OWL-Teufel hat geschrieben:
Ursache und Wirkung potenzieren sich.Und der Leidtragende ist am Ende die knappe Kasse des Vereins.
Und: Ich bleibe bei meiner generellen Haltung,dass Spieler und deren Berater in diesem Geschäft mittlerweile viel zu mächtig sind.
Mein lieber OWL:
Mit deiner generellen Haltung hast du sicher recht, seit dem Bosman-Urteil hat sich das Kräfteverhältnis umgekehrt, d.h. normalisiert, wie in der freien Wirtschaft auch.
Wenn dein Arbeitgeber dir heute sagt, ich hab einen Neuen für deinen Platz, such dir einen neuen Job, dann muss er dir kündigen, denn du hast einen unbefristen Arbeitsvertrag, dagegen kannst du klagen. Lässt er dich was anderes arbeiten, muss er eine Änderungskündigung durchführen, auch dagegen kannst du klagen.
Durch die Pervertierung des Arbeitsrechts durch Gerichte, das ein unbefristeter Vertrag zwar Kündigungsfristen hat, diese aber nicht durchgesetzt werden können ohne Abfindung oder anderen Ausgleich, werden erst solche Dinge wie Bagetellkündigungen, wegen Brötchen"diebstahl" oder 2 Frikadellen, "erfunden" . Nur so wirst du jemanden ohne Abfindung los, oder dir bleibt die betriebsbedingte Kündigung, die ohne Konkurs oder Schließung ganzer Betriebsteile nur schwer begründbar ist. Allein wegen Unfähigkeit, Faulheit oder Dummheit, kannst du keinen entlassen (wir reden nicht von Kleinbetrieben).
Die beiden Spieler haben Zeitverträge, juristisch denen von leitenden Angestellten oder Vorständen ähnlich. D.h. eine Auflösung ist nur einverständlich möglich oder einseitig nach schwerer Pflichtverletzung.
Beide Spieler erfüllen ihre Pflichten, daher muss auch der Verein seine (Gehalt) erfüllen. Die Aussage (öffentlich) Moussa ließe sich gehen, ist zwar u.U. verständlich, als Personalverantwortlicher ist sie aber absolut ungeeignet, denn bei einem Gerichtsverfahren würde sie sich als negativ für den Verein (Rufschädigung, Verletzung von Schutzpflichten usw.) darstellen.
Die Berater der beiden sind sicher auch nicht besonders glücklich mit der Situation. Nur bei einem Wechsel mit Ablöse machen sie richtig Kohle, heute haben sie von den beiden nichts besonderes zu erwarten.
Daher sollte sich der Verein schon vorher überlegen, sportlich und wirtschaftlich, wie er seinen Kader gestaltet. Leihspieler sind auch nicht die beste Lösung, denn sie kosten nicht wenig Geld, normalerweise ihr Gehalt und die Nebenleistungen, plus eine Gebühr für ausleihenden Verein, d.h. sie sind kurzfristig teurer als ein normal verpflichteter Spieler, aber es ist halt keine Ablöse oder ein langfristiger Vertrag fällig, aber auch Transfererlöse sind nicht möglich.
A propos Transfers, das ist der Grund für lange Verträge oder vorzeitige Verlängerungen, es kommt also in erster Linie von den Vereinen (ausser bei Spielern über 30, da denken manche auch schon an später, gell Bugera!).
Nur so kann der Verein Transfererlöse generieren. Bei auslaufenden Verträgen gibt es keine Ablöse mehr (Bosman-Urteil), sehen wir von Ausbildungserstattungen mal ab.
Bei aller Liebe zum Verein, und der Vorsitzende hat immer recht hat, aber hier sind zwei Spieler, denen, zurecht oder unrecht, ganz nett einer vom Verein eingeschenkt wurde, und sie gehen recht professionell damit um. Da gibt es keinen Grund für Vorwürfe.
Stefan Kuntz hat ein glückliches Händchen, aber er erhöht seine Chancen auch wo er nur kann. Er kauft oder leiht viele Schnäppchen und hat den einen oder anderen Glücksgriff dabei. Wir haben 6 Defensivleute (4+2) auf dem Platz, fast immer die gleichen, aber ca.20 im Kader, da sind die Chancen halt größer. Aber Defensivleute sind auch mehr auf dem Markt. Deshalb konnte bisher die Ausdünnung unseres Riesenkaders auch nur im Sturm erfolgen, denn, sorry Kai Hesse, auch drittklassige Stürmer sind gesucht, ebenso wie junge Offensivspieler (Ricky).
...und ob das langfristig so funktioniert, sei dahingestellt. Auch das mit dem langfristigen Trainer müssen wir erst mal sehen. Noch sind wir nicht aufgestiegen, noch haben wir nicht die Winterpause 2010/11. Ein Jahr und ein paar Monate haben viele Trainer bei uns ausgehalten, dann aber wurde es für die meisten eng.