Miggeblädsch hat geschrieben:Mephistopheles hat geschrieben:
Euphorie? ...
@Mephistopheles: Ich kann dich gut verstehen, mir geht's ganz ähnlich. Nicht durch die Ausgliederung, aber durch die charakterlose Performance von BBK und das Absägen von Littig, durch die von oben herab mutwillig betriebene Spaltung des Vereins und die Tatsache, dass viele Fans des FCK sich das Ganze auch noch schönschwätzen, durch alle diese Faktoren hat sich auch bei mir etwas verändert. Es ist irgendwie so, als habe der FCK nach 119 Jahren aufgehört, zu existieren. Stattdessen hat mit dem Investor, der nichts investiert, etwas neues begonnen. Dieses "Neue" vermag es aber nicht, Euphorie auszulösen. Wenn man sich die ganze Posse um Becca ansieht und 1&1 zusammenzählen kann, weiß man auch, wo die Reise hingeht. Und das wird nicht die Bundesliga sein.
Ich bringe dieses "Neue" irgendwie auch nicht mit dem FCK zusammen, den ich seit über 50 Jahren liebe. Es ist etwas ganz anderes. Es wird unemotionaler, und das ist dann vielleicht auch gut so.
Da gehts euch wie mir. Ich habe mir bis zum allerletzten Moment Zeit gelassen und das wirklich über Wochen überlegt, dann aber am 31.5. um 16 Uhr die Kündigung eingescannt, unterschrieben und abgeschickt. Nach 22 Jahren Dauerkarte ein äußerst schmerzhafter Mausklick. Aber für mich im Moment unvermeidbar. Es geht hier sicher nicht um die 170 Euro, aber das Schmierentheater, was sich dort abgespielt hat und vorallem mit welchem Ergebnis, das haut jedem Fass den Boden raus.
Ich sage mit keiner Silbe, dass diese ominöse Regionale Investorengruppe besser gewesen wäre, im Gegenteil. Die sollen sich was schämen, erst im letzten Moment, kurz vor dem Lizenzentzug um die Ecke zu kommen und gerade das Minimum anzubieten, dafür aber das Maximum abgreifen zu wollen. Nein, euch liegt auch nicht mehr am FCK als einem Flavio Becca. Letztgenannter ist aber eben auch genau das, was ich niemals, NIEMALS beim FCK sehen wollte. Ponomarew, Ismaik, Becca. Ich sehe da bei seinem Einstieg bei uns, dem Verhalten in seinen Clubs und nun auch beim Veruntreuen von Firmengeldern und (wohl) Bestechungsversuchen für Immobiliengeschäfte nur wenig Hoffnung, dass es in irgendeiner Weise anders laufen könnte als dort.
Jetzt haben wir erstmal einen Kredit, mehr nicht. Müssen für jedes bisschen Investition beim Papa betteln gehen weil das ganze Konstrukt nur noch auf seinen Füßen steht. Wenn er sich dann großzügig zeigt,die Schatulle aufmacht, wir mit nem 10 Mio Etat in die Saison gehen und die Liga dominieren, ja glaubt denn einer ich steh dann in der Kurve und feier das ab? Für mich ist dieser Erfolg dann teuer erkauft. Umgekehrt... wenn das Geld da ist, der Erfolg aber ausbleibt, sehe ich mich schon zynisch auf der Tribüne stehen, weil man trotz dem vielen Geld es nicht auf die Reihe bekommt, guten Fußball zu spielen.
Egal wie es kommt, die Emotionen sind aktuell völlig raus und es spielt für mich ein fremder Club in "meinem" Stadion. Ich mach mir da nichts vor. Ich werde bestimmt wieder Bock auf Fußballspiele aufm Betze bekommen. Aber ich bin leider aktuell raus aus der Nummer.
Für mich war das 4-Säulen Modell, so wie es deklariert wurde und die Versprechungen, die gemacht (und hier neulich nochmal zitiert wurden) der absolute Maximalkompromiss. Und den hätte man einhalten können, wenn wirklich investierfreudige, regionale Unternehmer, denen wirklich etwas am FCK liegt, schon zu Zweitligazeiten gemeldet hätten, als der Vereinswert sicherlich noch guten Gewissens dreistellig war und einem Ankerinvestor, der ebenfalls gewillt ist mit Regionalen Firmen, die Herzblut an den Tag legen, zusammenzuarbeiten.
Dann wäre am Ende vom Tag kein Mäzen, kein Graf Rotz, sondern weiterhin ein Team am Werk gewesen, mit dem man sich als FCK Fan hätte identifizieren können.
Aber nein, es kamen in allen beiden Lösungen nur nach dem Maximalprinzip arbeitende Investoren um die Ecke, Maximale Anteile für möglichst wenig Geld, das gibts nur wenn der Verein völlig am Ende ist.
Damit ist das System für mich gescheitert. Die Alternative wäre ein Abstieg, ein Lizenzentzug. Ich rede bewusst nicht von Neuanfang. Weil dass es danach dann aufgrund des "großen Namens" gleich wieder bergauf geht, davon ist mal so gar nicht auszugehen.
Aber eine Kündigung der Dauerkarte hätte es dann niemals gegeben. Das wäre völlig ausgeschlossen gewesen.
Wir werden sehen, wie es weitergeht. Sicherlich werde ich jetzt erstmal häufiger Freunde in Hamburg, Düsseldorf und Stuttgart besuchen, mir Stadien anschauen, in denen ich noch war, vllt auch mal im Ausland. Den 1. FC Kaiserslautern e.V. für immer im Herzen, die KGaA unter Beobachtung, gelegentlich noch zu Besuch um ein paar Freunde zu sehen, mit denen man eben die letzten 20 Jahre verbracht hat.
Haut rein