Aber wir haben das erste Mal in der Saison zu Null gespielt, das hatten wir uns vorgenommen, von daher nehmen wir den Punkt mit. Jeden Punkt nehmen wir gerne mit, ob verdient oder unverdient ist am Ende egal. Wir wollen über dem Strich bleiben."

Niehues zufrieden: "Punkt für Punkt weiterarbeiten"

Nach einem Spieltag auf der Ersatzbank wieder in der Startelf stand Julian Niehues. Der 21-Jährige sollte der Defensive mehr Stabilität geben, was durch das erste Zu-Null-Spiel der Saison auch gelang. Entsprechend überwiegt auch bei dem Mittelfeldspieler nach der Partie die Zufriedenheit. "Wir wussten, dass es ein kämpferisches Spiel werden wird. Wir standen hinten sehr gut, haben wenig zugelassen, aber nach vorne fehlte uns so ein wenig das Quäntchen Glück. Ich bin ehrlich: Ich konnte die Liga vor der Saison gar nicht einschätzen. Aber wir wurden noch von keiner Mannschaft auseinandergenommen, konnten gegen jeden mithalten. Von daher können wir zufrieden sein. Wir müssen unsere 40 Punkte sammeln und Punkt für Punkt weiterarbeiten. Wir haben erst ein Spiel verloren, es ist alles gut", zieht der Mittelfeldspieler ein positives Fazit nach den ersten sieben Saisonspielen und der Tatsache, dass die Roten Teufel den Abstand zu den Abstiegsrängen vorerst auf schon acht Punkte ausbauen konnten.

» Zum Video: Pressekonferenz nach dem Auswärtsspiel beim SV Sandhausen

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- Keine Treffer am Hardtwald: 0:0-Remis in Sandhausen (Der Betze brennt)

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