SEAN hat geschrieben:Möchte man lieber die volle Blocküberwachung per Kameras
Genau die existiert heute schon. Zusammen mit der entsprechenden Software kann jede Person "markiert" werden und man folgt dieser dann über alle Ebenen.
Genau das wurde bei einer Veranstaltung in der Uni Mainz am Beispiel Karlsruher Stress auf der Süd demonstriert.
Das bedeutet, dass heute bereits die technischen Voraussetzungen in den Stadien existieren. Das funktioniert vorwärts wie auch rückwärts.
Das Thema Streichung von Stehplätzen ist eine Forderung der Politiker und führt zu keinerlei Verbesserung der Situation. Wer sagt denn, dass tatsächlich derjenige auf dem Platz sitzt der auf seiner Karte steht? Beispiel: Berlin (Hertha), München (Bayern). Darüber hinaus werden gerade überall Stehplätze ausgebaut (bei uns +500, Union neue Tribüne, Frankfurt).
Thema Personalisierte Tickets. Auch da gibt es eine Projektgruppe, die von der AG Fankulturen eingesetzt wurde. Das Thema personalisierte Tickets ist völliger Unfug, da es überhaupt nichts zur Aufklärung beiträgt. Es bringt auch nicht mehr Sicherheit, wie es seitens der Politiker immer wieder erzählt wird. Es bringt nur Aufwand ohne Nutzen. Selbst in Italien denkt man über die Aufhebung nach.
ExilDeiwl hat geschrieben:Es ist heute doch schon eine ganz normale Sache, dass bei der Aufklärung von Straftaten oder Vergehen Zeugen befragt werden und dass mögliche Zeugen aufgerufen werden, sich zu melden.
Also gut. Pyro mit BAM Nummer gilt als Ordnungswidrigkeit. Du rufst also auch während der Fahrt mit Deinem Auto immer die Polizei an, wenn jemand die Geschwindigkeit überschreitet?
Es geht nicht um Straftaten. Und sorry, wenn jemand mit einem abgelaufenen Parkschein irgendwo steht, dann "petze" ich nicht bei der nächstbesten Politesse. Sorry, da ist mein Verständnis ein völlig anderes. Und das gilt eben auch bei anderen Verfehlungen bei denen keine Person verletzt wird. Ansonsten verweise ich gerne auf die extrem hochauflösenden Videosysteme im und um das Stadion.
ExilDeiwl hat geschrieben:Du schreibst, dass wenn der Verein die beispielhafte Strafe von 7.500 Euro akzeptiert hat, es keine Reduktion der Strafe geben könne, wenn er im Nachhinein bei der Identifikation der Zündler hilft. Wer sagt denn, dass die ausgesprochene (und akzeptierte Strafe) nicht auch im Nachhinein reduziert werden kann? Das muss doch einfach nur ausgesprochen werden?
Dein Vergleich mit der Verurteilung auf 5 Jahre und dann der Reduktion auf 3 Jahre wegen "guter Führung" hinkt. Da liegt eine Straftat vor und ein entsprechendes Urteil.
Die 7.500 Euro vom Kontrollausschuss entspricht einem Strafbefehl. Wenn Du den bezahlt hast, kannst Du auch nicht nach zwei Jahren zum Staatsanwalt gehen und sagen "reduzier den mal, ich war immer brav".
Die Form eines Urteils mit Gefängnisstrafe kann von einem Verbandsgericht nicht ausgesprochen werden. Außer - dem Stadionverbot. Das wird aber vom Verein oder dem DFB ausgesprochen. Und da wird schon mal nach "guter Führung" nach einiger Zeit auf Bewährung ausgesetzt.
Mir ist ja völlig klar, dass ich mit meiner Ansicht nach den ganzen Kampagnen in den Medien nicht auf viel Gegenliebe stosse.
Aber was bringen Kollektivstrafen denn? Nichts!
Sobald sicher ist, dass der einzelne Täter identifiziert ist, sollte über das Strafmaß nachgedacht werden. Aber da ist eben das Problem, dass der Einzelne nicht von einem Verbandsgericht "verurteilt" werden kann, sondern nur der Verein der diesem Verband angehört. Wenn aber dieser Verein den Täter identifiziert hat, warum wird er dann noch bestraft? Der Verein kann den vermeintlichen Täter dann auf Schadensersatz verklagen - wegen Störung der Veranstaltung. Wenn aber die Beweise nicht ausreichen, dann ist das "leider" so. Es soll schon vorgekommen sein, dass auch Mörder nicht überführt wurden. Das ist in unserem Rechtsstaat so vorgesehen und nicht zu ändern.
Genug der Plauderei.
Mein Anliegen war es, zu verdeutlichen, dass Pyro nicht das Thema des "Dialogs" sein wird. Dass es darüber hinaus sehr viel komplexer ist das Thema Verbandsstrafen anzugehen und anhand eines Beispiels die Widersprüchlichkeit des 9-Punkte-Plans des DFB aufzuzeigen.