Habe mal den für mich entscheidenden Teil isoliert - denn exakt hier offenbart sich des Pudels Kern.Ke07111978 hat geschrieben:
Wenn der Großteil der Party von anderen bezahlt wird, man aber selbst überproportional partizipiert, macht das Sinn, wenn man die Party alleine bezahlen muss, eben nicht.
Diese Herangehensweise verschärft exakt das Problem, das u.a. für die Auslandsvermarktung so problematisch ist.
Denn die Quasi-Nichtexistenz eines Wettbewerbs um die Meisterschaft verhindert ein Alleinstellungsmerkmal a La "Volle Stadien, bezahlbare Tickets, super Stimmung UND spannende Saison".
Anstatt dieses hausgemachte Problem anzugehen, gedenkt man es mit der "Party" sogar noch zu verschlimmern - macht ja auch für den ein oder anderen Verein durchaus Sinn. Aber eben nur kurz- mittelfristig.
Die Auswirkungen einer Monotonie an der Spitze zeigt bereits Auswirkungen - noch nicht in den Zuschauerzahlen, aber wenn ich mich umhöre/ querlese, distanzieren sich immer mehr Fußballfans von ihrem Sport.
Der eigene Verein, klar - der steht nach wie vor im Fokus des Interesses.
Jedoch in einer gleichzeitigen mehr oder minder Isolation vom Restbetrieb - europäischer Pokal ist eher eine Frage des Second Screens/ der Nebenbeschäftigung denn Ausdruck eines wirklichen Interesses oder gar einer Begeisterung.
Währenddessen tickt die Bombe "50+1" unaufhörlich - bis sie den Wettbewerb in der Bundesliga einfach durch den Faktor Zeit vollends ruiniert (wobei: Wieviele bayern-Meisterschaften braucht es noch bis wir diesen Punkt erreicht haben) oder beim Kartellamt hochgeht.
Letzteres liegt einzig und allein am Willen einzelner Personen - und deren pekuniärer Potenz dies auch durchzufechten.
Leider wird eine Person wie Martin Kind hiernach noch unnötig aufgewertet werden - als Totengräber des "klassischen Fußballs". Dabei ist er nur ein amoralischer Unternehmer, der die Wege gehen wird, die ihm andere Jahre zuvor bereitet haben.
"50+1 erhalten!" - selten so schlecht gelacht.
Besonders bizarr: Während man (richtigerweise) gegen den DFL-Investoreneinstieg demonstrierte, steht Bayer Leverkusen (nicht ohne Hype ob des bemerkenswerten Fußballs) an der Tabellenspitze - und personifiziert das Grundübel des deutschen Fußballs wie kein 2. Verein.
Nicht Leipzig, nicht Hoffenheim, nicht Wolfsburg - noch sonstwer. Leverkusen etablierte das Modell "Finanzierung unabhängig vom sportlichen Erfolg".
Daran krankt die Bundesliga seit nunmehr über 2 Jahrzehnten - und wird sich auch nicht mehr davon erholen.
50+1 braucht niemand mehr zu kippen. Eine Entscheidung des Kartellamts wird lediglich die Willkür seitens der DFL/ des DFB obsolet machen - und das tote Pferd endlich begraben werden.