Yves hat geschrieben:Also ... ich kann es mir nicht vorstellen, dass sich SK neben all den anderen Aufgaben die er hat, auch noch in die tägliche (oder wochenendliche) Arbeit des Trainers einmischt. Wann sollte er denn das alles schaffen?
Es gab aber nachweisbar Situationen, in denen Stefan Kuntz vor dem Spiel, in der Pause und nach dem Spiel in der Kabine war...
Es gibt, auch nachweisbar, immer wieder Trainingsbesuche und Beteiligungen am Training von Stefan Kuntz.
Er selbst sagte auch, dass er sich mit dem Trainer regelmäßig abspricht.
Es ist nichts dagegen einzuwenden, wenn der Vorstand eines Unternehmens sich in der Produktion sehen lässt und auch mal direkt mit den Mitarbeitern kommuniziert, ganz im Gegenteil, das kann nur positiv sein. Wenn aber, wie in der Vergangenheit immer mal wieder kolportiert, Stefan sich in Aufstellung und Taktik einmischt, dann geht das einfach nicht.
Wobei ich nicht glaube, dass die "Krise" des FCK mit einer direkten Intervention des Vorsitzenden zusammenhängt. Das ist selbst mir einfach zuviel Verschwörungstheorie.
@Yves
Lautern ist ein Dorf und jeder, der in Lautern etwas näher am FCK dran ist, kann dir gerne bestätigen, dass es viele direkte Insiderinformationen über scheinbar banale Kontakte gibt.
Du kannst morgens erfahren welcher Spieler bis wann abends in welcher Kneipe war, wer mit wem unterwegs war.
Am Trainingsplatz und auf der Geschäftsstelle gibt es einen Flur- und Rasenfunk, der dir sehr detaillierte Info's gibt. In München, Frankfurt oder Köln steht das, aufgrund der aggressiven Boulevardpresse in diesen Städten, am nächsten Tag in der Zeitung, siehe Mo's Pinkelpause..., im idyllischen Kaiserslautern reden die Rentner im Tschibo darüber, da die Rheinpfalz sich aktiv zurückhält.
Zurück zum Thema:
Nach den gezeigten Leistungen und meinen Beobachtungen während der letzten Spiele, ist die Ursache der spielerischen Krise, die mangelnde Fähigkeit der Spieler sich an neue taktische Situationen anzupassen und einfach auch mangelnde Konzentration und Aufmerksamkeit.
Das bekommt auch ein Trainer nicht aus den Köpfen raus.
Ich nehme mal Karl und Matmour als Beispiele.
Karl hat gegegn Köln im ersten Spiel unter Runjaic eine hervorragende Leistung abgeliefert, das aber auch, weil er den klassischen Abräumer vor einer hoch stehenden Abwehr liefern konnte.
Was jedoch entscheidend war, er spielt gegen den Mann, er musste den Ball im 1:1 erobern und dann direkt weitergeben.
In Cottbus spielte er auch den Abräumer vor der Abwehr, die ihn aber rechts oder links überholte und er stand plötzlich als eine Art Libero zwischen der IV, hatte keinen Gegenspieler in seinem Raum und drehte sich um sich selbst, und anstatt den Ball nach vorne zu bringen, auch mal mit einer dynamischen Einzelaktion, die man heute von 6ern erwartet, gab er den Ball schnell und auch ohne Raumgewinn an seine Nachbarn in der IV weiter. Was dazu führte, dass sich Mo und Lakic, und auch beide gleichzeitig, weit zurückfallen ließen, um wenigstens mitspielen zu können. Hier fehlt es einfach an der Variabilität des Spielers situativ das Spiel zu erfassen und zu reagieren.
Matmour ist für mich das zweite Beispiel. Wenn er eine klare Aufgabe zugeteilt bekommt, dann kann er es umsetzen, Beispiel sein AV unter Schäfer. Wenn er keinen Gegenspieler hat, nutzt er nicht die freien Räume, sondern sucht sich die Gegenspieler, solange bis er den Ball wieder los ist. Er kann weder ein Spiel lesen, noch hat er die Dynamik sich wirklich durchsetzen. Im Football würde man sagen, er wäre ideal für einen Halfback, von dem man nicht erwartet, dass er die gegnerische Defense durchbricht, sondern nur, dass er ein neues First Down erzielt.
Leider scheint in der Wahl der OM's für den FCK jemand ein Faible für diesen Spielertyp zu haben.
Wenn der Trainer ein gewisses taktisches Schema vorgeben kann und die gegnerische Mannschaft auch sich noch daran hält, dann läuft es rund, werden die Spieler mit neuen, nicht vorgeplanten Situationen konfrontiert, kommt der Stuss dabei raus, den wir in der letzten Zeit erleben können.
Daran sieht man auch, der FCK hat und ist keine Spitzenmannschaft.
Noch ein Wort zu Fortunis...
Das ist ein guter Junge, der kann auch wirklich gut Fußball spielen, aber er ist in Lautern und in der zweiten Liga einfach fehl am Platz.
Diese Klopper und Maurer, diese Profi's, die alle unfeinen Tricks kennen, sind einfach nicht seine Welt.
Übrigens... in Frankfurt kennt man Kosta schon länger und hatte ihn des öfteren schon im Auge, allerdings eher für die zweite Reihe. (Quelle dazu ist ein ehemaliger Aufsichtsrat der Eintracht)
Da man jetzt nicht kurzfristig einen Trainer sucht, wird man sich auch nicht an kurzfristigen Kriterien orientieren. Und übrigens... das ist mit Trainern meistens so wie im Krimi, die üblichen Verdächtigen sind's am Schluß dann auch nicht gewesen.