ministry_of_truth hat geschrieben: SuperMario hat geschrieben:Die andere Sache ist aber zu unterstellen, dass Gewinne möglichst klein ausgewiesen werden (=Bilanzfrisierungen), um sie nicht in die Stadiongesellschaft fließen zu lassen. Klingt nach nur Nuancen Unterschied, ist aber tatsächlich eine Unterstellung, dass Bilanzen absichtlich angepasst werden.
Meine Meinung.
Dann zeig doch mal bitte, an welcher Stelle Erb "Bilanzfrisierungen" unterstellt. Nirgends. Er spricht tatsächlich nur vom Verstreichenlassen von Erlösen. Das mit der Bilanzgestaltung ist ein Zitat der Stadiongesellschaft, die im Übrigen auch von zulässigen Bilanzgestaltungen spricht, und der Beschlussvorlage des Stadtrats.
Ob eine Bilanzpolitik handelsrechtlich zulässig ist, ist übrigens die eine Frage. Die andere Frage ist aber, ob dieses Verhalten gegenüber dem Vertragspartner Stadiongesellschaft zulässig oder nicht eher treuwidrig ist.
Was Erb im einzelnen schreibt und was genau er schreibt, interessiert hier sowieso die Allerwenigsten.
Entweder es wird pauschal mal wieder eine Dreckschleuder ausgemacht oder es wird - wie im Fall Super Mario - mal kurz der Inhalt zurechtgebogen.
Aber dann auf andere zeigen, hier auf Erb, was für ein Geschmiere das doch sei. Bravo!
Auch wenn Erb Zitate der Stadiongesellschaft bringt oder Teile aus den Beschlussvorlagen des Stadtrats, übrig bleibt damit immer noch eine Aussage Erbs, die ich bereits geschildert habe und die wenigstens ICH mit der Unterstellung einer Bilanzfrisierung gleichsetze. Ich kann dir eine ganze Seite voll Zitate anführen, ohne eigenes Wort dabei (wie der gute alte Lügenbaron KTzG) und doch enthält diese Seite eine Aussage, die ich damit treffe. So ist es auch hier.
Der ganze Artikel verfolgt den Tenor, dass hier vier Akteure (Land, FCK, Stadt, Stadiongesellschaft) unverhältnismäßig Steuergelder verbraten würden über zurechtgestutzte Bilanzen (das ist für mich gleichzusetzen mit einer "Bilanzfrisierung", auch wenn dieses Wort per se nicht benutzt wird) und Gewinnverzicht, undurchsichtige Investitionsmodelle (unterschwellig wird hier sogar unterstellt, dass solche Investitionen gar nicht getätigt wurden, sondern nur als solche ausgewiesen werden, indem er schreibt, dass sich die Stadiongesellschaft darüber ausschweigt, WAS denn die Investitionen im Einzelnen genau wären), die unverhältnismäßig vergütet werden, geschenkte Rückzahlungen usw.usf. Alles auf Kosten des Steuerzahlers.
Komischerweise hat auch Erb die Kosten des Steuerzahlers zum Zeitpunkt der WM 2006 nicht ein einziges Mal in Frage gestellt. Was heute auf Kosten des Steuerzahlers hin- und hergeschoben wird, das sind doch Peanuts im Vergleich zu dem, was vor 2006 alles verbraten wurde (im übrigen nicht nur in Kaiserslautern, wo gefühlt der größte Wind darum gemacht wird bundesweit, in allen anderen 11 WM-Städten genauso, am schlimmsten in Berlin).
Hier stellt sich für mich daher die Frage "Cui bono?" Warum schreibt Erb das HEUTE in diesem Tenor, nicht schon damals? Neutrale Berichterstattung, die ich im Übrigen genauso begrüße wie kepptn das tut, sieht jedenfalls anders aus. Und wenn man schon die Modalitäten hierbei geißelt, dann könnte man bitteschön auch Lösungsansätze bieten, um diesen Eindruck zu verhindern, das gehört zu einem guten Kommentar dazu. Aber vielleicht darf dieser Anspruch an ein Wochenblatt nicht gestellt werden. Auf der anderen Seite erwarte ich solche Artikel auch nicht in einem Wochenblatt. Du etwa?
Diese Meinung musst du nicht teilen, das ist dir unbenommen in einem freien Land. Aber zu sagen, dass ich hier den Inhalt zurechtbiegen würde, sorry, das ist einfach nur daneben!
Sorry fürs Edit, die Formatierung fürs Zitieren war schief gegangen, was ich zu spät bemerkt hab.