Wenn man die Emotionen weglässt, ist die Personalie Lucas Röser ein gutes Beispiel dafür, welche Mosaiksteine bei der gesamten Kaderplanung berücksichtigt werden müssen und wie sich eins aufs andere auswirkt: Rein sportlich hat Röser in der Saison 2019/20 enttäuscht. Seit dem Re-Start hat er allerdings in acht Spielen drei Tore erzielt - das ist eine gute Steigerung und Entwicklung, die man gerne in den nächsten drei Spielen und vielleicht in der nächsten Saison weiter beobachten würde. Das halte ich für einen legitimen Gedanken. Natürlich kommt jetzt das große "Aber": Röser ist eben kein Entwicklungsspieler wie ein Anas Bakhat oder ein Mohamed Morabet, sondern er ist der teuerste Spieler im Kader und müsste somit nach "Preis-Leistungs-Verhältnis" durchgehend einer der besten FCK-Spieler a la Florian Pick oder Lennart Grill sein. Wir müssen ja an möglichst vielen Stellen Geld sparen, und aus finanzieller Sicht könnte man anstelle von Röser wohl gleich zwei andere Spieler a la Elias Huth und Mohamed Morabet (willkürlich gewählte Beispiele) bezahlen. Noch weiter gedacht gibt es aber noch ein "Aber nach dem Aber": Falls es zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens kommt, könnte man natürlich auch versuchen, über das Sonderkündigungsrecht mit Röser über ein niedrigeres oder leistungsbezogeneres Gehalt zu verhandeln. Gleichzeitig kann es aber auch passieren, dass Röser dann von sich aus nicht mehr bleiben möchte.Chrisss hat geschrieben:Ich bin mir ziemlich sicher, dass Schommers mit Röser plant und auch auf ihn setzt. Ich hoffe, dass er sich weiter steigert und dann noch sein Geld wert sein kann.
An diesem Beispiel sieht man gut, wie die gesamte Kaderplanung funktioniert: Wenn man Röser oder Skarlatidis oder Zuck oder Bjarnason oder Hainault (alles potentielle Stammspieler, die jetzt auf dem Prüfstand stehen) behält, dann muss man dafür bei anderen Spielern Abstriche machen. Und umgekehrt. Für die neue Saison wurde der geplante Lizenzspieleretat noch nicht bekanntgegeben, letzte Saison waren es Ende August rund 6,2 Millionen Euro, und mit diesem Geld muss dann die gesamte Mannschaft plus weitere Kosten (Ablösesummen, Trainerteam, Siegprämien, Hotelkosten usw.) finanziert werden. Das ist eine schwierige, aber auch interessante Aufgabe.