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Kalkulierte Insolvenz ist für Klatt keine Option (Bild)

Neuigkeiten und Pressemeldungen zum 1. FC Kaiserslautern.
babsack
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Beitrag von babsack »

Wenn ich den Beitrag richtig verstehe geht es um geplante Insolvenz um sich unangenehmen Verbindlichkeiten zu entledigen, was anderes wäre es nicht, da würde auch die Anleihe dazu zählen.

Da kann ich Klatt sehr gut verstehen.
Wer schon mal Geschädigter oder Gläubiger bei sowas war, würde sowas auch auf Hinblick Fans nicht vorschlagen oder unterstützen.

Eine normale Insolvenz, die sich ergeben könnte, steht in dem Beitrag doch gar nicht zur Debatte.
quallenbakker
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Beitrag von quallenbakker »

@EchterLauterer » Ja genau, ist zu befürchten, bzw. er hat einfach keine Lust mehr ..sich das anzutun..

Im Übrigen ist in Bezug auf die Stadt ganz einfach festzuhalten, dass Weichel nicht besonders viel für den FCK übrig hat. Er hat sein Lebenswerk, die Mall vollendet :lol: Er hat die Gartenschau runterreduziert, das war ja auch ein inoffizielles Ziel von ihm, weil die Stadt-Prominenz vom Kaiserberg das nicht mehr wollten, die Vogelschützer auch nicht, die haben den alle gewählt. Alles was die Stadt einigermaßen lebenswert machte, hat er abgeschafft und schafft es (s. FCK) ab. Die Pfaffgebäude läßt er auch zum großen Teil abreißen unter fadenscheinigen Argumenten, auch diese Fa. hat die Stadt bekannt und groß gemacht. Er ist fantasielos, ein purer Verwaltungsmensch, der alles auf die Genehmigungsdirektion abschiebt, wie man Bürger zu eigenem Handeln motivieren kann, ist für den ein Fremdwort. Aber das nur am Rande. Keine Ideen, keine Motivation, ein Schreibtischmann eben, typische Verwaltungslaufbahn, mehr nicht, von ihm ist auch nicht mehr zu erwarten, als das Bestehende zu verwalten eben.
Troglauer

Beitrag von Troglauer »

babsack hat geschrieben:Wenn ich den Beitrag richtig verstehe geht es um geplante Insolvenz um sich unangenehmen Verbindlichkeiten zu entledigen, was anderes wäre es nicht, da würde auch die Anleihe dazu zählen.

Da kann ich Klatt sehr gut verstehen.
Wer schon mal Geschädigter oder Gläubiger bei sowas war, würde sowas auch auf Hinblick Fans nicht vorschlagen oder unterstützen.

Eine normale Insolvenz, die sich ergeben könnte, steht in dem Beitrag doch gar nicht zur Debatte.
Noch mal, es gibt keine geplanten Insolvenzen! Eine absichtliche Insolvenz, wie von dir beschrieben, wäre strafbar und kann schon aus diesem Grund kein Thema sein. Klatt kann daher nur eine geordnete Insolvenz gemeint haben. Warum sollte er öffentlich Vorgehensweisen ausschließen, die sich ohnehin per Gesetz verbieten?
babsack
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Beitrag von babsack »

Troglauer hat geschrieben:Noch mal, es gibt keine geplanten Insolvenzen! Eine absichtliche Insolvenz, wie von dir beschrieben, wäre strafbar und kann schon aus diesem Grund kein Thema sein. Klatt kann daher nur eine geordnete Insolvenz gemeint haben. Warum sollte er öffentlich Vorgehensweisen ausschließen, die sich ohnehin per Gesetz verbieten?
@Troglauer natürlich gibt es keine geplante Insolvenzen. Ich glaube wir verstehen uns. Aus diesem Grund wird Klatt das auch nicht machen.
Mörserknecht
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Beitrag von Mörserknecht »

Troglauer hat geschrieben:Mörserknecht, niemand hat behauptet, dass eine Insolvenz der Königsweg wäre, ich zumindest nicht.
Hab gar nicht gesagt, dass Du behauptet hast, das sei der Königsweg. Sondern dass es "sinnvoll" sei.
Troglauer hat geschrieben:Du hast nicht ganz verstanden, was ich geschrieben habe und ehrlich gesagt habe ich wenig Lust, dir den Erklärbär zu machen.
Schade. Aber sowas war zu erwarten.

Vor ein paar Jahren habe ich das beruflich gemacht, also Insolvenzverwaltung. Ich habe an übertragenden Sanierungen mitgewirkt, teilweise federführend. Die einzig wahre Art der insolvenzrechtlichen Sanierung.

Dabei wird der insolvente Rechtsträger abgewickelt und die Aktiva per "Asset Deal" auf einen neuen Rechtsträger übertragen. Die Verbindlichkeiten bleiben bei der Insolvenzmasse und werden quotal aus dem Veräußerungserlös bedient. Super Sache.

Nur kommt das beim FCK ersichtlich nicht in Betracht. Erstens, weil man nicht einfach einen anderen Rechtsträger an seine Stelle setzen kann (sollen wir alle erst mal den 2. FCK gründen?) und zweitens, weil das wertvollste Asset im Profifußball, die Lizenz der DFL zur Teilnahme am Spielbetrieb, nicht einfach so übertragen werden kann.

Also das nun in Mode gekommene relativ neue Schutzschirmverfahren mit Eigenverwaltung/Insolvenzplan? Ich gebe zu, ich habe das nie gemacht und bin deshalb kein Profi und auf Erklärbären angewiesen.

Mich hätte vor allem mal interessiert, wie ein Sanierungsplan aussehen soll. Denn der FCK ist ja nun nicht quasi-profitabel und wird lediglich von irgendwelchen erdrückenden Altverbindlichkeiten in die Insolvenz getrieben.

Nein, der FCK ist chronisch defizitär. Nach dem Abstieg 2012 und dem ausbleibenden sportlichen Erfolg können wir nicht mehr kostendeckend arbeiten. Geschah alles mit Ansage (und mit Applaus von Rheinpfalz & Co., während die Mahner als Idioten hingestellt wurden), aber das hilft jetzt auch nicht weiter.

Die chronische Unterdeckung liegt vor allem an den Kostenblöcken Stadion und Profikader. Jetzt kann ich natürlich mit dem insolvenzrechtlichen Instrumentarium hingehen und den Stadionpachtvertrag loswerden und auch die Profiverträge und das dann eine Sanierung nennen. Gleichzeitig werde ich schon allein dadurch die DFL-Lizenz und damit unsere wirtschaftliche Grundlage los, weil ich kein entsprechendes Stadion mehr habe (viel Glück mit der Einreichung der Lizenzunterlagen, wenn ein Spielort Pirmasens angegeben wird, so wie es von einigen schon zu lesen war). FCK ohne Betzenberg und ohne Fußballprofis, ohne DFL-Lizenz, aber im insolvenzrechtlichen Sinne saniert. Sponsoren und Fans werden begeistert sein.

Nein, mich ärgert es, wenn ohne Sinn und Verstand auf Klatt gezeigt wird. An seiner Stelle würde ich dasselbe sagen: wenn ihr durch ein Insolvenzverfahren wollt, dann ohne mich. Und gleichzeitig glauben die Leser hier, dass eine Insolvenz eine prima Sache sein könnte. Haben ja nun einige so ähnlich formuliert.

Okay, vielleicht findet sich dennoch ein Erklärbär, der mich erleuchtet. Falls er Lust hat, sich mit solch profanen Fragen abzugeben.
Gislason, wink emol!
Ke07111978
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Beitrag von Ke07111978 »

@troglauer, @babsack, @moerserknecht

Ich teile die Analyse von Martin zwar weitgehend, muss aber in einigen Punkten widersprechen. Das Planinsolvenzverfahren inkl. Schutzschierm ist genau für Situation wie unsere eingeführt worden. Du kannst den Verein sehr wohl auf diesem Wege sanieren. Wir haben z.B. 2014 die IVG genau so saniert, weil es unter anderem darum ging die Genehmigungen / Lizenzen für das Kavernengeschäft (Lagerung von Erdöl und Gas) zu erhalten. Du kannst das ganze natürlich auch vorinsolvenzlich erreichen, was in unserm Falle sicherlich der einfachere und sinnvollere Weg ist. Was Du aber auf jeden Fall brauchst, ist einen Plan oder ein Konzept.

Und natürlich kann ich eine Insolvenz auf Basis eines Insolvenzplan auch herbeizuführen. Wir reden ja nicht über Insolvenz wegen Zahlungsunfähigkeit sondern Insolvenz wegen Überschuldung. Der Verein ist überschuldet und die stillen Reserven im Anlagevermögen, sprich Spieler die du teuer verkaufen kannst werden immer weniger. Paragraph 19 der InsO stellt bzgl. der Überschuldung auf die positive Fortführungsprognose ab. Diese negiert @Moerserknecht quasi in seinem Beitrag: „chronisch defizitär“. Soweit würde ich nicht gehen, weil dann wäre der Verein ja nicht sanierungsfähig. Aber es fällt Herrn Klatt zur Zeit mit Sicherheit leichter einen WP zu finden, der ihm keine Fortführungsprognose gibt, als umgekehrt. Und damit könnte er Insolvenz beantragen. Will er nicht. Kann ich verstehen.

Nur was ist denn der Plan? Wir haben jetzt jahrelang versucht einen Investor zu finden. Für einen Verein in einer Struktur wie Martin so schön schreibt, die chronisch defizitär ist. Resultat oh Wunder: Kein Investor, oder eben welche, die die Struktur anpassen wollen. Insbesondere Immobilieninvestoren, die das Land rund ums FWS wollen und den FCK als Beifang betrachten. Bzw. darauf bestehen, dass saniert wird, bevor sie investieren. Und hier kann man Herrn Klatt schon kritisieren, weil wir weltweit Investoren angesprochen haben, mit einer Struktur die schlicht nicht marktgerecht ist. Bielefeld und Duisburg lassen grüßen: Struktur richtig, Investoren / Gönner Sponsoren da.

Und wenn ich hier lese, wie selbstgerecht einige davon ausgehen, dass man die Anleihe auf jeden Fall zurückzuzahlen muss, aber die Stadt auf die Pacht verzichten soll. Der größte Gläubiger mit mehr als EUR 35 Mio. künftiger Pachtzahlungen ist die Stadt. Diesem Gläubiger erzählt unsere Geschäftsführung jahrelang, dass wir auf jeden Fall die volle Pacht zahlen (was damals schon unrealistisch war). Wir zahlen sogar ein verzinsliches Pachtstundungsdarlehen zurück, lassen uns dafür feiern (geht mal in den damaligen Thread, Presse etc.) und nun, 6 Monate später, Fragen wir diesen Gläubiger nach einer massiven Pachtreduktion, von 8 Mio. In der zweiten Liga und 25 Mio in der dritten Liga (jeweils bezogen auf die Laufzeit des Pachtvertrag). Ob ein Investor kommt? Keine Ahnung. Was mit der Anleihe ist? Keine Ahnung. Verzichten denn auch andere Gläubiger? Oder nur wir als Stadt? Das der Bürgermeister dann etwas verschnupft reagiert, kann ich nachvollziehen. Auch wenn das inhaltlich, sprich Pachtreduktion, unausweichlich und überfällig ist, man hätte das immer nur im Rahmen eines Gesamtkonzeptes kommunizieren dürfen. Und das gibt es, wenn überhaupt, nur rudimentär, sonst hätte man schon längst mit den Anleihegläubigern gesprochen.

Letztlich war das Leitbild der Sanierung durch Klatt und Gries falsch. Es hätte nich heißen dürfen erste oder dritte Liga, sondern wir sanieren so, sprich Schuldenschnitt, dass wir auch zweite Liga spielen können. Bodenständig, realistisch, wie es zum Verein passt. Aber EUR 40 Mio. Kapitalerhöhung, nachdem wir die letzten Jahre nicht wirklich nachgewiesen haben, das wir unsere Etats effizient einsetzten und jeder Investor davon ausgehen musste, dass seine Kohle größtenteils bei den Anleihegläubigern und der Stadiongesellschaft landet? Das war absehbarer nicht marktfähig und dafür darf man auch kritisieren.

Aber letztlich kann man Klatt und Jürgen jetzt nur die Daumen drücken, dass sie das bei der Stadt irgendwie durchbekommen und wir in der Rückrunde ein Wunder erleben (ein Start wie Köln wäre nicht schlecht).
wernerg1958

Beitrag von wernerg1958 »

Insolvenz ja oder Nein mit oder ohne Herrn Klatt ist die eine Seite. Dabei sollte man aber unbedingt bedenken, daß einen Antrag zur Insolvenz auch ein Gläubiger stellen kann gegen den FCK, das muß nicht ein Herr Klatt oder sonst wer vom FCK tun.
Hier wird auf einer sehr scharfen Rasierklinge geritten.
Ich gehe aber mal davon aus, daß sich am 24.01.2018 (oder
wann ist der Termin mit allen Vertretern in Sache FWS?)
sich eine Richtung in die es geht erkennen lässt.
FCK58
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Beitrag von FCK58 »

FW 1920 hat geschrieben:@Ke0711.....
Wir dürfen uns hier nicht nur auf die Stadt fokussieren, sondern ich bin der Meinung, dass der Stadt durch die Aufsichtsbehörden (sprich Land) die Hände gebunden sind.
Eine Stadt, die am finanziellen Tropf des Landes hängt, kann von sich aus keinen Forderungsverzicht ausführen.
Die letzten Entscheidungen fallen nicht im Stadtrat von Kaiserslautern.

Eben. Letztendlich wird die letzte Entscheidung von der Politik getroffen werden und die wird den Teufel tun, einem Schuldenschnitt (in welcher Art und Weise auch immer) zuzustimmen. Da wird auch mühelos ein Kollateralschaden für den KCK in Kauf genommen. Hauptsache man schiebt dieses Problem so lange als irgend möglich nach hinten und sichert sich die eigenen Pöstchen.
Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.
Hermann Hesse
Miggeblädsch
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Beitrag von Miggeblädsch »

Ke07111978 hat geschrieben: ....Ob ein Investor kommt? Keine Ahnung. Was mit der Anleihe ist? Keine Ahnung. Verzichten denn auch andere Gläubiger? Oder nur wir als Stadt? Das der Bürgermeister dann etwas verschnupft reagiert, kann ich nachvollziehen. Auch wenn das inhaltlich, sprich Pachtreduktion, unausweichlich und überfällig ist, man hätte das immer nur im Rahmen eines Gesamtkonzeptes kommunizieren dürfen. Und das gibt es, wenn überhaupt, nur rudimentär, sonst hätte man schon längst mit den Anleihegläubigern gesprochen.
.....
:daumen: :daumen: ganz meine Meinung!

... und wäre das Land Rheinland-Pfalz bereit, den Einstieg eines Investors zu begünstigen, indem man einem neuen Finanzierungsmodell zustimmt und gegebenenfalls die Vorfälligkeitsentschädigungen der Banken übernimmt, weil das für die Landesregierung immer noch viel günstiger ist, als die wahrscheinliche Insolvenz?
Wie auch immer, um zu einer tragfähigen Lösung zu kommen, müssen so langsam mal Gespräche mit allen Beteiligten geführt werden, nicht nur mit der Stadt.
Jetzt geht's los :teufel2:
Seb
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Beitrag von Seb »

Troglauer hat geschrieben:Klatt äußert sich meiner Ansicht nach unklug, weil es schnell zu einer Situation kommen kann, da ist die Insolvenz eben der einzig gangbare Weg, unabhängig davon ob Herr Klatt das möchte oder nicht.
Vielleicht macht er sich mit dieser Aussage auch bereits eine Tür auf, durch die er sich im Fall der Fälle verdrücken kann...
daachdieb
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Beitrag von daachdieb »

Seb hat geschrieben:Vielleicht macht er sich mit dieser Aussage auch bereits eine Tür auf, durch die er sich im Fall der Fälle verdrücken kann...
Er könnte sich auch "verdrücken" ohne das in einer der auflagenstärksten Publikationen im Land vorher anzudrohen.
Was gehen Klatts quasi private Zukunftsplanungen irgendwelche Leser in Rendsburg, Strahlsund oder Passau an?

Die Wahl von Zeitpunk und Medium passt mE nicht zur "Ausstiegsthese".
Oderint, dum metuant
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daachdieb
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Beitrag von daachdieb »

FW 1920 hat geschrieben:Du erreichst durch dieses Medium eine breite Öffentlichkeit
Wen, außer seiner Familie und ein paar Mitarbeitern im Verein die er per email oder Telefon erreichen kann, gehen seine berufliche Zukunftsgedanken was an?

Für mich ist das ein Fingerzeig an die "Politik". An die vereinsinterne und "die große" in Stadt und Land einer alternativen Lösung (Konzept) nicht im Weg zu stehen.
Das würde zum Zeitpunkt und dem überregionelen Medium passen um öffentlichen Druck aufzubauen.
Zuletzt geändert von daachdieb am 21.01.2018, 13:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von FCK58 »

@FW1920
Nicht unbedingt.
Vielleicht möchte er auf diese Art und Weise nur Druck gegenüber den "Entscheidern" aufbauen. ansonsten macht sein Statement in der Blöd absolut keinen Sinn. Dafür würde auch unser "Rheinpfälzisches Pamphlet voll und ganz ausreichen.

Edith saacht:
Hört, hört:
De Daachdieb unn de Achdefuffzischer stoßen ins gleiche Horn. :daumen:
Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.
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Beitrag von FCK58 »

Des wolle mer aach emol schwer hoffe. Awwer sowas vunn. Zeit det´s nämlich werklich emol widder wärre. :daumen:
Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.
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Beitrag von daachdieb »

FCK58 hat geschrieben:Hört, hört:
De Daachdieb unn de Achdefuffzischer stoßen ins gleiche Horn. :daumen:
Ich frage mich noch wer genau die Adressaten sein sollen, wenn Klatt schon "das größte Horn" benutzt, das man medial finden kann?

Die Stadt KL ist SPD geführt.
Die ADD Rheinland-Pfalz hat eine SPD Leitung.
Das Land ist SPD regiert.

In unserem AR sitzt ein Stadtrat der CDU, der der SPD opponiert und denen eigentlich nicht den Erfolg einer "guten" Lösung gönnen dürfte. Wenn das mal keinen Interessenskonflikt mit sich bringt.
Des weiteren gibt es im AR mindestens einen, der den e.V. traditionell weiter behalten will und eine an Wahlstimmen starke Gruppe vertritt.
In wie weit da offene Ansprache und Zusammenarbeit unter den Aufsichtsräten gegeben ist kann ich nicht beurteilen. Dass es aber schwierig ist darf man annehmen.
Vielleicht (und das ist Spekulation) wählte Klatt auch deshalb "das große Horn", weil er über den "kleinen Dienstweg" bei denen, die du "Entscheider" nennst nichts erreicht hat und die Insolvenz näher und näher kommen sieht.
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Beitrag von FCK58 »

Du alter Opportunist. :p
Unsere Ex-Weinkönigin" von der Mosel kannste in diesem Zusammenhang "de Haase gewwe". Ein Christian Baldauf z.B. ist ein FCK´ler durch und durch. Das weiß ich aus persönlichen Gesprächen mit ihm. Ihn halte ich auch für den Strippenzieher "hinter den Linien". Der ist clever genug für diesen Job.
Eine Malu Dreyer hat "Bundesambitionen". Da bin ich mir ziemlich sicher. Die möchte das Problem, welches uns (und ihr) der Dicke aus der Südpfalz eingebrockt hat, soweit als irgend möglich nach hinten verschieben. Bestenfalls zu einem Zeitpunkt nach ihrer Ägide in RLP. Bei der zählt jeder Tag.
Ergo kannst du nur abwarten, was passiert. Dann weißt du auch, wen Klatt ansprechen wollte - oder eben nicht.
Ergo: findet man einen Weg mit Baldauf, hat man auch einen Weg mit der CDU - und die SPD macht mit.:wink:
...wenn da nur nicht deren Machtspielchen wären. :nachdenklich:
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Ke07111978
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Beitrag von Ke07111978 »

Und wie schön wäre es, wenn man das jetzt sauber dokumentiert in einem Sanierungsgutachten stehen hätte. Das muss dann ja "leider" an alle Anleihegläubiger. Da hätte man die Bild nicht mal anrufen müssen...

Am besten von KPMG - die haben zwischenzeitlich auch den Chinesen gefunden, der den Flughafen Hahn kaufen wollte... :love:
Zuletzt geändert von Ke07111978 am 21.01.2018, 16:43, insgesamt 1-mal geändert.
Rheinteufel2222
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Beitrag von Rheinteufel2222 »

Troglauer hat geschrieben: Noch mal, es gibt keine geplanten Insolvenzen!
Jein. Denkbare Fallkonstellationen gibt es schon.

Nimm an, du bist nicht insolvent, siehst aber kommen, dass die Insolvenz aufgrund bestimmter äußerer Entwicklungen zu einem bestimmten, mehr oder weniger absehbaren Zeitpunkt in der Zukunft auf dich zu kommen wird. Da kannst du dann entweder vorsorglich mit deinen Gläubigern sprechen und versuchen, deine Verbindlichkeitssituation einvernehmlich unter Abwägung der gegenseitigen Interessen zu ändern, bevor die Insolvenz eintritt, zum Beispiel durch Verschiebung von Fälligkeitsterminen o.ä., oder du kannst die Dinge einfach ihren Gang gehen lassen und dann eben zum betreffenden Zeitpunkt den Gläubigern eine lange Nase drehen und die Insovenz anmelden.

Der erste Weg ist anständiger, da ehrlicher und weil er den Gläubiger fairerweise eine Mitgestaltungsmöglichkeit einräumt. Ich vermute, das ist es, was Klatt hier meint.
Zuletzt geändert von Rheinteufel2222 am 21.01.2018, 16:19, insgesamt 1-mal geändert.
- Frosch Walter -
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Beitrag von EchterLauterer »

Manchmal habe ich den Eindruck, daß die gerne geschmähte Schwarmintelligenz der JHV nun doch die eine oder andere gute Entscheidung bei der AR-Wahl getroffen hat ...
Die einzige Gabe, die wahrhaft gerecht unter den Menschen aufgeteilt ist, ist der Verstand. Denn ein jeder glaubt, er habe genug davon. Pinkfarbener Text ist in jedem Falle Ironie, schwarzer Text aber vielleicht auch.
Die dritte Zeile dieser Signatur ist dem Forumssignaturwart gewidmet.
FCK58
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Beitrag von FCK58 »

Ke07111978 hat geschrieben:Und wie schön wäre es, wenn man das jetzt sauber dokumentiert in einem Sanierungsgutachten stehen hätte. Das muss dann ja "leider" an alle Anleihegläubiger. Da hätte man die Bild nicht mal anrufen müssen...

Am besten von KPMG - die haben zwischenzeitlich auch den Chinesen gefunden, der den Flughafen Hahn kaufen wollte... :love:
Zu denen habe ich über´s Geschäft selber einen sehr guten Kontakt. Dafür brauche ich keine KPMG. :wink:
Von denen ich erstens nicht überdurchschnittlich viel halte und zu denen ich zweitens selbst -immer noch- ebenfalls einen sehr guten Kontakt habe. Sogar durch einen WP in der Familie, welcher diesen Weg über die KPMG gegangen ist.
Frag´mich mal, was der von der KPMG hält?
Auch nicht viel mehr als ich, eher noch weniger - und der Junge ist richtig gut. :daumen:
Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.
Hermann Hesse
Freistossjupp
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Beitrag von Freistossjupp »

Ich denke die Insolvenz kommt 12 Jahre zu spät. Damals mit der Stadionverkaufssch..e hätten wir in die Insolvenz gehört. Dann wären wir abgestiegen. Und damals schuldenfrei....
Aber jetzt wird eine Insolvenz kommen wenn 15 Mio in der 3. Liga gebraucht werden...wo sollen die herkommen ? Ein Investor wird wohl keinen 3.Ligisten
übernehmen....
Einziges Plus der Insolvenz ist das man Zustand vernünftigen Konditionen in der Regionalliga starten kann, dort kann man mit 2-5 Milionen ganz oben stehen.
Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Soll doch die Stadt jetzt auch ihren Teil der Rechnung bleichen.Und Anleiheeigner (bin ich auch) riskieren bei jeder Anleihe ihr Kapital, wer seriös anlegt lässt von Fussballclubs die Finger weg. Glaube nicht das ein Ausfall der Anleihe viele arme Menschen trift. Also hält sich die Zahl der Verlierer für mich in einem vertretbaren Rahmen bei Insolvenz.
Alex76
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Registriert: 11.04.2007, 22:15

Beitrag von Alex76 »

Als Liberaler ist man ja quasi der Exot. Nun ja statt Jamaika, nun doch GroKo…

Um das strukturelle Defizit des 1.FC Kaiserslautern nachhaltig beseitigen zu können, würde ich nach wie vor die Umwandlung der Stadion-GmbH in eine gemeinnützige GmbH & Co KGaA empfehlen, die in der Lage ist eine für die jeweilige Liga angepasste Miete anzubieten und die Betriebskosten zu übernehmen.

Möglichkeiten für den Ausbau der gGmbH (Kapitalbedarf) könnte man über Spenden, Sponsoren bzw. Zuschüsse erhalten. Bei letzteren gebe es die Möglichkeit Zuschüsse für die Förderung von Baumaßnahmen für den Spitzensport (Olympiastützpunkt bzw. Bundesleistungszentrum) oder z.B. für Denkmalpflegeprogramme „National wertvolle Kulturdenkmäler“ zu beantragen. Zudem könnte man über die Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ weitere Gelder beantragen.
babsack
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Beitrag von babsack »

@Ke Planinsolvenz unter Schutzschirm wäre die ehrliche Variante, ich sehe aber keine Perspektive selbst mit Pacht Reduzierung wie es besser werden sollte.

Es wäre was anderes wenn man mit der Reduzierung und ohne Spieler zu verkaufen auf eine 0 oder nur knapp drunter kommen würde, aber da sind noch zu viele andere Kosten, die dem FCK das Leben schwer machen sodas wir jedes Jahr 4 -5 Mio. zu wenig Einnahmen haben, wenn nicht sogar noch mehr.
Mörserknecht
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Beitrag von Mörserknecht »

Ke07111978 hat geschrieben: Ich teile die Analyse von Martin zwar weitgehend, muss aber in einigen Punkten widersprechen. Das Planinsolvenzverfahren inkl. Schutzschierm ist genau für Situation wie unsere eingeführt worden. Du kannst den Verein sehr wohl auf diesem Wege sanieren. Wir haben z.B. 2014 die IVG genau so saniert, weil es unter anderem darum ging die Genehmigungen / Lizenzen für das Kavernengeschäft (Lagerung von Erdöl und Gas) zu erhalten. Du kannst das ganze natürlich auch vorinsolvenzlich erreichen, was in unserm Falle sicherlich der einfachere und sinnvollere Weg ist. Was Du aber auf jeden Fall brauchst, ist einen Plan oder ein Konzept.

Und natürlich kann ich eine Insolvenz auf Basis eines Insolvenzplan auch herbeizuführen. Wir reden ja nicht über Insolvenz wegen Zahlungsunfähigkeit sondern Insolvenz wegen Überschuldung. Der Verein ist überschuldet und die stillen Reserven im Anlagevermögen, sprich Spieler die du teuer verkaufen kannst werden immer weniger. Paragraph 19 der InsO stellt bzgl. der Überschuldung auf die positive Fortführungsprognose ab. Diese negiert @Moerserknecht quasi in seinem Beitrag: „chronisch defizitär“. Soweit würde ich nicht gehen, weil dann wäre der Verein ja nicht sanierungsfähig. Aber es fällt Herrn Klatt zur Zeit mit Sicherheit leichter einen WP zu finden, der ihm keine Fortführungsprognose gibt, als umgekehrt. Und damit könnte er Insolvenz beantragen. Will er nicht. Kann ich verstehen. (...)
Nein, Ken - da bin ich anderer Auffassung. Die Planinsolvenz passt nicht auf den FCK, aus folgenden Gründen:


Klar, wenn man den Rechtsträger erhalten will oder muss, weil bestimmte Konzessionen/Lizenzen daran hängen, die Voraussetzung für den Betrieb sind, dann bietet sich insolvenzrechtlich nur dieses Verfahren an. Da hören unsere Übereinstimmungen aber schon auf.

Eine Befreiung von irgendwelchen (aufgelaufenen!) Verbindlichkeiten wäre zwar schön, aber mittelfristig ist das ja nicht das Kernproblem des FCK, sondern vor allem die weggebrochenen Einnahmen. Ein Unternehmen, das leicht wächst oder eine Seitwärtsbewegung macht, kann ich durch die Befreiung von sonst erdrückenden (Alt-)Verbindlichkeiten dadurch vielleicht neu aufgleisen. Vielleicht auch ein Unternehmen, das leicht defizitär arbeitet und Aussicht auf Wachstum hat oder das allein durch die Befreiung von irgendwelchen Dauerschuldverhältnissen profitabel wird.

Das ist aber beim FCK gerade nicht gegeben. Wir sind in einer Abwärtsspirale und das nicht erst seit gestern, sondern seit 2012.

Jahresüberschüsse konnten nur durch Spielerverkäufe erwirtschaftet werden. Nicht durch den gewöhnlichen Geschäftsbetrieb. Das meinte ich mit chronisch defizitär. Dann nenne es eben strukturell defizitär. Das beseitigt aber nicht die Fortführungsprognose. Die
kann ich trotzdem haben, weil es dafür auf die Liquiditätsdeckung ankommt. Die Liquidität muss aber meines Erachtens über eine Anschubfinanzierung hergestellt werden, dazu unten mehr.

Sicherlich, man kann die neu entstehenden Verbindlichkeiten dadurch drücken, nämlich indem man der Stadt die Pistole auf die Brust setzt und den Pachtvertrag kündigt. Aber wie soll es weitergehen? Was, wenn die Stadt sich nicht auf einen neuen oder geänderten Vertrag einlässt oder einlassen kann? Die hier immer mal flapsig ins Spiel gebrachten Alternativen einer anderen Spielstätte sind doch keine. Welches Stadion in der Nähe ist denn profifußballtauglich und wäre geeignet, ein Lizenzierungsverfahren zu überstehen?

Es geht ja nicht nur um das Austragen der Spiele. Die ganze Geschäftsstelle mit sämtlichen Mitarbeitern und mit allem darum herum müssten woanders hin. Dahin, wo bereits der FK Pirmasens spielt? Homburg, Saarbrücken, Ludwigshafen dürften von vornherein ausscheiden. Wollen wir in den Wildpark? Carl-Benz-Stadion? Nach Mainz? Nach Sinsheim? Das ist doch alles Unsinn. Der Schuss kann gehörig nach hinten losgehen.

Von diesen praktischen Fragen mal abgesehen - wer will den FCK in Zukunft sehen, wenn er nicht mehr auf dem Betzenberg spielt? Betze, das ist das Synonym für den Berg, für das Stadion, für die Mannschaft und für den Verein. Ohne Betze ist ohne Betze. Das rührt direkt an den Voraussetzungen einer Fortführung des FCK.

Überhaupt, die Pacht. Das, was SK als 10 Millionen Kosten für das Stadion pro Jahr ausgerufen hat, waren nicht Pacht und Instandhaltung, sondern die so genannten Spieltagskosten oder Spielbetriebskosten. Ca. die Hälfte dieser Summe ging bei voller Pacht für Nutzung und Instandhaltung drauf. Klar, das ist zu viel. Aber ein großer Teil der Summe fällt für alles andere an, was man braucht, um alle 14 Tage eine Massenveranstaltung durchzuführen, die bei sportlichem Erfolg durch höhere Zuschauerzahlen eben Erträge bringt.

Jetzt zu sagen, dass man nur den Pachtvertrag pro Jahr um 2 Millionen drücken müsste, ist ähnlich kurzsichtig, wie die vollmundige Aussagen von SK/FG/DR, man habe durch die ligaabhängige Pachtreduktion damals den FCK "zukunftsfähig" gemacht. Augenwischerei, sonst nichts.

Aber genau dahin kämen wir allenfalls mit einer Planinsolvenz, vorausgesetzt, die Gläubiger machen wie gewünscht mit. Wenn sie es nicht tun, ist hier sowieso Schicht. Wollen wir dieses Risiko gehen? Mit welchem Ergebnis, selbst wenn es klappt?

Damit wären wir bei den Gläubigern. Die Gläubiger der Fananleihe sind Nachranggläubiger. Die wären in einem Insolvenzverfahren nicht zu berücksichtigen. Und wenn man sie in der Planinsolvenz doch berücksichtigen wollte, stellte sich für alle anderen Gläubiger die Frage, warum sie einem Insolvenzplan zustimmen sollten, mit dem Nachranggläubiger zu Lasten der Insolvenzgläubiger etwas kriegen sollten. Das funktioniert nicht.

Gehen wir durch ein Insolvenzverfahren, dann kriegen die Gläubiger der Fananleihe nichts. Null.

Bei den Gläubigern der Fananleihe handelt es sich zu einem großen Teil aber um Fans. Um Leute, von denen der FCK lebt. Die soll man nun abknipsen und sagen, aber eure neue Dauerkarte sollt ihr bitte kaufen und lasst auch künftig immer mal wieder ein paar Euro im Fanshop? Man kann nicht den Leuten (Fans, Kunden!), die bereit waren, den Geldbeutel aufzumachen, den Mittelfinger zeigen.

Mehr noch: der FCK braucht vor allem mehrere Anschubfinanzierungen. Das wird nur über eine Ausgliederung gehen.

Die erste Finanzierungsrunde geht mangels Großinvestor meines Erachtens ausschließlich über Fans und Mitglieder. Man kann nicht hingehen und dasselbe Publikum, das man mit der Fananleihe angesprochen hat, für eine Investition bei der Ausgliederung ansprechen, wenn man genau dieses Publikum wenige Wochen oder Monate zuvor um sein Geld gebracht hat.

Das ist es doch, was Klatt meint. Dieser Vertrauensverlust beraubt uns aller weiterer Möglichkeiten. Und da macht er nicht mit. Ich würde da auch nicht mitmachen.
Gislason, wink emol!
Ke07111978
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Beitrag von Ke07111978 »

Martin, was Du da durchdeklinierst, ist die Verteilung in der Regelinsolvenz. In der Planinsolvenz kommt es doch einzig und alleine darauf an, was ich im Insolvenzplan=Sanierungsplan festlege. Und natürlich würden die Nachranggläubiger im Rahmen eines Sanierungsplan eine Quote bekommen. Anderenfalls würden sie ja gar nicht zustimmen. Eine Verlängerung und Zinsreduktion oder eine Wandlung würden dem verein ja auch schon massiv helfen. Der entscheidende Punkt ist doch der:Im Rahmen einer Regelinsolvenz des FCK, ist die Quote für alle Gläubiger nahe null. Was soll der Insolvenzverwalter den verwerten? Also einige ich mich vorher, um die Werte zu erhalten. Ob ich das im Planverfahren mache oder in der vorinsolvenzlichen Sanierung, ist egal - deshalb einigt man sich auch meistens ohne ein entsprechendes Planinsolvenzverfahren.

Jetzt kommen wir zu der wirtschaftlichen Analyse. Und die sehe ich anders. Die Pachtreduktion hilft nicht, im übrigen genausowenig wie eine Anschubfinanzierung, denn beides beseitigt den größten Geburtsfehler des FWS nicht, die mangelnde Drittverwendungsmöglichkeit. Strom, Wasser, Personal, Grundsteuer, Instandhaltung - das alles kostet in Kaiserslautern genau soviel wie im Rest der Republik. Es summiert sich zu einer stolzen Summe, deren Gegenfinanzierung beim FCK nahezu ausschließlich aus den Einnahmen von 18 Spieltagen erwirtschaftet werden muss. Bei sinkender Auslastung, wirkt sich dieser Effekt überproportional aus. Er verschwindet nie, auch nicht in der ersten Liga. Ob ich da die Spielbetriebskosten inkludiere oder nicht ist eigentlich egal, aus Sicht des Vereins aber sogar richtig, denn es sind quasi Fixkosten. Das Resultat der ganzen Chose: Selbst wenn wir 45.000 Zuschauer im Schnitt haben, verdienen wir auf Grund des Pachtvertrages deutlich weniger mit dem Stadion als Hamburg, Frankfurt oder Köln. Das strukturelle Defizit hat sich dann zum Standortnachteil gewandelt. Kann man alles drehen und wenden wie man will, kann man auch nennen wie mal will, man kann sogar demjenigen die Schuld geben, dem man will, es ändert nichts an der Tatsache selbst.

Ein Anschubfinanzierung für den FCK würde verpuffen wie eine Seifenblase, und die selben treuen Fans und Anhänger, eine zweites mal dafür anzuzapfen, was große Investoren aus gutem Grund nicht finanzieren wollen, halte ich für viel fahrlässiger, als ihnen heute zu sagen, das man nur einen Teil ihrer Anleihe retten kann. Was wollen wir den mit den EUR 5-10 Mio machen, die man so bekommt? Auf den Aufstieg zocken? Selbst wenn uns das gelingt: Martin Kind bzw. Daimler haben beide dieses Jahr jeweils mehr als EUR 15 Mio. in ihren Verein gesteckt, um in der ersten Liga konkurrenzfähig zu sein.

Die Stadt hat über die Stadiongesellschaft eine Immobilie gekauft, die alleine durch den FCK nicht wirtschaftlich zu betreiben ist. Trotzdem hat man einen Pachtvertrag abgeschlossen, der alle, wirklich alle Kosten auf den Verein abwälzt. Und entweder, die Stadt reduziert die Pacht und übernimmt einen Teil der Nebenkosten (wie jeder andere Vermieter auch), oder sie schickt den Verein in die Insolvenz und verwertet die Immobilie. Das strukturelle Defizit, fällt nicht vom Himmel, sondern es entsteht genau an dieser Stelle. Andere Arenen wie FFM, Köln oder Hamburg haben hier eben signifikante Nebeneinnahmen, die richtiger Weise auch jeweils durch die Stadiongesellschaften erwirtschaftet werden müssen, die auch die Nebenkosten tragen.

Wenn die Stadt nun zu der Analyse kommt, dass ein Abriss und Verwertung attraktiver ist und sie dementsprechend nicht bereit ist, an einer Sanierung in solchem Umfang mitzuwirken, dann ist sowieso Hopfen und Malz verloren. Aber dafür gibt es doch überhaupt keine valide Entscheidungsgrundlage. Es gibt eine nachhaltige Summe x (ich denke die liegt so um und bei EUR 2-3 Mio.), die der Verein in der zweiten Liga nachhaltig als Miete zahlen kann. Damit sind alle Kosten etc. abgegolten. Die Kosten für den Spieltag liegen natürlich beim Verein. Wenn wir drei Jahre erste Liga spielen, können wir auch EUR 5-6 Mio. bezahlen. Mehr geht nicht. Braunschweig hat letztes Jahr bei EUR 31 Mio. Umsatz einen Etat von EUR 11,7 Mio. gestellt und eine Miete von unter EUR 1 Mio. gezahlt, Jahresüberschuss EUR 1,5 Mio. Köln muss in der 2. Liga EUR 2 Mio. Miete bezahlen. Wichtig: Miete, keine Pacht, dass heißt Instandhaltung+ein Großteil der Nebenkosten sind bei den jeweiligen Stadiongesellschaften.

To make a long story short: Natürlich ist die Stadt, der wichtigste Gläubiger mit dem ich sprechen muss. Aber ich muss alle Gläubiger in einem solchen Verfahren einbinden. Entweder ist eine wirtschaftliche Lösung möglich, dann werden sich alle Stakeholder / Gläubiger darauf einigen, oder das Stadion ist wirtschaftlich nicht zu betreiben. Dann wäre das auch eine Erkenntnis. In einem bin ich mir aber sicher: Eine Anschubfinanzierung, und dann auch noch von den eigenen Fans, in die aktuelle Struktur, verschlimmert die Problem eher, als das es welche löst. Das ist nur meine bescheidene, persönliche Meinung. Ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen, allein schon weil mir nur was an einer Lösung liegt. Aber mir fehlt einfach der Glaube daran, dass die Kommunikation über Flutlicht, Bild und Rheinpfalz etwas produktives zu Tage fördert - egal wer das gerade macht.
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