Forum

Kolumne: Herzblut vs. Finanzielle Interessen (Der Betze brennt)

Allgemeine Fan-Themen und Fragen zu selbigen.
zet
Beiträge: 896
Registriert: 10.11.2006, 19:46

Beitrag von zet »

Der alter FCKler hat geschrieben: Und wenn ich da von enigen höre "wenn´s nicht schmeckt esse ich woanders..." könnt ich.... - ich werde das noch nicht mal probieren, wel es nicht darum geht ob es schmeckt oder nicht!

Glaubt mir, der FCK wird die alten Betreiber bald wieder mit Kußhand zu aufnehmen.
Es stimmt, es geht gar nicht darum, ob es schmeckt oder nicht, aber leider glaube ich, dass Rosso recht hat: 80% der Besucher werden sich gar nicht darum scheren. Deshalb wird es letztlich keinen Unterschied machen, ob Einzelne das boykottieren oder nicht - es wird so kommen, wie es gewünscht wird, nach ein bisschen Aufregung wird der Umsatz genauso sein wie vorher, wenn er überhaupt einbricht.

Eigentlich geht es doch aber gar nicht darum, es geht doch darum, dass auch ein Traditionsimage gepflegt sein will. Ich kenne mich da nicht so aus, deshalb nagelt mich nicht auf Fachbegriffen fest, aber das ist doch einfach eine Marketingstrategie ... der FCK könnte DER Traditionsclub in der Bundesliga sein,dieses Image wäre so leicht zu pflegen. Wir würden das so gerne aufgreifen, stolz darauf sein und dieses Image nach Kräften unterstützen. Der Gegensatz zu Hoffenheim und Wolfsburg ist doch wunderbar, in dieser Beziehung ist es ja schon fast positiv, dass es auch die Plastikclubs gibt. Wir können doch gerade mit der Tradition, mit dem Miteinander und dem Familiengefühl dagegenhalten.
Deswegen verstehe ich den Zickzack-Kurs in dieser Beziehung nicht. Die Herzblut-Kampagne hat genau nach solch einem Kurs ausgesehen, der Erfolg war doch auch unverkennbar. Warum baut der FCK das nicht aus? Das Signal müsste doch in die umgekehrte Richtung gehen, auch bei solchen Sachen, wie den Imbißbuden. So etwas kann man doch auch nicht mit Bilanzzahlen belegen, selbst wenn diese (und davon ist ja wohl auszugehen, sonst macht die Aktion erst recht keinen Sinn) besser sind als vorher.
Ich verstehe SK in dieser Beziehung gar nicht, ich dachte echt, er müsste das besser wissen.
Schade.
"Es ist ein schwerer Fehler, wenn man theoretisiert, ohne Prämissen zu haben. Unmerklich fängt man dann nämlich an, Tatsachen zurechtzubiegen, sie Theorien anzupassen, statt Theorien nach Tatsachen zu bilden."

Arthur Conan Doyle, Die Abenteuer des Sherlock Holmes
rosicky
Beiträge: 712
Registriert: 17.12.2007, 23:17

Beitrag von rosicky »

Also mich würden hier mal Zahlen interessieren. Ich finde es auch beschissen das wieder ein Stück Tradition und herzblut verloren gehen, aber wenn man wenigstens wissen würde was der FCK dadurch im Jahr ca. mehr erwirtschaftet, dann könnte man es vll besser....oder auch noch weniger nachvollziehen.
Um was für Zahlen geht es denn da ungefähr?
Bild
kepptn
Beiträge: 17277
Registriert: 10.08.2006, 11:24
Dauerkarte: Ja
Vereinsmitglied: Nein
Wohnort: Kaiserslautern
Kontaktdaten:

Beitrag von kepptn »

zet, da sprichst Du was an. Ich frage schon seit Jahren warum der FCK sein Image nicht besser vermarktet. Sogar DYF stellt sich schlauer dabei an den FCK als Traditionsverein zu platzieren. St. Pauli hat es vorgemacht wie man einen Kult verkaufen kann, wieso schafft das in Lautern keiner? Ganz einfach weil der Verein sich Partner sucht und die reinpfuschen, selbes Problem wie mit Goalgetter.
Es gibt immer was zu lachen.
Satanische Ferse
Beiträge: 2192
Registriert: 09.05.2007, 20:28

Beitrag von Satanische Ferse »

kepptn hat geschrieben:zet, da sprichst Du was an. Ich frage schon seit Jahren warum der FCK sein Image nicht besser vermarktet. Sogar DYF stellt sich schlauer dabei an den FCK als Traditionsverein zu platzieren. St. Pauli hat es vorgemacht wie man einen Kult verkaufen kann, wieso schafft das in Lautern keiner? Ganz einfach weil der Verein sich Partner sucht und die reinpfuschen, selbes Problem wie mit Goalgetter.

Sehe ich genauso. Und der Fan-Shop bietet auch fast ausschließlich schlecht designten und ideenlosen Plunder an. Vor Jahren gab es ein annehmbares Traditionstrikot. Aber der Rest. Sieben verschiedene Schals, einer hässlicher als der andere. Hab ich mir halt einen für paar Tacken beim fliegenden Händler gekauft.
Die Freiheit der Pfalz wird am Betzenberg verteidigt.

Der FCK ist das Gewehr, das man sich Tag und Nacht an die Stirn hält, ohne je abzudrücken.
rosicky
Beiträge: 712
Registriert: 17.12.2007, 23:17

Beitrag von rosicky »

Oh gott wenn ich mir die Kommentare im E**tracht Forum durchlese wird mir schlecht, beten wir dafür das uns sowas nicht passiert....
Bild
rote teufel mittelsachsen
Beiträge: 818
Registriert: 10.08.2006, 11:58
Vereinsmitglied: Ja
Wohnort: Dresden

Beitrag von rote teufel mittelsachsen »

Paul hat geschrieben:Ich kann den Artikel eigentlich nur schwer ertragen...dann aber wieder rufe ich mir ins Gedächtnis, dass das ganze Verfahren auch Gründe haben wird. Keine vielleicht, die mir meinen geliebten Bratwurststand erhalten, aber welche, die am Ende wohl dem FCK weiterhelfen!?

Ganz pragmatisch: das ist der Lauf der Zeit. Entweder wir gehen mit oder leben ohne den FCK...es läuft immer mehr auf die alles entscheidende elementare Frage hinaus. Nicht alleine wegen der Kioskgeschichte. Das ist nur ein kleines Puzzleteil.
Genau so sieh es aus.

Entweder ziehst du mit oder du ziehst ab!!!
Wir alle wollen de FCK oben sehen aber komischer weisse will keiner beitragen. Denkt ihr etwa alle das die kohle von nix kommt??? Klar ist es schade, da Tradition stirbt. Mir tut das auch LEID. Wenn ich sehe das ich für jeden Betze-Besuch um die 350€ hinwerfe, frage ich mich was manche sich bei 2,50€ für ein Bier aufregen. Das hab ich Leipzig Ortsausgang schon weg. Ihr solltet mal mehr in die zukunft schauen und dann werdet ihr merken, das es so gut, wie heute, nicht mehr zurück kommt.
Billiger wird nix......das ist FAKT


Edit meinte gerade noch das ich kein Einzelfall bin....Da sind noch viele andere die z.b. aus´m Osten kommen.
!!!Für mehr Anlauf statt Gleitcreme!!!
Westkurvenalex
Beiträge: 2224
Registriert: 10.08.2006, 08:32
Dauerkarte: Ja
Vereinsmitglied: Ja
Wohnort: Düsseldorf

Beitrag von Westkurvenalex »

Ich möchte nochmal den Gedankengang von Zed aufgreifen.
Es ist richtig, dass der FCK als einer der Traditionsvereine schlechthin gilt. Nur hat der Verein bisher kaum Kapital daraus geschlagen. Denn die Leute merken sehr schnell, dass mit der "Tradition" beim FCK sehr leichtfertig umgegangen wird. Mit Tradition ist eben nicht nur die lange Geschichte, die Erfolge und die Identifikationsfiguren gemeint, sondern auch andere Faktoren wie Stehplätze, die Fahnen, die Trommler und eben auch die Imbissbuden im Stadion. Man muss zwar zugeben, dass die Buden nicht gerade die kulinarischen Highlights sind und so manche Wurst eher einem vertrocknetes Kohlenstück gleicht aber es gehört einfach dazu. Es gehört einfach dazu seit Jahren und Jahrzehnten zur gleichen Holzbude zu gehen, seine Frikadelle und verkohltes Würstchen zu holen und sein Bier aus Plastikbechern zu schlürfen. Das ist autentisch, das ist Individuell, das ist der Betze...oder besser war. Die Holzbuden sind weg, die dünnen Plastikbecher auch und bald werden es auch die teilweise verbrannten Würstchen sein. Die Fahnen werden weniger, die Stehplätze stehen auf der Kippe (man muss nur den neusten Ergüssen von Platter zuhören), die Trommler haben auch schon bessere Zeiten erlebt. Das was früher die Westkurve ausmachte verschwindet nach und nach....eben auch das "Dagegen sein". Diese Tradition wäre vermarktbar gewesen, auch in einem neuen Stadion. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, doch eine Frage muss man auch stellen. Ist dieser Weg den Verantwortlichen überhaupt in den Sinn gekommen oder stehen mittlerweile alle Bundesligawegweiser in die gleiche Richtung? Nach dem Motto, wenn wir es den anderen nicht gleich machen, sind wir im Nachteil. Sind wir das wirklich oder wäre es auch mit einem anderen System gegangen die "fehlenden Fässchen Bier" wieder zu finden?
Ach ja, nochmal kurz was zu den Fanartikeln und der 2 Jahresdauerkarte:
Der Fanshop ist gelinde gesagt unter aller Sau. Die Produkte veraltert, kaum zu bekommen, schlecht beschrieben und selbst die Verpackungen sehen aus, als liegt das Zeug schon 100 Jahre da oben. Hier ist ein extremer Nachholbedarf, denn ich kenne sehr viele, die unverichteter Dinge wieder abgezogen sind (auch im Internet), ohne was zu kaufen.

Ach ja, die Idee mit der 2 Jahresdauerkarte ist so neu nicht. Einige Sitzplatzinhaber werden sich vielleicht noch an die Mehrjahresdauerkarte der Südtribüne erinnern. Damals wurde die eingeführt um die Südtribüne zu finanzieren.

WKA
Zuletzt geändert von Westkurvenalex am 08.06.2009, 23:16, insgesamt 1-mal geändert.
kepptn
Beiträge: 17277
Registriert: 10.08.2006, 11:24
Dauerkarte: Ja
Vereinsmitglied: Nein
Wohnort: Kaiserslautern
Kontaktdaten:

Beitrag von kepptn »

WKA, ich setze noch einen drauf, Kuntz hat laut JHV den Auftrag sich als VV für die Fanbelange einzusetzen, namentlich (soweit ich mich entsinne) die Anstoßzeiten. Auch ein Punkt an dem er dem Verin, also jedem Mitglied gegenüber verpflichtet ist und an dem er sich messen lassen muss.
Es gibt immer was zu lachen.
rote teufel mittelsachsen
Beiträge: 818
Registriert: 10.08.2006, 11:58
Vereinsmitglied: Ja
Wohnort: Dresden

Beitrag von rote teufel mittelsachsen »

@WKA

Du hast es schön beschrieben aber ich glaube das wir diesen weg gehen müssen. So Leid mir das tut aber immer nur den aussenseiter machen, bringt uns nicht voran. Teilweise müssen wir auch mit dem strom schwimmen. Klar stirbt Traditon aber entweder das oder wir leben halt weiter vom futter aus der 2.Liga.

Und das will ich ganz bestimmt nicht.
!!!Für mehr Anlauf statt Gleitcreme!!!
Westkurvenalex
Beiträge: 2224
Registriert: 10.08.2006, 08:32
Dauerkarte: Ja
Vereinsmitglied: Ja
Wohnort: Düsseldorf

Beitrag von Westkurvenalex »

kepptn hat geschrieben:WKA, ich setze noch einen drauf, Kuntz hat laut JHV den Auftrag sich als VV für die Fanbelange einzusetzen, namentlich (soweit ich mich entsinne) die Anstoßzeiten. Auch ein Punkt an dem er dem Verin, also jedem Mitglied gegenüber verpflichtet ist und an dem er sich messen lassen muss.
....und ein Punkt der eher noch schlechter geworden ist statt besser.
FCK58
Beiträge: 13148
Registriert: 14.04.2009, 18:25
Dauerkarte: Nein
Vereinsmitglied: Ja

Beitrag von FCK58 »

Schade, aber das war´s wohl :shock:
Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.
Hermann Hesse
rote teufel mittelsachsen
Beiträge: 818
Registriert: 10.08.2006, 11:58
Vereinsmitglied: Ja
Wohnort: Dresden

Beitrag von rote teufel mittelsachsen »

kepptn hat geschrieben:WKA, ich setze noch einen drauf, Kuntz hat laut JHV den Auftrag sich als VV für die Fanbelange einzusetzen, namentlich (soweit ich mich entsinne) die Anstoßzeiten. Auch ein Punkt an dem er dem Verin, also jedem Mitglied gegenüber verpflichtet ist und an dem er sich messen lassen muss.

Versuch mal alle wünsche zu erfüllen.
Das geht niemals.
Die gegenwärtige Trainer-Diskussion zeigt doch das es nicht geht.

Aber hin nehmen muss man auch nicht alles!!!
!!!Für mehr Anlauf statt Gleitcreme!!!
zet
Beiträge: 896
Registriert: 10.11.2006, 19:46

Beitrag von zet »

kepptn hat geschrieben:zet, da sprichst Du was an. Ich frage schon seit Jahren warum der FCK sein Image nicht besser vermarktet. Sogar DYF stellt sich schlauer dabei an den FCK als Traditionsverein zu platzieren. St. Pauli hat es vorgemacht wie man einen Kult verkaufen kann, wieso schafft das in Lautern keiner? Ganz einfach weil der Verein sich Partner sucht und die reinpfuschen, selbes Problem wie mit Goalgetter.
Ja, das ist die große Frage. Spätestens nach 1998 waren wir unsterblich, eigentlich war es unmöglich, das NICHT gut zu vermarkten - wir haben es trotzdem hingekriegt - statt genau dieses Underdog-Image zu pflegen sollte geklotzt werden. Das wirkt doch immer noch nach.
St. Pauli spielt nur selten Championsleague und auch nicht wirklich oft international :teufel2: Nur, das findet dort keiner schlimm. Die Fans lieben ihren Verein und das Kultimage, und das reicht ihnen.
Uns ist das aber nicht genug. Liess Dir nur die Diskussionen um den Trainer durch, dann weisst Du, wie die Erwartungshaltung ist - wir pochen auf die Tradition, wollen aber trotzdem mit Hoffenheim klotzen - und da müssen wir wohl zugeben, dass sich die Zeiten tatsächlich ändern und beides nur schwer hinzukriegen ist, aber ist das schlimm?
Du hast es selbst geschrieben, der FCK ist hier am Scheideweg.
Ich glaube, wenn wir den Kommerz wählen ist das langfristig falsch. Ich wäre lieber wieder Kult, der Verein, vor dem die Bayern Angst haben, obwohl er eben nicht um Platz 1-6 mitspielt. Und genau aus der Position ist der FCK dann ein Verein - im Gegensatz zu St. Pauli - der dann auch mal alle 20 Jahre Deutscher Meister werden kann (nein, ich rechne jetzt nicht aus, wie oft ich dass dann noch erleben dürfte :teufel2: - mir würde das trotzdem reichen)
"Es ist ein schwerer Fehler, wenn man theoretisiert, ohne Prämissen zu haben. Unmerklich fängt man dann nämlich an, Tatsachen zurechtzubiegen, sie Theorien anzupassen, statt Theorien nach Tatsachen zu bilden."

Arthur Conan Doyle, Die Abenteuer des Sherlock Holmes
Westkurvenalex
Beiträge: 2224
Registriert: 10.08.2006, 08:32
Dauerkarte: Ja
Vereinsmitglied: Ja
Wohnort: Düsseldorf

Beitrag von Westkurvenalex »

rote teufel mittelsachsen hat geschrieben:@WKA

Du hast es schön beschrieben aber ich glaube das wir diesen weg gehen müssen. So Leid mir das tut aber immer nur den aussenseiter machen, bringt uns nicht voran. Teilweise müssen wir auch mit dem strom schwimmen. Klar stirbt Traditon aber entweder das oder wir leben halt weiter vom futter aus der 2.Liga.

Und das will ich ganz bestimmt nicht.
Aber Tradition vermarkten heißt doch nicht Außenseiter sein. Man kann doch Moderne mit Tradition verknüpfen. Klar müssen wir teilweise mit dem Strom schwimmen, das heißt aber nicht, dass wir auch mal aus der Bahn driften sollten. Nur der Individuelle ist Interessant und macht auf sich aufmerksam.
Schon allein wegen der Region und dem "Sponsorenkapital" hat der FCK gegenüber anderen einen großen Nachteil. Dieser Nachteil könnte mit ein wenig System durchaus ausgemerzt werden.
@ Zed. Dem ist nichts hinzuzufügen
Zuletzt geändert von Westkurvenalex am 08.06.2009, 23:25, insgesamt 1-mal geändert.
rote teufel mittelsachsen
Beiträge: 818
Registriert: 10.08.2006, 11:58
Vereinsmitglied: Ja
Wohnort: Dresden

Beitrag von rote teufel mittelsachsen »

zet hat geschrieben:
kepptn hat geschrieben:zet, da sprichst Du was an. Ich frage schon seit Jahren warum der FCK sein Image nicht besser vermarktet. Sogar DYF stellt sich schlauer dabei an den FCK als Traditionsverein zu platzieren. St. Pauli hat es vorgemacht wie man einen Kult verkaufen kann, wieso schafft das in Lautern keiner? Ganz einfach weil der Verein sich Partner sucht und die reinpfuschen, selbes Problem wie mit Goalgetter.
Ja, das ist die große Frage. Spätestens nach 1998 waren wir unsterblich, eigentlich war es unmöglich, das NICHT gut zu vermarkten - wir haben es trotzdem hingekriegt - statt genau dieses Underdog-Image zu pflegen sollte geklotzt werden. Das wirkt doch immer noch nach.
St. Pauli spielt nur selten Championsleague und auch nicht wirklich oft international :teufel2: Nur, das findet dort keiner schlimm. Die Fans lieben ihren Verein und das Kultimage, und das reicht ihnen.
Uns ist das aber nicht genug. Liess Dir nur die Diskussionen um den Trainer durch, dann weisst Du, wie die Erwartungshaltung ist - wir pochen auf die Tradition, wollen aber trotzdem mit Hoffenheim klotzen - und da müssen wir wohl zugeben, dass sich die Zeiten tatsächlich ändern und beides nur schwer hinzukriegen ist, aber ist das schlimm?
Du hast es selbst geschrieben, der FCK ist hier am Scheideweg.
Ich glaube, wenn wir den Kommerz wählen ist das langfristig falsch. Ich wäre lieber wieder Kult, der Verein, vor dem die Bayern Angst haben, obwohl er eben nicht um Platz 1-6 mitspielt. Und genau aus der Position ist der FCK dann ein Verein - im Gegensatz zu St. Pauli - der dann auch mal alle 20 Jahre Deutscher Meister werden kann (nein, ich rechne jetzt nicht aus, wie oft ich dass dann noch erleben dürfte :teufel2: - mir würde das trotzdem reichen)
AMEN
!!!Für mehr Anlauf statt Gleitcreme!!!
kepptn
Beiträge: 17277
Registriert: 10.08.2006, 11:24
Dauerkarte: Ja
Vereinsmitglied: Nein
Wohnort: Kaiserslautern
Kontaktdaten:

Beitrag von kepptn »

rote teufel mittelsachsen hat geschrieben: ...

Versuch mal alle wünsche zu erfüllen.
Das geht niemals.
Die gegenwärtige Trainer-Diskussion zeigt doch das es nicht geht.

Aber hin nehmen muss man auch nicht alles!!!
Welche Wünsche? Die Kioskbetreiber bekamen ein Konzept vor den Latz geknallt: Friss oder stirb. Da gab es keine Wünsche, zumindest liest es sich so.

Darüber hinaus kann man zumindest aufeinander zu gehen, aber auch das ist, wenn man sich den Zeitrahmen anschaut, nicht gewünscht. Darum geht es. Es geht hier nicht um jeden einzelnen Fan, es geht um die 35(?) Existenzen und was da dran hängt. Die meisten Fans scheren sich nicht drum, zumindest nicht lange.

Da muss jeder selbst entscheiden was er wie tut, ob er blind dem Verein folgt und glaubt das es das Beste ist oder ob er stehen bleibt und überlegt ob man nicht einen groben Fehler unterstützt. Das alles sind Kleinigkeiten, die zusammen eine Lawine bilden. Wenn die erst mal im Tal einschlägt ist alles zu spät, dann gibt es nur diejenigen die unten zerschlagen werden, diejenigen die drin steckten und eh nixmehr mitbekommen und diejenigen die irgendwann stehen blieben und alles mit ansehen mussten. Das werden die Freien sein, die Wissenden und vor allem die Lebenden, alle anderen sind Zombies oder weg.
Es gibt immer was zu lachen.
Tom-182
Beiträge: 57
Registriert: 04.04.2008, 14:59
Wohnort: Kaiserslautern

Beitrag von Tom-182 »

Kuntz hat sich doch schon längst für den Kommerz entschieden!
Er ist nur wahnsinnig gut darin es anders rüberzubringen. Er kam hier an mit der riesen Herzblut aktion,steckte da etwa kein kommerzieller Gedanke dahinter?
Natürlich! Auf einmal war alles Herzblut (selbst der Strom) :lol:
Ich will diese Aktion nicht schlecht reden denn es war auf jedenfall gut für die leeren Kassen die wir haben.
kepptn
Beiträge: 17277
Registriert: 10.08.2006, 11:24
Dauerkarte: Ja
Vereinsmitglied: Nein
Wohnort: Kaiserslautern
Kontaktdaten:

Beitrag von kepptn »

Tom-182 hat geschrieben:Kuntz hat sich doch schon längst für den Kommerz entschieden!
Er ist nur wahnsinnig gut darin es anders rüberzubringen. Er kam hier an mit der riesen Herzblut aktion,steckte da etwa kein kommerzieller Gedanke dahinter?
Natürlich! Auf einmal war alles Herzblut (selbst der Strom) :lol:
Ich will diese Aktion nicht schlecht reden denn es war auf jedenfall gut für die leeren Kassen die wir haben.
Klar Kommerz, aber erstens mit einem verständlichen und entsprechend kommuniziertem Hintergrund. Zweitens ehrlich, jeder wusste das es nur darum ging Zusammenhalt zu demonstrieren und kurzfristig einiges an Kapital zu generieren. Drittens war es so das man was davon hatte. Man konnte sein Geld investieren. Viertens all das geschah freiwillig.

Was hier geschieht ist absolut nicht vergleichbar.
Es gibt immer was zu lachen.
Betze8.1west
Beiträge: 2244
Registriert: 29.05.2008, 16:55
Dauerkarte: Ja
Vereinsmitglied: Ja

Beitrag von Betze8.1west »

Erstmal dank dir Supermario, schön geschrieben.

Sowas ähnliches hab ich mir schon gedacht als es hieß es solle ein einheitliches outfit kommen, was ich, gelinde gesagt, als den größt möglichen Schwachsinn ansehe.

Wieviele veschiedene Anbieter es letztendlich geben wird wird sich zeigen, das es nur ein einheitlicher Großcaterer wird glaub ich eigentlich nicht, zumindest hoffe ich es nicht.

Was mir in dem Bericht Mut machte, ist die Tatsache das die Blockverteilung West - Ost zumindest die Chance offen lässt das es den Gries`chen Stand noch geben wird, denn er hat ja die ganze Zeit schon in der West und in der Ost (direkt amGästeblock) Stände betrieben. Wer weiß die Lage also besser einzuschätzen als er? (Hoffnung stirbt zuletzt)

Schade find ich das nun 2 Stände zusammengefasst werden, das ist der größte Feind der Famibetriebe! Weniger Stände = weniger Betreiber.

Das der FCK die zahlreichen Anbieter reduzieren will kann ich aus techn. Gründen verstehen, aber dabei sollte dennoch auf größtmögliche Vielfalt Wert gelegt werden, unter Vielfalt versteh ich aber nicht das es in allen Tribünen die gleiche Wurst geben soll, jeder Metzger hat seinen individuellen Geschmack, der sollte nicht aufs Spiel gesetzt werden. Die Fabrikwürstchen aus den meisten Stadien sind bessere Brechmittel aber als Nahrung höchstens zur Schweinemast zu gebrauchen.

Bevor ich alle Neuerungen aber verteufele, werd ich mir die Sache ansehen und mir dann ein Urteil bilden, denn das SK den Verrtrag mit Karlsberg einem besser dotierten Vertrag von Bit vorzog macht mir Hoffnung das es hier zum Teil ähnlich laufen könnte, denn Tradition verpflichtet, Entgegenkommen verpflichtet genauso und gerade die Standbetreiber kamen unserem FCK gerade in der langwierigen Umbauphase des FWS sehr entgegen, das solte Sk bei der Neuvergabe auch honorieren!

Die Hoffnung stirbt zuletzt und noch lebt sie, sollte sie aber enttäuscht werden, würde ich mich über angemessene Fanaktionen freuen und beteiligen, aber bitte dann nicht so halbherzig und teilweise lächerliche Kindereien wie bei den Anstoßzeiten sondern hart aber herzlich und vorallem effektiv!
! Einmal FCK - immer FCK !
Bää$cht
Beiträge: 689
Registriert: 10.08.2006, 17:18
Dauerkarte: Ja
Vereinsmitglied: Ja

Beitrag von Bää$cht »

Also nochmal stop...

Wer hat hier den Lebenszyklus eines Produkts in Ansätzen verstanden?

Wenn wir jetzt mitziehen (und zugegebenermaßen Jahre hinterher sind), werden wir m.E. ein Problem bekommen. Wir sind Nachzügler und die Ersten kassieren an ihrem Produkt bereits mächtig ab. Bis wir an diesem Punkt sind, ist es möglich, dass schon eine Sättigung eingetreten ist, d.h. die Imitationstrategie bringt dann keine Gewinne mehr.

Die immer stärker werdende Kommerzialisierung - wie sie vom Fan verstanden wird (Anstoßzeiten, Verbote, Stadionnamen etc.) - kann nicht ewig weitergehen, das wäre gerade in ihrem eigenen Sinne nicht ganz logisch. Fortschritt und damit wirtschaftliche Führungspositionen kommen durch Innovation, nicht durch Imitation. Der erste der eine Idee hat, bzw. eine Spitzengruppe profitiert im Normalfall... So wird sich das Gewinnstreben durch verschiedene Formen hindurch entwickeln. Die Richtung wird sich zwangsläufig ändern, das gleicht einem Naturgesetz. Die Zeit ist natürlich nicht prognostizierbar, aber so ist sie unsere Wirtschaft, eben nicht berechenbar, sonst wären wir ja alle Millionäre... (Was dann auch nichts mehr wert wäre ;) )

Ist es da nicht gerade in unserer Situation, gerade bei fehlenden Mitteln, nicht falsch eine Imitationsstrategie zu fahren, ist es nicht an der Zeit ein Gegenkonzept aufzubauen? Herzblut war ein richtiger und wichtiger Schritt, das DYF-Trikot ein weiteres. Diese Firma nimmt Traditionalität als Marketing-Konzept, benutzt sie für kommerzielle Zwecke. Das gibt den Fans die Möglichkeit sich moralisch gut zu fühlen, ist aber natürlich nur aus reinem Gewinnstreben entstanden. Eine Win-Win-Situation!

D.h. im Klartext: zet hat einfach nur Recht. Gerade in der heutigen Zeit der wirtschaftlichen Krise brauchen viele Menschen etwas vertrautes und verliert auch ein Großteil der Bevölkerung das Vertrauen in die handelnden Akteure in Politik und Wirtschaft. Somit kann ein Fußballverein wie der FCK für sich selbst einen Profit generieren, indem er Leuten gerade in unserer eher strukturschwachen Region gibt, was Sie sich herbeisehnen. Zugleich kann der eine wichtige soziale Pufferstellung einnehmen indem er das Thema der Tradition und des Lokalpatriotismus besetzt und für die Menschen und sich selbst nutzt. So kann man auch das soziale Gefüge der Gesellschaft wahren und nicht radikalen Kräften preisgeben. Da zeigt sich die Vielschichtigkeit dieses Problems...

Und wir tun es natürlich nicht. Oben kam schon einmal der Vergleich mit dem FC ST. Pauli, der ein astreines Marketingkonzept besitzt. Er verkauft das, was er hat und was er am besten kann. Und so ist das eben, wenn man Qualität anbieten will. Man muss zeigen, was man hat. Massenprodukte, die von Marktführern hergestellt werden, muss bzw. darf man nicht imitieren, das ist wirtschaftlicher Selbstmord. Damit gewinnt man keinen Blumentopf. Das Produkt muss ein einzigartiges sein, um damit etwas zu erreichen. Das gebietet selbst der "kapitalistische" Ehrgeiz!

Wieso sollte ein elfjähriger Junge FCK-Fan werden. Wenn der FCK sich genauso darstellt wie Hoffenheim und die ganzen anderen, dann liegt es doch Nahe, dass der Junge dorthin geht, weil wohl höherklassiger Fußball gespielt wird. Dort ist mehr Geld, dort ist mehr Prominenz, dort ist mehr Leistung. Wir messen uns mit Menschen in einer Kategorie, in der wir nicht (mehr) mitspielen können. Die Gründe hierfür sind Vergangenheit, es muss aber nach vorn geschaut werden. Und genau deshalb müssen wir Themen besetzen, die uns einzigartig machen, die man sich nicht für Geld erkaufen kann. Ideelle Wertemüssen die Grundlage unseres Konzeptes sein, wenn man einen stärkenorientierten Weg wählen will und an dem führt in unserer Situation kein Weg vorbei!

Der psychologische Effekt der Herzblut-Kampagne war überwältigend! Und genau das ist auch ein wichtiger Aspekt des Wirtschaftens, der gern übersehen wird, wenn man auf Bilanzen schaut. Die Psychologie im Umfeld.

Wir sind stark!
Wir sind eigen!
Wir haben, was andere nicht haben!
Wir sind das kleine gallische Dorf und ärgern die Großen, die Reichen!

Und genau das dürfen wir uns nicht kaputt machen, gehen aber ständig neue Schritte auf den Abgrund zu. Wenn wir im Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Großen nach deren Regeln spielen, können wir nur verlieren!

Aber genau das tun wir!
Zuletzt geändert von Bää$cht am 09.06.2009, 00:58, insgesamt 3-mal geändert.
hoolsrulz

Beitrag von hoolsrulz »

da hasse reschd
rote teufel mittelsachsen
Beiträge: 818
Registriert: 10.08.2006, 11:58
Vereinsmitglied: Ja
Wohnort: Dresden

Beitrag von rote teufel mittelsachsen »

kepptn hat geschrieben:
Das alles sind Kleinigkeiten, die zusammen eine Lawine bilden. Wenn die erst mal im Tal einschlägt ist alles zu spät, dann gibt es nur diejenigen die unten zerschlagen werden, diejenigen die drin steckten und eh Nixmehr mitbekommen und diejenigen die irgendwann stehen blieben und alles mit ansehen mussten. Das werden die Freien sein, die Wissenden und vor allem die Lebenden, alle anderen sind Zombies oder weg.

Ich zitiere dich mal selber bzw. deine Signatur: Es ist fast unmöglich die Fackel der Wahrheit durch ein Gedränge zu tragen, ohne jemand den Bart zu sengen. (Lichtenberg)


Ich denke das wir 2 das gleiche denken und wollen aber so einfach ist das alles nicht mit der Durchsetzung. SK geht in Richtung Kommerz aber entweder er macht es oder wir treten auf der stelle.

Das ist nun mal leider Fakt.

Ich muss dir da leider sagen dass mir die 35 Kioskbesitzer völlig wurscht sind. Es klingt hart, ist aber so. Ich bin nun vom Betze seit 19 Jahren besessen und wenn ich die Wahl zwischen 35+x Angestellten oder meinen FCK habe, muss ich nicht lange überlegen. Das ist leider der lauf der zeit und wir beide werden diesen nicht aufhalten können.
Klar sollte man sich nicht zufrieden geben und es kotzt mich an aber wir allein können es nicht ändern. Wir müssen uns damit abfinden das der Betze, wie es ihn 1990 gab, nie wieder geben wird. Wir können nur versuchen das ganze bei jeden besuch aufleben zu lassen.


Mehr kann ich von hier aus eh nicht tun.


Mal noch ne Anmerkung von mir:


Hätte ich nur meinen Arsch hoch bewegt und gebrüllt das ne WM in KL uns nur schaden zufügt. Vielleicht hätte ich jemanden mitreisen können. Dann müssten wir das Gespräch hier nicht führen. Je mehr ich drüber nachdenke, desto trauriger werde ich….und da bin ich nicht allein.

Gute Nacht
!!!Für mehr Anlauf statt Gleitcreme!!!
kepptn
Beiträge: 17277
Registriert: 10.08.2006, 11:24
Dauerkarte: Ja
Vereinsmitglied: Nein
Wohnort: Kaiserslautern
Kontaktdaten:

Beitrag von kepptn »

rote teufel mittelsachsen hat geschrieben: ...

Ich denke das wir 2 das gleiche denken und wollen aber so einfach ist das alles nicht mit der Durchsetzung. SK geht in Richtung Kommerz aber entweder er macht es oder wir treten auf der stelle.

Das ist nun mal leider Fakt.

...
Ja, aber es gibt da noch Tor Nummer 3: Der eigene Weg.

Das was zed, ich und jetzt auch Bää$cht predigen. Der FCK soll sich emanzipieren und einen Weg suchen sich selbst zu vermarkten. Das was ihn ausmacht nehmen und sich damit profilieren. Das ist sicher schwer, schwerer als sich einen Vermarkter zu schnappen, sich ein Konzept vorkauen zu lassen und dann mit Scheuklappen und wehenden Fahnen der breiten Masse hinterher galoppieren. Ruck zuck sitzt man nämlich auf einem toten Pferd dort wo alle sind und dort ist nix zu holen.

"Wer dort lang geht wo alle langgehen wird dort hinkommen wo alle sind" Klingt komisch ist aber so.

Und wieviel Potential in der Vergangenheit des FCK steckt, wie sehr sich die Fans danach sehnen und wie weit sie ihm vertrauen, das kann SK jedes Mal sehen wenn er sich rasiert. Er ist doch die personifizierte gute alte Zeit, ein Teil des Mythos und dessen was den FCK ausmacht. Er ist der lebendige Unterschied zu Hoffenheim, das Gegenteil von Dietmar Hopp.
Es gibt immer was zu lachen.
Bää$cht
Beiträge: 689
Registriert: 10.08.2006, 17:18
Dauerkarte: Ja
Vereinsmitglied: Ja

Beitrag von Bää$cht »

"Im Deutschen reimt sich Geld auf Welt; es ist kaum möglich, daß es einen vernünftigeren Reim gäbe"

Hier noch ein Lichtenberg ;) Auch sehr passend!
salamander
Beiträge: 4292
Registriert: 16.02.2007, 23:21

Beitrag von salamander »

Ja, gute Frage: Warum eigentlich gelingt es uns nicht, wie St. Pauli eine Marke darzustellen, die Kult ist und die einen Aufstieg zwar freudig willkommen heisst, aber ihn nicht mehr als Überlebensvoraussetzung hat. Von Pauli erwartet keiner den ultimativen sportlichen Erfolg, die haben statt dessen eine Kultmarke etabliert, die auch in Liga 2 gut funktioniert. Es ist für einen 12-jährigen in - sagen wir Bielefeld - einfach cool, Pauli-Fan zu sein. Das hängt mit ganz kleinen Dingen zusammen, die aber eben im Zusammenwirken ein geschlossenes Bild ergeben: Das coole Logo, die coole Einlaufmusik der coole, absolut authentische Vereinschef und (lacht nicht) die Atmosphäre, die einfach bei 20.000 im DSF soviel lauter und dichter und erregender krüberkommt als bei 50.000 am Betze, nur, weil wir es nicht hinbekommen, die Mikros so aufzustellen, dass die Power der Westkurve auch nur annnähernd transportiert wird.

Pauli ist anders und damit interessant. Das ist die Nische. Da waren wir auch mal. Aber im Moment sind wir eher auf dem Weg, ein zweiter VFL Bochum zu werden.

Dabei hat es so gut angefangen mit der Herzblut-Kampagne, die Bilder transportierten ja auch was. Spieler aus der eigenen Jugend, ein Präsident, der den FCK verkörpert wie sonst nur noch Briegel, Thines und die Walter-Elf, ein Kapitän, der sich von ale den anderen Spielführern unterschied, nämlich kultig war und bodenständig, ein Trainer, der anders war als all die aalglatten Absolventen der DFB-Trainerlehrgänge, die Finks oder Buchwalds, nämlich authentisch, ehrlich und hart wie das Leben in seiner Heimat. Die Fotos der Kampagne kamen deshalb gut, weil sie nicht aufgesetzt wirkten, sondern glaubwürdig. Da besann sich ein Verein, eine Region auf ihren Kern, kämpfte ums Überleben gegen eine aussichtslos erscheinende Situation - und siegte. Was für eine Vorlage für den Ausbau der Marke, was für ein Rückenwind für ein Marketingkonzept.

Und dann kam nichts mehr. Die Jungen: davongejagt. Der Trainer: weg nach gut einem Jahr. Der Kapitän: vergrault. Der Präsident: sucht seit 5 Wochen nach Trainer und neuen Spielern, jammert über Baustellen und Finanzen und sammelt Absagen. Die Mannschaft: ein gesichts- und strukturloser haufen, der (bis auf Amedick) keine Typen hat sondern nur Angestellte. Das Spielerische: erbärmlich. Die Formkurve: zeigt steil nach unten. Sogar der Pressesprecher wurde ausgetauscht, ohne sichtbaren Nutzen.

Alles, was als Grundlage eines "neuen FCK" nach den schlimmen Jäggi-Jahren schien, schon wieder perdu. Statt dessen wieder mal Neuaufbau.

Statt dessen befasst man sich damit, die alteingesessenen Frittenbuden auszuquartieren. Das wird den FCK jedenfalls nicht entscheidend voranbringen, auch nicht finanziell, schafft aber viel Frust und böses Blut. Wenn ich eine Firma saniere, schmeiße ich doch nicht als erstes den bei allen beliebten Pförtner raus.....

Ich glaube, Stefan Kuntz stößt gerade an seine Grenzen. Es sind halt zu viele Baustellen, zu viele offene Löcher. Nun hat er ein wenig seinen Kompass verloren, greift auf die Mechanismen zurück, die er in Bochum gelernt hat. Aber passen die hier?

Stefan muss lernen, das "Andersartige" des FCK zu ertragen, zu akzeptieren, zu nutzen und gezielt auszubauen. Im Endeffekt ist es die einzige Chance eines Vereins in einer kleinen Stadt mitten in der strukturschwachen Pfalz. Beim Geld können wir nicht mithalten. Aber das kann Pauli auch nicht, und doch ist es einer der vitalsten Vereine in Deutschland.

Ich weiß auch nicht, aber ich hatte letztes Jahr um diese Zeit ein deutlich besseres Gefühl.
Gesperrt