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Stadionpacht bleibt auch 2022/23 und 2023/24 gestaffelt

Stadionpacht bleibt auch 2022/23 und 2023/24 gestaffelt


Der 1. FC Kaiserslautern kann auch in den kommenden zwei Jahren mit einer gestaff­el­ten, von der Liga-Zugehörigkeit abhängigen Pacht für das Fritz-Walter-Stadion planen. Der Stadtrat hat am Montag einem entsprechenden Vorschlag des Vereins zugestimmt.

Im Kern besagt der Beschluss, dass die Stadionpacht nicht wie im Originalvertrag von 2003/2006 bei pauschal 3,2 Millionen Euro pro Saison liegt, sondern sich an der Liga-Zugehörigkeit der Roten Teufel orientiert: In der Bundesliga werden 3,6 bis 4,6 Millionen Euro fällig, in der 2. Bundesliga 2,4 Millionen Euro und in der 3. Liga beträgt die Basissumme 625.000 Euro. Dem FCK bringt diese Entscheidung wichtige Planungssicherheit für die nächste und die übernächste Saison. Aber auch die städtische Stadiongesellschaft kann mit dem mittlerweile bewährten Mischmodell planen. Sie muss jährlich rund 2,95 Millionen Euro an Zinsen gegenüber der kreditgebenden Bank aufbringen.

Deutliche Mehrheit im Stadtrat - Kaum Änderungen zur bisherigen Regelung

Der Stadtrat Kaiserslautern stimmte auf seiner heutigen Sitzung in der Fruchthalle mit deutlicher Mehrheit für den vorliegenden Beschlussvorschlag. Dieser ist fast deckungsgleich mit der schon seit 2020 geltenden Regelung und wurde am 18. November 2021 vom FCK eingereicht. Der Beschluss enthält folgende Eckpunkte und wurde in vollständiger Fassung vorab im Ratsinformationssystem der Stadt Kaiserslautern veröffentlicht:

1.) Die Stadionpacht wird auch für die Saisons 2022/23 und 2023/24 von regulär 3,2 Millionen Euro auf das folgende gestaffelte Modell umgestellt: 3,6 bis 4,6 Millionen Euro in der Bundesliga (orientiert an der Fernsehgeldtabelle) - 2,4 Millionen Euro in der 2. Bundesliga - 625.000 Euro in der 3. Liga (plus 100.000 Euro bei einem Zuschauerschnitt über 21.000).

2.) Bei Erfolgen im DFB-Pokal erhält die Stadiongesellschaft vom FCK je 40 Prozent der Erlöse aus der 2. und 3. Runde.

3.) Der FCK gibt Flächen im Stadion zur Nutzung für die Stadt frei, welche nicht für den regulären Spielbetrieb benötigt werden - zum Beispiel in den Bereichen Logenturm Ost, Osttribüne, Südtribüne.

4.) Die Stadt Kaiserslautern erhält Sponsoringleistungen im Wert von 100.000 Euro vom FCK, unter anderem Werbebanden und bis zu 100 Freikarten pro Spiel für soziale Einrichtungen.

» Zum Download: Die Beschlussvorlage zur FCK-Stadionpacht für 2022/23 und 2023/24

Ursprünglich sollte die heutige Entscheidung schon am 14. Februar gefällt werden, sie wurde dann aber zusammen mit anderen Tagesordnungspunkten auf den 7. März verschoben. Ein zwischenzeitlich eingegangener Antrag der Linkspartei, die eine etwas höhere Mindestpacht für die ersten drei Ligen ansetzen wollte, fand keine Mehrheit. Der FCK hat unterdessen Anfang März fristgerecht die Lizenzunterlagen für die 3. Liga und die 2. Bundesliga eingereicht. Dort war der heutige Beschluss des Stadtrats schon unter Vorbehalt berücksichtigt, wie Geschäftsführer Thomas Hengen im DBB-Interview erklärt hatte.

Thema Stadionpacht: Deutlich weniger Aufregung als in den Vorjahren

In Jahren, in denen der FCK weniger als die für die Bank fälligen 2,95 Millionen Euro zahlt, muss die Stadt die jeweilige Differenz ausgleichen. Dieser Sachverhalt hatte in den Jahren 2014, 2018 und 2020 für erhebliche, teils giftige Diskussionen in der Stadt und in den Medien geführt. Umso hervorhebenswerter ist, dass Stadtrat und Verein dieses Mal ohne öffentliche Streitigkeiten zu einer Lösung gekommen sind. Um mögliche Defizite auszugleichen, sollen verschiedene Möglichkeiten geschaffen werden, etwa unter Einbeziehung der sogenannten "Tilgungsrücklage" oder durch die Vermarktung nicht genutzter Stadionflächen. Die "günstigste" Variante für alle Beteiligten wäre aber zweifellos der sportliche Aufstieg des FCK, mit dem die Einnahmen aus dem Kerngeschäft Fußball um ein vielfaches steigen würden. Nicht nur in der Fankurve, sondern auch im Stadtrat dürften dafür die Daumen gedrückt werden.

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- Stadtrat diskutiert über FCK-Stadionpacht bis 2024 (Der Betze brennt, 13.02.2022)

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