Neues vom Betzenberg

"Ich bin heiß": Alex Winkler brennt auf sein Debüt


Er sollte den 1. FC Kaiserslautern als Stammspieler und Leader-Typ führen, doch dann bremste ihn ein doppelter Rippenbruch aus. Pünktlich zum Duell mit seinem Ex-Klub SpVgg Unterhaching ist Alexander Winkler wieder fit.

Im Fußball gibt es manchmal Dinge, die kann man nicht erklären, die muss man erlebt haben. Das weiß in der 3. Liga zur Zeit wohl kaum jemand besser als Alexander Winkler. Im Sommer kam der 28-jährige Innenverteidiger aus Unterhaching an den Betzenberg, sollte als einer der neuen Leader-Typen die Mannschaft in den Aufstiegskampf führen. Doch dann verletzte er sich. "Zwischenzeitlich habe ich wirklich gedacht: 'Das kann doch jetzt nicht wahr sein'. Die vergangenen fünf Jahre in Haching hatte ich eigentlich keine einzige größere Verletzung, und dann erwischt es mich so. Erst konnte ich wegen meiner Gelb-Rot-Sperre nicht spielen, dann kam der doppelte Rippenbruch. Das war schon sehr bitter", erzählt Winkler im Gespräch mit Der Betze brennt. Momente des Zweifelns gab es deswegen aber nicht. "Mit 20 oder 21 hätte mir das sehr zu schaffen gemacht, aber ich habe mit den Jahren gelernt, mich nur auf die Dinge zu konzentrieren, die ich beeinflussen kann."

Corona, Insolvenz und Trainerwechsel: "Am Anfang habe ich mir Gedanken gemacht"

Als Winkler im März 2020 als erster Neuzugang beim FCK unterschrieb, da wusste er logischerweise noch nicht, was die nächsten Wochen und Monate alles auf ihn persönlich, aber auch auf seinen neuen Verein einprasseln würde. Erst legte die Corona-Pandemie alles lahm, dann kam die Insolvenz und zur neuen Saison musste auch Trainer Boris Schommers, der ihn geholt hatte, gehen. Ein Grund, seinen Wechsel zu bereuen? "Ich habe in Kaiserslautern genau eine Woche bevor die Corona-Zwangspause kam unterschrieben. Natürlich macht man sich als Profi am Anfang dann seine Gedanken, insbesondere als nur kurze Zeit später auch die Meldung der Insolvenz kam. Aber wie ich schon gesagt habe: Ich versuche mich auf das zu konzentrieren, was ich bewegen kann und worauf ich Einfluss habe. Vor Corona habe ich mich natürlich auch auf diese absolut außergewöhnlichen Fans gefreut, was jetzt leider komplett wegbricht. Aber ich hoffe, dass ich in absehbarer Zeit in diesem Stadion einmal vor 20.000 bis 30.000 Fans spielen darf", gerät der Innenverteidiger ins Schwärmen, wenn er vom FCK-Anhang spricht.

"Ein Traum, für diesen geilen Verein zu spielen"

Und trotz des schwachen Saisonstarts, weniger Siege und viel zu vieler Unentschieden, fühlt sich Winkler, der in Kaiserslautern gerade auch ein neues Domizil bezogen hat, sehr wohl. "Ich sehe in Kaiserslautern einfach einen riesengroßen Verein, der nicht in diese 3. Liga, sondern eigentlich in die Bundesliga gehört, auch wenn wir davon aktuell weit entfernt sind. Mir wäre es eine Ehre, wenn ich mithelfen dürfte, dass der Verein wieder aufsteigt. Das wäre mein Traum, mit diesem geilen und großen Verein Erfolg zu haben. Ich will hier gemeinsam mit der Mannschaft etwas anschieben."

Debüt und Jubiläum gegen Haching? "Ich brenne darauf"

Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg, dazu fehlen vor allem Siege. Das weiß auch Winkler. "Ich hatte bei Haching auch mal eine Serie mit sieben Unentschieden am Stück. Das bedeutet zwar, du bist schwer zu schlagen, aber zwei gewonnene Spiele sind eben unterm Strich deutlich zu wenig. Es zählen nur Siege."

Da wäre es doch eine schöne Geschichte, wenn es damit ausgerechnet am Freitag bei seinem Ex-Klub aus Unterhaching klappt. "Heiß auf Spiele bin ich immer, aber gegen Unterhaching noch ein Stück mehr. Es wäre natürlich eine sehr schöne Geschichte, wenn ich dort mein erstes Spiel für Lautern machen dürfte, was zugleich mein 100. Drittliga-Spiel wäre. Jetzt stehe ich schon die ganze Zeit bei 99, es wird Zeit, dass sich das ändert", erzählt Winkler schmunzelnd. Doch er gibt sich auch mannschaftsdienlich: "Mir geht es wieder sehr gut und ich brenne, endlich das erste Mal das FCK-Trikot tragen zu dürfen. Es geht aber gar nicht um mich. So lange am Ende drei Punkte für uns auf der Haben-Seite stehen, kann ich mich auch mit einem Bankplatz anfreunden."

"Bass Obacht": Auf drei Sätze mit Alex Winkler

Der FCK bedeutet für mich... "Kampf, Leidenschaft und Tradition."

An der Pfalz gefallen mir besonders... "Die Offenheit und Herzlichkeit der Menschen hier. Die Pfälzer sind schon ein feiner Schlag Mensch."

Am meisten vermisse ich an Bayern... "Ganz klar das Schafkopfen (lacht). Das gibt es hier ja gar nicht. Ich müsste es mal in der Kabine versuchen, aber man muss ja immer zu viert sein. Daher freue ich mich, wenn ich in der Weihnachtszeit mit meiner Familie wieder dazu komme."

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- Erster Neuzugang für 2020/21: Das ist Alex Winkler (Der Betze brennt)

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