52 Stadionverbote für FCK Fans
FCK übt Selbstjustiz
Kaiserslautern gegen Mannheim - immer für Schlagzeilen gut! So war es auch am 06.03., als die Amateure auf den Waldhof trafen und es im Stadt- gebiet zu Reibereien mit der Polizei kam. Über eine Stunde nach Abpfiff des Spiels wurde eine Gruppe von 52 Lautrern von der Polizei einge- kesselt. Tatvorwurf: auffälliges Verhalten! Wochen später bekamen all diese Personen Stadionverbot vom 1.FCK mit unterschiedlich langer Dauer. An dieser Stelle möchten wir mal die Rolle der ein- zelnen Protagonisten aufzeigen und erklären, wie- so diese Stadionverbote weiter Unmut gegenüber Polizei, FCK und den Verbänden erzeugen werden.
Die Polizei: Nachdem man beim Dresden Spiel auf kompletter Linie versagte und am Vormittag des Mannheim-Spiels schon merken musste, dass eine Anstoßzeit um 14 Uhr nicht wirklich zur Deeskalation beitrug, war man nach dem Spiel im Zugzwang: Festnahmen müssen her!
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Wir fassen zusammen: 52 Personen auf Verdacht festnehmen, ein paar Tatsachen verdrehen um öf- fentlich Druck zu erzeugen, um das eigene Versa- gen zu vertuschen und um Stadionverbote besser durchdrücken zu können. Dein Freund und Helfer im Jahr 2013!
Der FCK: Tat sich der Vorstandsvorsitzende schon unrühmlich durch die Bezeichnung der Festgenommenen als „als FCK-Fans verkleidete Chaoten“ hervor (so langsam scheint die Sprüche-Kiste leer zu werden, vielleicht mal bei der Polizei oder dem DFB nachfragen, die haben auch peinliche Phrasen auf Lager), so enthält auch die |3 Pressemeldung zu den Stadionverboten diverse Punkte, die wir so nicht unkommentiert lassen können. Schon die Überschrift („FCK sanktioniert Täter“) ist ein Schlag ins Gesicht für jeden Betrof- fenen. Bevor überhaupt auch nur ein einziger einer Straftat überführt wurde, folgt der FCK blind der Polizei und stigmatisiert alle als „Täter“ und legt das Strafgesetzbuch quasi neu aus. Da hat wohl jemand beim FCK seine Berufung als Richter gefunden. Doch gehen wir weiter: Ja, Stadionverbote sind eine Ausübung des Hausrechts und diese dürfen schon bundesweit erteilt werden, wenn nur ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wurde – also auf Verdacht, wie der BGH schon 2009 feststellte. Schauen wir uns mal die Pressemeldung (mit der heute hinfälligen Überschrift „Der Dialog mit den Fans ist uns wichtig“) vom FCK zum BGH-Urteil an:
„Für jeden Fan stellt ein Stadionverbot die höchstmögliche Strafe dar, welche nur nach sorgfältiger Prüfung des Einzelfalls verhängt wird.“ Dies will der FCK nach eigener Aussage im aktuellen Fall auch getan haben („Sämtliche Sachverhalte wurden individuell geprüft.“) Wie das aber funktionieren soll, bevor die Ermittlungen der Polizei überhaupt zu irgendei- nem Abschluss kamen, ist fraglich.Auch ist es wohl keine „sorgfältige“ Prüfung, wenn nicht einmal der Betroffene angehört wird. Klar, dazu ist der FCK nicht in der Pflicht.Wenn sich aber meinVerein am 12.12.2012 hinstellt, mit seinem Votum allen FCK Fans ins Gesicht schlägt und danach mit Aussagen beschwichtigt wie
„bei uns in Kaiserslautern wird sich nicht ändern!“ erwarte ich auch, dass sich eben nichts ändern wird und der Verein objektiv an die Sache herangeht und mir ein Anhörungsrecht VOR Erteilung des Stadionverbots gewährt, anstatt dem Druck der Polizei nachzugeben. Aber es geht noch wei- ter in der Stellungnahme zum BGH-Urteil:
„Stadionverbote aufgrund eines bloßen Verdachts wird es bei uns ebenso wenig wie Kollektivstrafen geben. Zudem pflegen wir den inten- siven Dialog mit unseren Fans und möchten jedem die Möglichkeiten geben, sich zu den jeweils erhobenen Vorwürfen zu äußern.“ Ob diese Stadionverbote jetzt auf Verdacht oder eine Kollektivstrafe sind, darf sich jeder aussuchen. Vermutlich sind sie beides.Von einem Dialog ist wie beschrieben auch nichts zu erkennen, ein Anhörungsrecht für erstmals auffällige erst zum Ende des Jahres ist wohl ein schlechter Witz.
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Wir fassen abermals zusammen: Der FCK konnte (oder wollte) dem Druck von Polizei, Politik und Presse nicht standhalten, sodass man einem fairen und objektiven Bewerten der Situation kurzer- hand aus dem Weg ging und unter Anderem die Beschwichtigungen nach dem 12.12 abermals in die Welt der Märchen verwies. Danke, FCK!
Die Politik: Ja, auch unser Innenminister ließ sich nicht lumpen! Roger Lewentz faselte was von 900 Problemfans die aufeinander losgingen, brachte mal wieder den Event-Euro ins Spiel, sagte „das Maß ist voll!“ und forderte härtere Maßnahmen. Das übliche also: Keine Ahnung, aber jede Menge Populismus.
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Kompletter Text: http://generation-luzifer.de/ib/2013/ib ... _koeln.pdf