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Marco Antwerpens Grundsatzrede vor dem Saisonfinale

Marco Antwerpens Grundsatzrede vor dem Saisonfinale


Der 1. FC Kaiserslautern kämpft weiter um den Aufstieg in die 2. Bundes­liga und muss dafür als nächstes bei Viktoria Köln bestehen. Trainer Antwerpen nutzt die Presse­kon­ferenz vor dem Sonntags­spiel für eine Grundsatzrede.

Gewöhnlicherweise werden vor den wegen der Pandemie immer noch virtuellen Pressekonferenzen die Fragen der Journalisten vorgelesen und der Trainer antwortet darauf. Heute allerdings wollte Marco Antwerpen zunächst ein paar eigene Worte sprechen und gab vor der letzten regulären Saisonpartie in Köln (Sonntag, 14:00 Uhr) folgendes Statement ab:

"Es ist mir ein Anliegen, etwas zum bisherigen Saisonverlauf zu sagen. Ich bin stolz auf meine Mannschaft, weil sie richtig was geleistet und sich als ein richtiges Team präsentiert hat. Wir mussten uns etwa in der Phase des schlechten Saisonstarts Fragen gefallen lassen, die nicht immer angenehm waren: Wir sind nicht in der Lage, auswärts zu gewinnen. Wir sind nicht in der Lage, zwei Spiele in Folge zu gewinnen. Wir können keine Tore schießen, wir können keine Standardsituationen. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie gewillt gewesen ist, an all diesen Themen zu arbeiten und sie hat all diese Fragen von Kritikern entsprechend beantwortet.

Wenn man sieht, wo wir jetzt aktuell stehen - immer noch mit der Möglichkeit, in die zweite Liga aufzusteigen - dann muss man sagen: Wir spielen die erfolgreichste Drittliga-Saison, seitdem der FCK in dieser Klasse spielt.

Man hat nach dem Wendepunkt in der Hinrunde gegen Mannheim gesehen, dass wir eng zusammengewachsen und gewillt sind, den Weg weiterzugehen. Es ist eine Belohnung, dass wir immer noch die Möglichkeit haben, über zwei zusätzliche Spiele die geweckten Erwartungen zu erfüllen. Oder vielleicht patzt ja auch Braunschweig noch, so wie es uns auch passiert ist.

So eine Saison kannst du aber nicht alleine spielen. Ich bin sehr beeindruckt von unseren Fans, die uns in den letzten Spielen überragend unterstützt haben. In Würzburg waren trotz Schneeregen 5.000 Zuschauer von uns. Die Unterstützung in Wiesbaden, wie die Mannschaft nach der Niederlage von den Fans gefeiert worden ist. Eine Westkurve, die ein sehr gutes Gespür hat und die Mannschaft nach der Enttäuschung gegen Dortmund wieder aufgebaut hat. Das nötigt mir Respekt ab und das finde ich überragend. Ohne unsere Fans hätten wir das nicht geschafft. Und diesen Fans wollen wir am Sonntag etwas zurückgeben.

Was ich gelernt habe und zum Teil auch vorher schon wusste, ist dass dieser Verein eine unglaubliche Wucht hat. Dadurch waren wir auch häufig die Zielscheibe von anderen Vereinen, die immer mal wieder etwas über den FCK oder über mich als Trainer haben fallen lassen. Auf diese Dinge haben wir nie reagiert und werden es auch in Zukunft nicht machen.

Gegen all diese Widerstände haben wir uns gewehrt. Der ganze Verein ist zusammengewachsen, das ist eine richtig gute Geschichte geworden. Nur gemeinsam können wir sportlich erfolgreich sein. Deshalb möchte ich mich bei allen bedanken, die diesen Verein leben, lieben und für ihn arbeiten.

Zum Abschluss noch etwas in eigener Sache: Wenn man uns auf der Trainerbank sieht und diesen Verein generell, dann sieht man, dass viele Emotionen im Spiel sind. Einige Spiele sind diesbezüglich nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben. Da wo Emotionen sind, da werden Fehler gemacht - die haben wir mit Sicherheit auch gemacht. Rückblickend muss man sagen, dass wir uns von diesen Emotionen manchmal haben zu sehr leiten und ablenken lassen. Aber auch wir sind nur Menschen und versuchen aus diesen Fehlern zu lernen."

Kraus wieder dabei, Winkler gesperrt - 7.000 bis 8.000 FCK-Fans erwartet

Für den FCK geht es am Sonntag darum, mindestens den dritten Platz und damit die beiden Relegationsspiele gegen Zweitligist Dynamo Dresden zu sichern oder vielleicht sogar nochmal für Platz 2 und den direkten Aufstieg angreifen zu können - je nachdem, wie die Konkurrenz am Samstag vorlegt. Dabei kann Marco Antwerpen wieder auf Kevin Kraus zurückgreifen, der seine Rot-Sperre abgesessen hat und zurück in der Startelf erwartet wird. Ersetzt werden muss dagegen Alexander Winkler nach seiner fünften Gelben Karte. Ansonsten sind alle Stammspieler fit und einsatzbereit. Allerdings stehen aktuell vier Akteure - Kraus, Philipp Hercher, Hikmet Ciftci und Jean Zimmer - bei vier Gelben Karten und wären im Falle einer weiteren Verwarnung in einem möglichen Relegationsspiel gesperrt.

Die 3.380 Karten für den offiziellen Gästeblock waren innerhalb kürzester Zeit ausverkauft. Der Verein rechnet laut eigenen Angaben mit 7.000 bis 8.000 FCK-Fans im Sportpark Höhenberg, der insgesamt nur maximal 10.000 Zuschauer fasst.

» Zum Video: Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel bei Viktoria Köln

Alle weiteren Informationen zum FCK-Spiel in Köln folgen am morgigen Samstag im ausführlichen Vorbericht auf Der Betze brennt.

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- Übersicht: Kompletter Team-Status des 1. FC Kaiserslautern

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