Unfassbar, man denkt es geht nicht mehr schlimmer, aber der FCK hat immer noch eine Überraschung und einen weiteren Tiefschlag parat.
Hier sieht man, wie Ausgliederung nicht funktionieren sollte: Die Bereiche e.V. und GmbH stellen sich gegeneinander.
Und der Aufsichtsrat, von den Mitgliedern gewählt, hat nun die Möglichkeit, genau die ihm passenden Personen als Vorstand des e.V. zu benennen. Wohl dem, der sich hier installieren lässt
Da einige nun die Meinung vertreten, Keßler hätte sich "eingemischt", "wichtig genommen" und ein "Machtspielchen betrieben" zu haben:
Schaut man sich die Rede von Keßler nochmal genau an erkennt man folgendes:
Rainer Keßler war Vorstand des e.V. und damit Vertreter von 18.000 Mitgliedern mit einem Volumen an Mitgliedsbeiträgen von 1,8 MIO EUR, 11 sportlichen Abteilungen sowie Museum und dem großen Jugend-Fußballl Bereich.
Nur hat der e.V. nach der Ausgliederung kaum noch Struktur: Der FCK hat nur noch einen einzigen weiteren Mitarbeiter! Alles anderen Mitarbeiter sind nun Angestellte der GmbH. Die Verwaltung und Belange aller Mitglieder werden durch die GmbH für den e.V. geregelt und bearbeitet. Keßler hatte nun wie in seiner Rede mitgeteilt als Vorstand die Aufgabe, mit der GmbH einen Dienstleistungsvertrag zu verhandeln.
Jede Leistung der GmbH für den e.V., Einladungen JHV, Durchführung der JHV, online Mitgliedermagazin, etc.), alle diese Aufgaben muss der e.V. nun wohl bei der GmbH bezahlen.
Der e.V. hatte für die vergangene JHV (für Nutzung der Fan-Halle Nord) an die GmbH Miete zahlen müssen!
Selbstverständlich muss ein Vorstand hier auch mal unangenehme Fragen stellen dürfen! Er vertritt die Interessen des e.V. !
Es geht aber viel weiter:
Wie Keßler im Flutlicht Interview nach der JHV öffentlich mitgeteilt hat, hat nicht nur die GmbH im Jahr 2019 die Anleihe zurück zu zahlen: Im Zusammenhang mit der Ausgliederung wurde die Verbindlichkeit der Betze-Anleihe zu 1,3 MIO beim e.V. gelassen. Der e.V. muss also im Sommer 2019 diese Anleihe zahlen! Leider ist das auf der JHV so deutlich nicht angesprochen worden.
Der e.V. sitzt also wohl voll im Boot mit der GmbH. Kommt dazu, dass e.V. und GmbH nach der Ausgliederung kraft Gesetztes auch noch 5 Jahre gegenseitig füreinander haften.
Wer hier also sagt "was will der Typ, der hat doch nur ein unwichtiges Amt" und "der wurde zurecht abgesägt" der sollte sich mal die Hintergründe ansehen.
Der FCK verliert mit Keßler einen weiteren echten FCK´ler. Es ist mehr als traurig.
Wen der Aufsichtsrat zukünftig installiert (bzw. wen er für geeignet hält seine Interessen im e.V. durchzusetzen) - man darf gespannt sein.