Das Spiel war eine Antwort, die gepasst hat, was nicht heißt, dass sie nicht noch passender gemacht werden kann.
Rasanter Beginn, die Fürther dabei in erster Linie darauf aus, den Spielfluss zu verschleppen. Wieviel Zeit versickerte alleine bei den Abstößen des Torwarts. Dazu ihre zahlreichen Fouls, gnädig assistiert durch den schwachen Schiedsrichter, der darüber hinaus gleichzeitig jede Körperberührung der Lautrer kleinlich ahndete. Ein Schiedsrichter, wie gebacken für die fallsüchtige Bodenturntruppe aus Franken.
Die ausbleibenden Elfmeterpfiffe und die Story des Spielers Gießelmann sprechen für sich.
Zum Ende der ersten Halbzeit keine Nachspielzeit, dafür werden die Fürther zu guter letzt nach der Attacke auf Thommy (fast) noch belohnt.
Nachvollziehbar, in der zweiten Halbzeit einen Gang zurückzuschalten, defensiver zu agieren, um dem Gegner die Chancen auf mehr Räume zu verwehren. All dies auch in Hinsichtlich auf die drei Spiele in zehn Tagen.
Aber verhaltener zu agieren, bedeutet nicht, punktuelle Entlastungspielzüge nach vorne vollends einzustellen.
Wie es @ devil86 in seinem grandiosen Beitrag u.a. schon thematisiert hat: sobald - wie z.B. auch schon gegen Aalen und in anderen Spielen - auf den Modus "Spiel verwalten" umgeschaltet wird, verliert die Mannschaft nicht selten den Faden und schafft es von Minute zu Minute immer seltener, gestalterisch Akzente zu setzen. Der eigene Spielfluss wirkt zerfahren und die spielerische Linie geht zusehends flöten. Das liegt sicherlich auch an fehlender Erfahrung bei der jungen Truppe. Da muss das Trainerteam mit flankierenden Maßnahmen entgegensteuern.
Eine gewichtige Rolle hierbei könnte Demirbay spielen. Ein technisch versierter Spieler, der auch zupacken kann und über den Blick für den freien Raum verfügt Immer in der Lage, sich an eins, zwei Gegenspielern vorbeizutanken. Klar hat er Schwachstellen, aber den sollte man konstant spielen lassen.
In der ersten Halbzeit sah man streckenweise richtig guten Fußball. Der Lautrer Fußball 2015 bedeutet eine Abkehr vom Turbofußball der Hinrunde. Das Trainerteam um Runjaic hat sichtbar Konsequenzen gezogen. Dem mit zu geringer Effekrivität ausgestatteten Stil der Vorrunde hat man eine belastbare und variable Alternative entgegengesetzt.
Die Spieler müssen natürlich noch was drauf packen - gerade beispielsweise bei der Bestimmung des Spielrhythmus. Aber so ein Spiel wie am Freitag hätten wir letzte Sason vielleicht noch in den Sand gesetzt.
Chris Löwe wusste nicht nur durch den souverän getretenen Elfer zu überzeugen. Dazu Matmour, der an der Vorbereitung beider Treffer beteiligt war. Gut, einen solchen Spieler im Kader zu wissen. Mit Simon Zoller - auch alleine vorne - ist viel mehr Leben im Sturmzentrum zu verspüren. Er geht auf Ideen ein und mit seiner Schnelligkeit haben wir einen weiteren Trumpf in der Hand. Ring mit vielen leichten Ballverlusten - da müssen wir auf den Segen weiterer Spielpraxis setzen.
Die Kurve verkommt immer mehr zur Einschlafdroge. Bei "Schießt ein Tor für uns" sträuben sich bei mir sowieso schon sämtliche Nackenhaare - zum Winseln und Betteln (um Tore) komme ich nicht ins Stadion. Aber wenn das Spiel, dem man gerade beiwohnt, nach einer Stunde bereits abgehakt wird, um dann der nächsten Partie entgegenzusäuseln, dann hört für mich endgültig der Spaß auf. Wenn das so weiter geht, sollte man konsequenterweise statt der Taschentücher Wattebällchen austeilen.
Immerhin als Ausgleich in der Nachspielzeit: Wütend empor gereckte Fäuste, Bierbecher und durch die Gegend wetzende Ordner mit Schirmen. Da fehlten nur noch die Rentner mit ihren Schirmen...

Die Freiheit der Pfalz wird am Betzenberg verteidigt.
Der FCK ist das Gewehr, das man sich Tag und Nacht an die Stirn hält, ohne je abzudrücken.