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Bundesliga-Mittelstand fordert TV-Gelder-Deckelung für 2.Liga

Fußballthemen, welche den FCK nicht oder nicht direkt betreffen.
Der Aufstiegsmacher
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Beitrag von Der Aufstiegsmacher »

kicker hat geschrieben:Inzwischen hat sich, erstmals in der Geschichte der Bundesliga, deren sportlicher Mittelstand formiert. Spitzenfunktionäre von Bremen, Hertha BSC, Eintracht Frankfurt, dem HSV, dem 1. FC Köln, und dem VfB Stuttgart formulierten in den vergangenen Tagen ihre Forderungen ...

Eine der Kernforderungen dieser sechs Bundesligavereine ist eine Deckelung der Fernsehgelder an die 2. Liga von aktuell jährlich insgesamt 142 Millionen Euro. Auch an weiteren Zuwächsen, die aus den neuen TV-Verträgen ab der Saison 2017/18 erwartet werden, sollen die Zweitligisten dann nicht beteiligt sein.
Quelle: http://www.kicker.de/news/fussball/bund ... -liga.html

Eigene Anmerkung: Man will offensichtlich die schon betrachtliche finanzielle Lücke zwischen Erst- und Zweitligisten noch größer werden lassen. Etwas erstaunlich, dass Clubs wie Stuttgart, Hamburg, Bremen oder Köln da mitmachen, würde sich bei einem Abstieg doch der eigene Vorteil in einen deutlichen Nachteil umwandeln.
SEAN
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Beitrag von SEAN »

Das ausgerechnet die Vereine das "Maul" aufmachen, wundert mich auch. Die würden sich ins eigene Fleisch schneiden, gerade Bremen, Frankfurt und Stuttgart sollten an ihre Einnahmen in der nächsten Saison denken. Soooo weit sind Hopp und Kind nicht dahinter, da ist noch alles drin.
Scheint die Sonne so warm, trag ich Papier unterm Arm,
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ix35

Beitrag von ix35 »

Ja ja, die Welt ist schlecht. Jeder denkt nur an sich, aber ich, ich denke nur an mich! :wink:
FCK58
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Beitrag von FCK58 »

Das stellen sich einige Clubs offensichtlich recht einfach vor aber der Käse ist noch lange nicht gegessen. Da bin ich mir ziemlich sicher.
Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.
Hermann Hesse
jürgen.rische1998
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Beitrag von jürgen.rische1998 »

Sollen sie halt mal. Die dummen Gesichter möchte ich sehen wenn sie dann wieder in der zweiten Liga auftauchen. Und bei dem finanziellen Ungleichgewicht in Liga 1 wird es genau die Vereine auch immer wieder erwischen. Das Premiumprodukt Bundesliga schaufelt sich eh schon das eigene Grab. Ein Hohn wenn dann grade die "Traditionsvereine" eifrige Mitschaufler sind. Immer weiter...
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hierregiertderfck
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Beitrag von hierregiertderfck »

Lest euch die Namen durch. Allesamt potenzielle Abstiegskandidaten in den nächsten Jahren.
Deshalb ist es in ihrem Interesse, dass Aufsteiger so wenig konkurrenzfähig sein sollen, wie es nur geht.

Wenn man eben trotz solidem Etat selber nichts gebacken bekommt, sowie es eigentlich bei jedem dieser Verein der Fall ist, muss man eben die anderen schwächen.

Vor allem beim HSV ist diese Forderung doch ein Witz. Ohne ihren Zuhälter Kühne, wären die doch wahrscheinlich nicht einmal mehr in der 2. Liga mit ihrem Schuldenberg, aber solche Forderungen stellen.

Ganz schön lächerlich. Und dann wären diese Vereine die ersten, die bei einem Abstieg weinen, dass ihnen so viel Geld durch die Lappen geht mit jeder Saison, in der sie nicht Bundesliga spielen.
SEAN hat geschrieben:Das ausgerechnet die Vereine das "Maul" aufmachen, wundert mich auch. Die würden sich ins eigene Fleisch schneiden, gerade Bremen, Frankfurt und Stuttgart sollten an ihre Einnahmen in der nächsten Saison denken. Soooo weit sind Hopp und Kind nicht dahinter, da ist noch alles drin.
Eine Relegation gibt es auch noch und einer von denen muss wahrscheinlich sogar rein, selbst wenn Hannover und Hoppenheim nicht mehr vorbeiziehen.
Allein aufgrund dieser Tatsache ist das an Dämlichkeit schwer zu überbieten
basdri
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Beitrag von basdri »

Diese Vereine mögen zwar hier und da mal Abstiegssorgen haben, vielleicht trifft es in absehbarer Zeit auch nochmal einen von ihnen, aber die sind wirtschaftlich so weit von allen Zweitligisten weg, dass das immer ein einjähriges Gastspiel bleiben wird.
Aber richtig, zum "Mittelstand" würde ich einige der Genannten auch nicht zählen, dafür aber Mainz und Augsburg. Und selbst die sind wirtschaftlich in anderen Sphären unterwegs.
Was würde das bedeuten?
Das die Zweitligisten weitere Einnahmequellen brauchen, während die Erstligisten mehr Kohle haben.
Hieße schon mal, dass die Ablösesummen weiter steigen und der nächste Schneeballeffekt kommt.
Innerhalb der ersten Liga wird eh mehr gezahlt werden bei größeren finanziellen Möglichkeiten, die Zweitligisten werden ihren Teil bei Transfers abhaneb wollen, die Drittligisten, bei denen sich die Zweitligisten bedienen ebenfalls...

Es kotzt mich nur noch an.
DevilDriver
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Beitrag von DevilDriver »

Dieser "Bundesliga-Mittelstand" ist halt in einer Zwickmühle:

Nach "oben" keine wirkliche Chance aufzuholen, da Bayern, BVB, Schalke + die Werksmannschaften in ganz anderen finanziellen Dimensionen denken.

Nach "unten" besteht immer wieder die Gefahr in die 2. Liga abzurutschen und sich dort zu etablieren. Mit allen finanziellen Folgen.
Wir sind hier wohl ein Paradebeispiel. :nachdenklich:

Durch diese Idee versuchen sie sich halt zumindest gegenüber der Konkurenz aus der 2. Liga einen Vorteil zu verschaffen.
Rückkorb
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Beitrag von Rückkorb »

Das sind genau die Vereine, die nicht über die internationelen Wettbewerbe die großen Gelder heranschaffen. Es sind gerade nicht die großen Zugpferde der Bundeslaga, sondern eher die kleinen Pferdchen des mittelmäßigen Fußballs, die über die Attraktivität der Liga und damit der erfolgreichen Vereine nur mitgeschleppt werden. Sie haben nicht mehr als die Rolle des einfachen, jederzeit ersetzbaren Gladiators, eigentlich völlig unbedeutend.

Das Prinzip, das dahinter steckt, ist einfach. Wenn ich gegenüber den Großen nicht an mehr Geld herankommen kann, suche ich mir einen Schwächeren, dem ich es wegnehme.
Auch das kann ein Rückkorb noch aufladen.
SEAN
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Beitrag von SEAN »

Rückkorb hat geschrieben: Das Prinzip, das dahinter steckt, ist einfach. Wenn ich gegenüber den Großen nicht an mehr Geld herankommen kann, suche ich mir einen Schwächeren, dem ich es wegnehme.
Ein ganz gefährlicher Weg. Der HSV war noch nie, Bremen oder Stuttgart gefühlte Jahrzehnte nicht mehr in der zweiten Liga, sind aber schon einige Jahre im unteren Tabellendrittel zu finden.
Genauso wie es immer mal einen Überraschungsaufsteiger gibt, kann es umgekehrt genauso eine "Überraschung" geben. Und ein Abstieg der drei genannten wär nichtmal mehr ne Überraschung. Ich wage es ganz stark zu bezweifeln, das es wie nach Bastris Meinung bei nem Abstieg ein sofortiger Aufstieg geben wird. Erstmal fängt es an, das die meisten Leistungsträger weg sind, warscheinlich wird der Trainer geschmissen. Ein neuer Mann muß ne komplett neue Mannschaft aufbauen, das kostet Zeit, kostet Geld. Blöd, wenn die Spieler der Bundesligisten beim Abstieg ablösefrei, bzw. für kleines Geld wechseln können. Zieler von 96 hat z.B. ne Ausstiegsklausel für 3 Mios, City will ihn haben.
Was bleibt ist "Ausschussware", die sonst nirgends untergekommen ist, ein Berg voll Arbeit und keine Kohle. Dem HSV oder Bremen würden 15 Mios alleine an Fernsehgeldern fehlen. Sinkende Zuschauerzahlen, sinkende Tiketpreise, und sowohl Bremen als auch der HSV kämpfen jetzt in der Bundesliga schon ums überleben. Bei den Schwaben ist es auch nicht rosig. Beim HSV können sogar die Lichter ausgehen.
Unter den Vorraussetzungen vom sofortigen Wiederaufstieg zu sprechen halte ich für sportlichen und vor allem für finanziellen Selbstmord.
Statt die Lücke größer zu machen, sollte man sie kleiner machen, damit es im Falle des Falles fliesender im Übergang gibt. Der Abstand zu den Top-Vereinen in Europa ist für mich kleiner, als es ein Rummenigge immer hinstellt.
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Schlossberg
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Beitrag von Schlossberg »

Wie immer, stellt sich auch hier die Frage cui bono.
Wer würde persönlich von dem Geld profitieren, das den Zweitligisten weggenommen wird? Genau in diesem Personenkreis sind die Befürworter solcher Machenschaften zu suchen. Diesen Leuten geht es nicht um ihre Vereine, oder um die Attraktivität der Bundesliga und was dergleichen Märchen mehr sind.
Und das Beratergesocks reibt sich die Hände.
gyula65
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Beitrag von gyula65 »

In 10 Jahren gibt es eine europäische Industrieliga für die grosskopferten !! Der Großteil spielt dann in der einheimischen Liga um die Meisterschaft !
wkv
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Beitrag von wkv »

Es geht immer mehr hin zu einer Franchise Liga.
Zwar nicht per Satzung, aber per Geldbeutel.

Das hier ist nichts weiter als eine Abgrenzung nach unten, nicht auf sportlichem Weg, sondern auf finanziellem.
Lautern-Fahne
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Beitrag von Lautern-Fahne »

Bremen, Hertha BSC, Eintracht Frankfurt, der HSV, der 1. FC Köln und der VfB Stuttgart. Alles Vereine, die ein starkes Interesse daran haben müssen, dass Zweitligavereine eine schwache finanzielle Basis haben.

Warum? Punkt 1: Keiner der oben genannten ist dafür bekannt, über eine gute, funktionierende Jugendarbeit zu verfügen. Gerade die norddeutschen Vereine und Berlin haben in den letzten 4 Jahren gefühlt keinen einzigen Jugendspieler rausgebracht. Sie sind alle auf möglichst günstige Einkäufe aus Liga 2 angewiesen.

Punkt 2: Bremen, Hamburg und auch Stuttgart sind aufgrund jahrelanger Erfolglosigkeit finanziell ausgeblutet. Frankfurt hat die Finanzen unter Kontrolle, Köln erholt sich. Dem Rest geht es nur ums kurzfristige Überleben. Wenn Bremen oder der HSV absteigen, werden die Verantwortlichen geschasst und aus der Stadt gejagt- denen kann es also egal sein, ob sie in Liga 2 den Wiederaufbau packen. Nach Ihnen die Sinnflut. Sieg oder Tod. Zudem sind die Fans in z.B. Stuttgart oder Hamburg noch erfolgsgeiler als bei uns. Heidel sagte zu Stuttgarter Zeiten sinngemäß, dass die Fans EL fordern, aber sich dann keine Sau die Spiele im Stadion ansieht. Will man das erfüllen, muss man Geld ausgeben- laut deren Logik.

Punkt3: Außer Berlin hat jeder der oben genannten sehr viele Konkurrenzvereine in direkter Umgebung, die 1. oder zweite Liga spielen. Bei Köln ist der der Ruhrpott, halb Baden spielt mittlerweile vor Stuttgarts Haustür in der Bundesliga und auch die Nordvereine haben mehr als genug Konkurrenz. Da Werbung Geld kostet, will man nicht, dass das der direkte Konkurrent hat.

Für mich sind das gute Argumente, die Kleinen auch unten zu halten. Wie schnell man von einem aufstrebenden Club herausgefordert werden kann, erfahren wir mit Mainz am eigenen Leib. Frankfurt->Darmstadt/Mainz,
Stuttgart->KSC/FCH/SVS/TSG/SCF,
Hamburg und Bremen mit VFL/BTSV/VfL sind alles Konstellationen, die auch mal schnell kippen können. Die Konkurrenz hat nicht den Rucksack Tradition und kann also ganz bequem aufbauen.

Meiner Meinung müsste es in großem Stil einen Erdrutsch in der ersten und zweiten Liga geben. Konzeptvereine hoch und die überalterten Dinos müssten mal abgelöst werden, damit wieder etwas Rationalität einkehrt. Da oben sind zu viele faule Äpfel- es wird Zeit, dass ein paar fallen.
"Für mich ist Schönheit, dem Gegner nicht zu geben was er will."

"Es gibt Leute die sagen, kreative Spieler seien von Abwehraufgaben zu entlasten. Wer dies behauptet, kennt den Fußball nicht. Alle elf müssen zu jeder Zeit genau wissen, was sie zu tun haben"

José Mourinho
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