Ke07111978 hat geschrieben:
Meine Oma sagte schon: Selbsterkenntnis ist der beste Weg zur Besserung...

Nicht immer. Was bringt das ganze Reflektieren und Analysieren, wenn man nicht die richtigen oder wegweisenden Schlüsse daraus zieht? Ich denke, dass der FCK + Umgebung per Selbsterkenntnis durchaus erkannt haben wo sie gerade stehen und von wem sie am Nasenring durch die Manege gezogen werden. Und damit meine ich nicht die jeweiligen Gegner.
Und entschuldige mein späteres Reagieren, ich war verhindert und hier nicht online.
Ke07111978 hat geschrieben:
Ich kann verstehen, dass ein ewiger Verfechter der: "Wir müssen nur mal alle ganz ruhig und lieb sein Theorie" wie du natürlich jetzt ein Problem hat zu erklären, wie so was wie dieser Saisonstart zu Stande kommt. Ich bin da relativ entspannt. Wir können auch noch nen halbes Jahr so weiter machen oder nen Jahr lang (OK, dann müssen wir jemanden finden, der es weiter finanziert).
Es tut mir leid, aber du hast da was missverstanden. Schon immer. Und tust es noch. Das ist auch garnicht böse gemeint, aber dieses per Beissreflex Verorten in irgendwelche Schubladen und Lager führt schonmal zu garnichts. Natürlich ist der Aufruf nach Konstanz und Arbeiten in Ruhe wirklich nichts Schlechtes. Wer will das bitte nicht? Kluge und wegweisende Entscheidungen, ein Umfeld das mitzieht, ein Weg, den man geht. Aber dafür brauch es auch ab und an Geduld. Und die haben und hatten wir nie, bzw. konnten sie uns nicht leisten. Man muss sicherlich nicht diejenigen, die sich in den all den wirren letzten Jahren ein wenig (!!!) Konstanz gewünscht hatten, nicht gleich, wie gesagt, in ein Lager der "alles gut, alles wird ab-und durchgewunkten" verorten. Das wird dem Ganzen aber sowas von garnicht gerecht. An der ein oder anderen Stelle hätte man sich - egal von wem - die Scharmützel oder Nebenkriegsschauplätze, die sowas von bock-unnötig waren, sparen können. Das hätte nicht geschadet. Und das weißt auch du, wie sehr manches aufgebauscht wurde. Für was?
Ich habe übrigens auch nie und nirgendswo gesagt, dass man "ruhig und lieb" sein soll. Auch du solltest dir mal irgendwelche Unterstellungen abgewöhnen, nur weil du einen Erst-Eindruck hast und ab dann alles geflissentlich überliest oder in dem Kontext deiner Voreingenommenheit lesen willst.
Ist ja schön, dass du das alles entspannt sieht - den Saisonstart und - wie immer - hast alles kommen sehen. Aber ich habe meine Fragen ernst gemeint. Ich lese von dir immer viel analytisches, vieles was erklärt wird und warum wie passiert ist und wer vor allem daran Schuld ist. Nur weder wurden die von dir teils protegierten Leute ins Amt gewählt, noch haben andere den Nachweis erbracht oder konkrete Vorschläge gemacht, wie der Weg aussehen kann oder wo man die Hebel ansetzt. Das sind immer viele Luftblasen.
Ich will diese Dubai-Geschichte nicht wieder aufwärmen, aber wenn sich wirklich ein Team mit Präsenz, klaren Ansprechpartnern usw. transparent und nicht ständig über irgendwelche Internetkanäle so verschwurbelt dar-und vorgestellt hätte, wären doch die FCK-Mitglieder und Fans die letzten gewesen, die da nicht zugestimmt hätten oder diesen Weg mitgegangen wären. So war es aber nicht. Und auch sonst von niemandem. Und das Ergebnis ist jetzt eine nicht nachhaltige und immer auf Kante genähte Situation, die wenn dann nur durch viel Glück und richtigem Arschbacken-zusammenkneifen zu etwas Gutem führen kann.
Ke07111978 hat geschrieben:
Was ich sage, ist lediglich, dass wir uns von dem Gedanken befreien müssen, dass wir Personal austauschen, um eine Änderung herbeizuführen. Der nächste Trainer, der nächste Sportdirektor, der nächst was auch immer - es wird nichts ändern. Wir müssen das System ändern. Ich habe einen Aufsichtsrat unterstützt und gewählt, weil er versprochen hat etwas grundlegend zu ändern, weil er das System FCK ändern wollte. Die selben Leute sind aber in kürzester Zeit selbst zu dem mutiert, was sie vorher noch verachtet haben. Diese Kleingeisterei, diese Intrigenspinnerei etc. Aber viel schlimmer: Wie stelle ich denn Personal ein? Nach welchem Anforderungsprofil wird ein Thomas Hengen oder ein Marco Antwerpen eingestellt? Bei letzterem wissen wir ja seit seinem ersten Interview, dass er mit genau einer Person gesprochen hat, die ihn eingestellt hat. Wie war das wohl bei Thomas Hengen? Warum wird Sören Oliver Voigt jetzt offensichtlich schon wieder aussortiert? Wenn du kein Anforderungsprofil hast gegen das du arbeiten kannst, wird es beliebig. Nur so kannst du zu einer sensationellen Reihenfolge von Trainern kommen wie: Balakov, Foda, Schäfer Runjaic, Fünfstück, Korkut, Meier, Paula, Strasser, Frontzeck, Hildmann, Schommers Saibene, Antwerpen. Die größte Gemeinsamkeit dieser Trainer ist, dass die mit einem runden Fußball spielen lassen. Sportdirektor / Vorstand: Kuntz, Schupp, Kuntz, Stöver, gar keiner, Notzon, Bader, wieder Notzon, erst von Wagner beraten, dann von Fuchs, dann getauscht gegen Hengen.
Ok. Gegen diesen Abschnitt habe ich überhaupts nicht einzuwenden - bzw. wie könnte man. Sind die Fakten. Es ist eine Mischung aus falschem geholten Personal, da kein Anforderungsprofil definiert wurde (bzw. irgendjemand sprach doch mal von Excel-Tabellen - war das Bader? Notzon? Ich weiß es nicht mehr. Wurde auch zerrissen und hat nicht funktioniert), Personal, welches vielleicht passte, aber aufgab, da die festgebackenen Strukturen auf dem Berg, trotz Pleiteverein scheinbar immer noch so stark sind, dass man hier keine Durchsetzungskraft entwickeln kann. Das Sagen haben immer die Arrivierten.
Die Frage muss aber dennoch erlaubt sein - bei allem Nichtfunktionieren und Reingerede und "falschen Strukturen" usw...wieso dann doch ab und an doch Dinge funktionieren? Läuft das dann unter "ein blindes Huhn findet auch mal ein Korn" oder wie? Wieso ballern wir vor 2 Jahren im Pokal noch 2 Erstligisten weg und brechen dann ein? Wieso schaffen wir den Turnaround mit Antwerpen letzte Saison und starten jetzt so schlecht? Zeigt sich dann innerhalb weniger Wochen wie verseucht der Berg da oben ist und es zersetzt sich alles und vorher kamen alle noch drauf klar und gaben Ruhe?
Ich kapiere halt diese Wellenbewegungen nicht. Ping nach oben, Ping nach unten.
Ke07111978 hat geschrieben:
Andersdenkende Aufsichtsräte, Vorstände etc. wurden kurzerhand aus dem Weg geräumt. Investoren die nachhaltig Erfolg haben wollen, müssen ein nachhaltiges System implementieren. Die Frage ob ich dieses, nächstes oder übernächstes Jahr aufsteige, darf eigentlich nicht relevant sein. Wir hauen halt wieder kurzfristig unsere komplette Kohle in den Spieleretat und gönnen uns parallel dazu den größten "Overhead" aller Drittligisten. Alleine die beiden Geschäftsführer verdienen soviel, wie die komplette "Organisation" (also die die nicht auf dem Feld stehen) bei Viktoria Berlin kostet. Man sieht ja auch gerade bei anderen Traditionsvereinen wie diese exakt die selben Probleme bekommen: Hannover, Bremen, Schalke, Hamburg, Nürnberg - ich würde darauf wetten, dass wir mind. einen dieser Verein nächstes Jahr bei uns in Liga Drei begrüßen dürfen. Gerade beim HSV kann man exakt die selben Wirkmechnismen betrachten wie bei uns. Mit eine Personalaufwand von EUR 44 Mio. im letzten Geschäftsjahr und sich anhäufenden Schulden. Andere Vereine, die nichtmal die Hälfte ausgeben aber konzeptionell arbeiten überholen diese Vereine: Kiel, Heidenheim, Paderborn oder eben Fürth. Kiel ist genauso in die Saison gestartet wie wir. Da wird keiner nervös etc. Die müssen auch nicht aufsteigen. Lütje und Langness, die das finanzieren (insbesondere auch mit Spenden ans NLZ - und ohne Ausgliederung, Beirat und so nen Firlevanz) - die steigen dann halt nächstes Jahr auf.
Genau. Es ist diesen von dir genannten Vereinen jetzt nicht egal, aber sie müssen nix. Es arbeitet sich ruhiger. Trotzdem stellt sich die Frage, wer unsere Sportkompetenz einstellt, wen man bekommt, wer hier für deutlich weniger Geld arbeitet und man ihn auch arbeiten lässt. Dinge funktionieren nicht von heute auf Morgen. Ich habe dennoch meine Zweifel, dass eine so fast verkaufte Fremdübernahme eines Kompetenzteams von irgendwoher nicht auch beeinflussend das Bäumchen-Wechsel-Dich-Spielchen gespielt hätte. Es ist immer leicht auf das vermeintlich Bessere zu verweisen, wenn dieses den Beweis nicht antrat.
Und auch andersdenkende Aufsichtsräte haben nicht wie die Axt im Wald zu agieren. Auch hier tut und tat es Not die Dinge angemessen zu verkaufen. Das ist mir viel zu sehr "die die die" warens und immer die anderen. Es wird auch weiterhin nichts helfen und ist sogar lähmend, das Urböse in die jeweiligen Verantwortlichen auf dem Berg zu projizieren. Vieles blieb an Beweis schuldig und machte die Runde. Ergebnis war nur, dass immer mehr Vertrauen flöten ging, sei es berechtigt oder unberechtigt.
Ke07111978 hat geschrieben:
Und das war es dann erstmal wieder von mir. Das Stimmungsbarometer bei dbb ist in 2 Wochen von 8,5 auf 3,5 gefallen. Das hat nichts mit bösen Stimmungsmachern im Umfeld zu tun, mit Nörglern, was auch immer. Das ist schlicht das Resultat überzogener Erwartungshaltung, die sich immer weiter von der Realität entfernt und dem Fakt, dass keiner in diesem Verein mehr Grass fressen will, arbeiten will, grundlegendes machen. Da jagd die Sitzung des Vorstandes, die Sitzung des Aufsichtsrates des e.V., gefolgt von der Sitzung des Beirates (der ja erstaunlicher Weise nun doch eine beratende Funktion für die GF haben soll - etwas was entsprechende Beiräte noch vor Monaten komplett anders gesehen haben), gefolgt von der Aufsichtsratssitzung der KGaA und dann kommt noch das Aktionärstreffen der SPI. Das nenne ich mal klare kurze Wege - fast wie bei unseren Konkurrenten, die sich halt kurz im Präsidium abstimmen...

Ach das Stimmungsbarometer. Manchmal wird dbb als der Mittelpunkt der Erde wahrgenommen, dann ist es aber wieder gaaaarnicht beeinflussend, was die Geschicke und Vorkommnisse am Berg angeht.
Und nein, keine überzogene Erwartungshaltung. Welche denn? Lass den Menschen doch mal ihre leichte Euphorie, nach so vielen Kack (sorry)- Wochen wegen Corona und der schlimmen letzten Saison. Da war absolut garnichts überzogen. Im Gegenteil. Ich bin sogar froh, dass wir diese Euphorie noch erzeugen können. Wir haben soviel Kraft, wenn wir wollen. Und sind auch gleichzeitig Teil oder der Teil dieses Vereins. Man muss sich des Anteils auch mal bewusst werden und positiv kanalisieren. Kritisch sein und bleiben ja. Etwas bewegen auch. Aber diese zu sich selbst verkommene oftmals rausfeuerte Dauerkritik war in einigem nicht angebracht, bzw. nicht förderlich.
Und wenn es nicht noch was zu optimieren gäbe, wäre es ja auch langweilig. Dass der Rückweg dieses Vereins in bessere Gefilde ein langer, steiniger werden würde, war doch vielen schon bewusst. Und ja, es muss sich noch vieles ändern. Und ja, auch jetzt kann es wieder sein, dass wir mit Antwerpen nicht mehr den richtigen Trainer haben. Dann war er eben gut seinen Platz für den Nichtabstieg 2021 innezuhaben. Und das wars dann auch. Wir werden es sehen.
Dieses Team kann und wird sich noch fangen.