Miggeblädsch hat geschrieben:Man hat dieses Angebot von Anfang an nicht ernsthaft nachverfolgt, hat sich keinen Schritt auf den Investor zubewegt und somit absolut nichts dafür getan, es nachzuverhandeln und zur Unterschriftsreife gelangen zu lassen.
Aber sagte nicht Wilhelm beim SWR Sport, der Vertrag läge zur Unterschrift bereit? Ich kann es ja nur von außen betrachten aber das klang für mich damals alles 1. zwar interessant/betrachtenswert 2. klang es aber auch sehr nach "Pistole auf die Brust". Das hat mich doch schon irritiert. Das klang nicht nach viel Verhandlungsspielraum. Dieses ganze männermäßige Gebabbel man hätte ja schonmal nen Flug nach Dubai buchen können, naja.
Mag schon sein, dass man sich zu sehr auf die Regionalen eingeschossen hat und letztlich auch dadurch eine Pistole-auf-die-Brust-Situation selbst herbeigeführt wurde. Aber, nochmal, nur von außen betrachtet denke ich, dass dieses Angebot spätestens mit Wilhelms Auftritt im SWR und seinem ganzen Gebaren drumherum im Eimer war. Das war einfach zu viel Lärm, PR-Fail Deluxe. Über die unangemessene Berichterstattung der **** überhaupt noch sprechen zu müssen ist nervig und da ist nichts zu beschönigen.
Wilhelm hat einfach extrem hoch gepokert und ich persönlich kam nicht umhin zu mutmaßen, dass er irgendwelche Aktien in dieser Nummer hatte. Und sei es, um sich als Retter des FCK zu stilisieren.
Aber zum Thema Merk/Interview. Was mir hier aufstößt, ich glaube es wurde schon irgendwo geschrieben, war dieser Satz, der lässt tief blicken:
"Ein Drei-Jahres-Plan wäre in diesen Zeiten ein leeres Versprechen."
Ich finde ja Demut ist eine ganz gute Tugend, wenn man in einem solchen Amt sitzt. Aber nach dieser Reise (Insolvenz, sportliche Talfahrt, keine Verbesserung der Mannschaft/Tabellensituation nach dem dritten Jahr dritte Liga) hätte ich mir schon gewünscht, dass man als AR einen Fahrplan entwickelt. Da muss dann halt von mir aus auch eingepreist werden, dass der FCK die nächsten drei Jahre noch in der dritten Liga spielen wird, zum Beispiel. Auch wenn das keiner hören will. Auch wenn das finanziell vielleicht eh nicht machbar ist ohne Investoren, zB. Dann muss in diesem Plan aber auch festgesetzt sein, wie man gedenkt, den Verein weiter finanziell zu stabilisieren, usw.
Ich geb zu, das führt alles recht weit, ist alles hypothetisch, usw. Man liest aber auch immer wieder, auch bei Merk, dass man die Mentalitätsliga dritte Liga noch nicht angenommen habe. So, wie es in den letzten Jahren gelaufen ist, sollte das aber leider eigentlich selbsterklärend sein. Mit einem Drei-Jahres-Plan, der es dem FCK strukturell und finanziell erlaubt auch weiter dritte Liga zu spielen - ich sehe keinen Aufstieg in Liga zwei in den nächsten Jahren - das würde mir schon reichen.
Natürlich hängen da extrem viele Unbekannte dran, das ist ganz klar. Aber die sportliche Entwicklung ist doch gerade jetzt eine absolute Wundertüte. Was glauben denn zB die Investoren? Dass uns ein Hengen jetzt nächstes Jahr in die zweite Liga begleitet? Ich habe manchmal das Gefühl der Faktor Glück wird etwas überbewertet. Da wäre mir eben ein Plan, der ganz ehrlich eingesteht, dass es sein kann, dass man weitere drei Jahre in der Liga verbleibt, lieber als dieses "ein Plan wäre eine leere Versprechung".
Ich will nichts versprochen bekommen, ich will wissen, dass der Verein den sportlichen Freiraum hat, länger in dieser Liga zu spielen und darauf aufzubauen. Selbst wenn das naives Wunschdenken ist. Das wünsche ich mir. Dieses Motto "underpromise and overdeliver" zieht hier nicht, hier wird auf den Faktor Glück, und ja, wie es @Gerry schrieb auf das Prinzip Hoffnung gesetzt. Wir haben keinen Plan, das wäre zu viel versprochen, hoffen aber schon, dass es bald bergauf geht.
Wäre man in der dritten Liga wirklich angekommen, auch im AR und bei den Investoren, dann würde man nicht auf Hoffnung setzen.
und bin mir ziemlich sicher, dass es sehr viele machen könnten, die Markus Merk kritisch sehen bzw enttäuscht von ihm sind.
