Durch die Spielabsetzungen steigt die Spannung für alle enorm, fast bis ins Unerträgliche.
Denn die Sickinger Vereine
SV Hermersberg 1931 und
SC Weselberg 1931 sind nicht zu unterschätzen.
Sie führen ihre Ligen souverän an, zeigen regelmäßig hohe Kampfmoral, schlugen viele Fußballschlachten und brennen auf den Vergleich mit dem Betze.
Ein unsportliches Weiterkommen, wie das der Gonsenheimer gegen die Wormser Wormatia, wäre für keinen dieser Vereine denkbar. - Es wäre schlicht und einfach unehrenhaft!
Hervorgebracht hat Hermersberg den Lautrer Pokalsieger und Deutschen Meister
Frank Lelle, der 1991 gegen den FC Barcelona um den Europapokal der Landesmeister mitfightete.
Seine Auswechselung zwei Minuten vor Schluß hat uns damals das fast sichere Weiterkommen im Europapokal gegen die damals beste Mannschaft der Welt gekostet
(
Fußball: Momente, die die Geschichte verändert haben ). Dieser eine Moment etablierte
die
Blaugrana Johan Cruyffs mit Weltklassespielern wie Zubizaretta, Ronald Koeman,
Pep Guardiola, Michael Laudrup und Hristo Stoitchkov bis heute an der Weltspitze. - Ganz anders der FCK. Der Weg des damals ruhmreichen und kampfstarken 1. FC Kaiserslautern führte über viele Jahre bis in den Verbandspokal Südwest und nun dort zum SV Hermersberg.
Der ehemalige Lautrer
Bernd Dudek zog seine ersten Fußballschuhe ebenfalls in Hermersberg an.
Auf dem 500 m entfernten Platz des SC Weselberg und später in Hermersberg machte die Spielführerin, vielfache Titelträgerin und FIFA-Weltfußballerin
Nadine Keßler aus Zeselberg mit 4 Jahren ihre ersten Fußballschritte. Als Dauerantreiberin im Mittelfeld und mit mehr Biss als die damaligen Mannschaftskameraden und als so mancher Spieler des heutigen FCK. Deshalb hat sie sich 2014 in Monaco den Auftritt und die Ehrung gemeinsam mit
Cristiano Ronaldo redlich verdient.
Und in den 60er-Jahren wetteiferte dort, auf einer der abschüssigen, holprigen und schlagloch- übersäten Kopfsteinpflaster-Straßen Zeselbergs, der jugendliche
Hans-Peter Briegel, wäh- rend der Schulferien bei Onkel und Tante, mit der fußballbegeisterten Dorfjugend um den Ball. Lange vor seinem kometenhaften Start beim 1. FCK, dem 1982 ein 5:0-Sieg gegen
Real Madrid, Europameisterschaft, zweimalige Vize-Weltmeisterschaft und italienische Titel sowie dort die Ehrung als Fußballer des Jahres folgten. Dass er einmal - geradezu als Sinnbild für deutsche Kampfkraft - in Jahrhundertspielen wie der "Nacht von Sevilla" oder in Mexicos Aztekenstadion vor 115.000 Zuschauern im WM-Endspiel gegen Argentinien mit Valdano und Maradonna wie ein Berserker seinen Mann stehen würde, hätte keiner seiner damaligen Mitkicker jemals geglaubt. Jeder konnte aber seinen unvergleichlich kraftvollen Antritt bestaunen, wenn er im Weitsprung nach fulminant schnellem Anlauf alle Gleichaltrigen des Dorfes drei Meter hinter sich ließ.
Trotz einer Dorfgröße um ca. 1.500 Einwohner sollte wegen der dort vorhandenen Kampfkraft größte Vorsicht walten:
"De Sturm uff de Sickinger Höh blost uff jede Fall annerschd wie's die mäschde kenne!"
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