Benutzernamen hat geschrieben:Ich frage mich wirklich, woher diese Verbindung rührt. Ein Poldi verbringt jede freie Sekunde in Köln, mietet Logen, und grüßt zwischen Torschussübungen den Geißbock.
Und Klose wurde seit 2004 wie oft uffm Betze außerhalb von Pflichtspieleinsätzen gesichtet?
Ja, Miro war vielleicht nicht mehr so oft hier wie Poldi in Köln. Und selbst nicht wie Jürgen Macho, der zu entscheidenden Spielen (damals, 2008 oder letztes Jahr bei den Relegationsspielen) immer noch in die Pfalz reist, wenn sein eigener Spielplan es zulässt. Aber das hat dem Vernehmen nach andere Gründe, auch das Niederlassen in München. Das dürfte dann jedoch wohl wirklich Familiensache sein.
Dass er keine Bekundungen dieser Art unternommen hat in Richtung FCK, das stimmt aber nicht. Neulich erst kam eine Doku über ihn und seine Karriere beim SWR, da hat er erzählt, dass er immer noch verfolgt, was beim FCK passiert. Selbst aus Italien noch. Seine alte Liebe ist noch vorhanden, das glaube ich durchaus!
Ich nehme ihm auch ab, dass er damals wirklich mal vorhatte, seine Karriere beim FCK zu beenden. Aber zwei Dinge haben dies verhindert: der beispiellose Absturz des FCK im Vergleich zu den Anfängen Kloses, als man auf dem Betzenberg noch von einem UEFA-Cup-Finale träumte, und die gleichzeitige Vorzeigekarriere eines Musterprofis, die nun auf ihrem Höhepunkt mit der Unsterblichkeit eines Torrekords bei Weltmeisterschaften angelangt ist. Das passt einfach nicht zusammen, ein Spieler mit DIESEM Niveau, auch noch in einem Alter, in dem die meisten schon ihre Karriere beendet haben, und ein maroder Club, der von nichts als Erinnerungen zehrt, im Jetzt aber gnadenlos aufgebraucht wirkt. Wäre Klose eine einigermaßen durchschnittliche Karriere vorbehalten gewesen anstatt der jetzigen und hätte der FCK nach dem Aufstieg 2010 nicht im Folgejahr diesen Brutalabsturz hingelegt, dann wäre das womöglich so gekommen, wie der junge Klose es prophezeit hatte.
Für mich bleibt Klose ein Fußballgott. Wenn nicht sogar DER Fußballgott. Es ist der erste (und zugegeben auch einzige) Spieler von einem solchen internationalen Niveau, dessen erste Schritte im Profifußball ICH seinerzeit live miterlebt habe im Stadion. Und seine Karriere ist mustergültig, sieht man vielleicht von der Bremer Episode (wofür er wohl auch handfeste Gründe hatte, wie seinerzeit zu hören war) ab. Zwei Mal einen Fair Play-Preis gewinnen (die meisten gewinnen nicht mal einen), dazu noch über diese lange Zeit ein so herausragendes Niveau zu halten, die Statistiken selbst eines unerreichbar scheinenden Gerd Müller torpediert - und das ganze in einer ihm immer noch gegebenen Bescheidenheit, die im heutigen Profizirkus selten geworden ist. Wenn es einer verdient hat, mit dem Prädikat "Fußballgott" ausgezeichnet zu werden, dann sicherlich UNSER Miro!
Meine bescheidene Meinung.