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Das höre ich gerade.....

Hier kann geplaudert und auch mal "ein Beitrag mehr" geschrieben werden.
ExilDeiwl
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Beitrag von ExilDeiwl »

Merci für die Tipps! Bei mir kommt zum Wild i.d.R. ordentlich Rotwein dazu, damit ist noch jede Soße gelungen. Aber diesmal überlege ich, ob ich nicht mal ein Schwarzbier nehmen soll. Trinken tu ich das Zeug nicht, aber für ne Soße ist das glaub ich gut. Hab‘s aber noch nie so selbst gekocht. Den Dijon-Senf hab ich auch auf dem Radar, ebenso wie Preiselbeeren. Wobei ich dann langsam unsicher werde, ob das nicht zu wild durcheinander gemixt. Versuch mach kluch.

Für den richtigen Garpunkt kommt auf jeden Fall das Ofenthermometer zum Einsatz. Und auf Niedrigtemperatur garen mache ich auch gerne - hängt davon ab, wann ich morgens loslege. Um 12 muss das Essen auf dem Tisch stehen, sonst werden einige im Haus ungeduldig… :D

Für die Beilage bekommt Frauchen den Auftrag, heute Abend den Rotkohl zu kochen. Dann mal schauen, ob ich Semmelknödel bekomme, ansonsten Kartoffelklöße oder einfach Salzkartoffeln.

Und das Handrührgerät lasse ich halt gleich weg. Uns schmeckt‘s so immer unn sellemols gab‘s so en elektrische Mixer a noch net. :wink:
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bjarneG

Beitrag von bjarneG »

Semmelknödel "bekommt" man, indem man für 6 Knödel 6 Brötchen vom Vortag kleinschneidet, mit 400 ml lauwarmer Milch, 1 TL Salz, Muskatnuss, weissem Pfeffer, Cayenne, 3 EL Petersilie*, 2 Eiern und 1 kleingehackte, im Idealfall leicht angeschwitzte Zwiebel (damit die Flüssigkeit rausgeht) mischt. 20 Minuten auf kleiner Stufe ziehen lassen im Kochwasser (1 TL Salz), niedrige Stufe, 20 Minuten, bis sie nach oben kommen.

1,5 Knödel pro Person würde ich veranschlagen.

Noch nie in meinem Leben hab ich Semmelknödel fertig gekauft. Der überschaubare Aufwand lohnt sich immer, jedes einzelne Mal. Nimm eher helle Weck, wobei das nur optische Gründe hat, die Dinger sollen eher gräulich statt bräunlich werden. Ich spar mir das Zwiebelanschwitzen meistens, etwas ausdrücken/trockentupfen reichte bisher immer, ist mir noch niemals misslungen. Machen die Bursche einen zu feuchten Eindruck, einfach bisschen Semmelbrösel dazu. War bis jetzt noch nie notwendig.

*: 3 EL gefrorene (vom Feinkost Albrecht) Petersilie sind optimal. Hast Du frische, schmeiss die Stängel in die Brühe/Fond dazu, einfach kurz mitziehen lassen und dann raus. Da stecken Tonnen an Geschmack drin. Wenn man die in die Knödel mitreinmacht, muss man sehr fein hacken.

Wenn ich das Jemandem erzähle, schlägt so mancher die Hände überm Kopf zusammen, was ein Aufwand das sei; bei mir ist es genau umgekehrt. Welcher Aufwand ? In wenigen Minuten erledigt. Semmelknödel werden immer, ausnahmslos, selber gemacht. Hat sich noch niemals nicht gelohnt.
bjarneG

Beitrag von bjarneG »

Versuchs ruhig mal mit Bier. Nicht bei Reh oder Hirsch, da ist Rouge Pflicht,aber Schwein, wild oder zahm und Bier das passt ausgezeichnet. Gerne eine dunkle Variante, ein simples Bit tuts aber auch. Bekommst Du ein einzelnes Alt o.Ä., umso besser. Ich schwör wie gesagt auf Tannezäpfle, da kamma den Rest auch trinken. Keine Ahnung, ob man das bundesweit bekommt. Von Malzbier o.Ä. würde ich eher die Finger lassen, im Zweifel eher ein einfaches lecker Pils. Je würziger, desto besser, aber wir haben ja noch das Gewürzschränkchen :wink: und keine Sorge bzgl. Dijon, hier geht's weniger um Geschmack als um Konsistenz; #emulgieren.

Bier & Schwein, das passt zusammen, das ist die gleiche Liga, das spielt im gleichen Stadion, da kannst jeden Katarer oder Katari fragen :wink:
SEAN
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Beitrag von SEAN »

bjarneG hat geschrieben:Zum Grumbeerbrei: "Man" nimmt erst den Stampfer, dann das Handrührgerät, dann zum Schluss den Kochlöffel.

Und die Milch vorsichtig dosieren. Immer erstmal zuwenig, dann langsam steigern.
Es funktioniert auch wunderbar mit einer flotten Lotte. Auch wenn es nicht traditionell ist, in selbst gemachtes Püree mach ich auch gern mal mitgekochte Möhren oder Sellerie mit rein, das ist geschmacklich mal was anderes.

Wie sieht es den bei euch mit dem "Weihnachtsessensplan" aus? Schon Ideen? Bei uns wird es dieses Jahr ziemlich sicher Kalbs-Ragout mit Pfifferlingen geben. Das lässt sich wunderbar vorbreiten und vorkochen, dazu gibts Spätzle und Klöße, wahrscheinlich mach ich ein Gemüse-Cratin mit Blumenkohl-Erbsen-Möhren-Brokkoli und Rosenkohl dazu. Auch das kann man super einen Tag vorher vorbereiten, und schiebt es am Weihnachtstag nur noch in den Ofen. Vorspeise läuft wohl auf Hühnersuppe raus, ich bekomm von einem Zulieferer Suppenhühner von ca. 3,5 Kg Gewicht. Und auch das koche ich einen Tag vorher ab, ein wenig vom Fleisch kommt in die Brühe, ein paar Nudeln und entgegen der Tradition auch selbst gemachte Markklößchen. Aus dem restlichen Fleisch mach ich ein Hühnerfrikasse für zwischen die Feiertage. Nachtisch bin ich noch am überlegen, wird aber einfach. Entweder Eis oder Pudding.
Scheint die Sonne so warm, trag ich Papier unterm Arm,
scheint die Sonne so heiß, setz ich mich hin und.........
bjarneG

Beitrag von bjarneG »

Der Speiseplan für den Weihnachtsurlaub und die Feiertage steht schon lange fest. Am 24. Barbarieentenbrust, Kartoffelknödel und Rotkraut, am 26. Lammfilets mit Grateng & Rosenkohl. Ich bin allein und esse daher meistens 2 Tage in Folge dasselbe. Für den 27./28. ist Pfannkuchen mit Kohlrabi geplant, damit ich nicht gleich nach den Feiertagen wo was einkaufen muss. Danach was mit Salat, Maultäschle angebraten in Ei dazu zB... oder ein Omelett mit Pfifferlingen. Oder simple Spaghetti Napoli. Was vegetarisches und wenns nur Wachsbohnen mit Zwiebelschen, Essig & Öl mit Bratkartoffeln sind. Was heißt hier nur ? Einfach nur ne Schüssel Feldsalat mit paar Tomätchen, Paprika, Lachs- oder Keesweck dezu, heaven. Silvester Hirschmedaillons vom Aldi mit Spätzle, genauer gesagt Knöpfle. Am 1. Januar gibt's traditionell Fisch. Salzkartoffeln mit entweder Seehecht oder Rotbarsch leicht gemehlt und gebraten oder Matjes mit Äpfel, roter Beete, dem Olivenöl meines Vertrauens und Creme fraiche. Zum Urlaubsanfang ein Rollo mit Semmelknödeln und zum Urlaubsende Rinderroulädellsche mit einfach nur Fusilli und Gurkensalat.

Und man weiß nie, wo und wann sie auftauchen, aber kurz vor Xmas sieht man auf einmal mehr oder mindet unerwartet Kaninchen. Schöner Schmortopf mit Tomaten, schwarzen Oliven, viel Rouge. Hier bieten sich wieder Spätzle oder Knöpfle an.

Geniessen, aber nicht übertreiben. Solang Gemüse, Salat, Fisch & Obst dazu eingestreut werden, braucht Niemand ein schlechtes Gewissen zu haben. Das Jahr war wieder lang und nicht immer einfach. Gönnt Euch, Ihr habts verdient, ganz bestimmt.
ExilDeiwl
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Beitrag von ExilDeiwl »

@bjarneG: Ja, ich geb zu, dass mir die Semmelknödel für morgen zu viel sind. Sind zwar wahrscheinlich wirklich simpel, hab sie aber noch nie gemacht und da brauche ich schon ein wenig Aufmerksamkeit und Ruhe, damit das was wird. Hab ich für morgen vom Plan gestrichen, die gibt‘s aber definitiv demnächst mal selbst gemacht. Stattdessen habe ich mich für die Kartoffelklöße entschieden. Da freuen sich die Kinder, dass sie mithelfen dürfen, die Klöße zu formen und lecker sind die auch. :wink:

Für die Soße hab ich vorhin noch ne Flasche Köstritzer Schwarzbier gekauft. Trinken tu ich das Zeug nicht. Tannenzäpfle gibt‘s hier auch, das Zeig ist relativ weit verbreitet - vielleicht auch wegen der vielen Schwaben in Berlin (und inzwischen auch im Umland).

Weihnachtsessensplan haben wir noch nicht, aber traditionell sieht das bei uns so aus, dass an Heiligabend die Wiener mit Kartoffelsalat und kleinen Leckereien auf dem Tisch stehen. Am ersten oder zweiten Feiertag ist bei uns die Weihnachtsente auf dem Speiseplan (schmeckt uns besser als die Weihnachtsgans). Am anderen Feiertag dürfte Essen gehen mit der hiesigen Familie auf dem Plan stehen. Und die restlichen Tage? Ne Lammkeule, Hirsch oder Reh werden sich schon finden - mal sehen, was demnächst so im Angebot ist. Die Hirschmedaillons vom Feinkost-Albrecht hab ich hier auch schon im Prospekt gesehen. :wink:
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bjarneG

Beitrag von bjarneG »

Also mit Köstritzer zum Wildschwein-Rollo bist Du imho genau auf Kurs zum besser-gehts-nicht. Sehr gute Wahl, junger Padawan :wink:

Nur Tannezeppl ist sowas von bad(ens)isch; da ist null Schwäbisches dran. Black Forest, da legen sie Wert drauf & rightly so. Du bist schon zu lange in Berlin, amigo mio :wink:
Das ist jetzt fast so, als hättest den gute alte Saumaache als bayrisch oder hessisch bezeichnet... uffbasse 8-)
ExilDeiwl
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Beitrag von ExilDeiwl »

Ich kann das schon auseinanderhalten, aber lass Dir gesagt sein, dass mir vor knapp 20 Jahren das Tannenzäpfle von einem Schwaben näher gebracht wurde. Will sagen: die trinken das Zeug halt auch gerne, auch wenn es aus dem Schwarzwald kommt. :wink: Und wer trinkt schon Stuttgarter Hofbräu? Das hab ich zuletzt in meinen wirklich jungen Jahren im Aqua getrunken… :lol: (so jung ist der Padawan ja auch nicht mehr, vermutlich nicht so viel jünger als der Meister des Kochlöffels :D ).
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bjarneG

Beitrag von bjarneG »

Apros-popo: Seit ich das gelesen und hier erwähnt habe, kein einziges Glas Dijon Original / Estragon mehr gesehen. Das sind mimimum 3 Monate, hab zum Glück vorgesorgt, eine Welt ohne Dischoh kenn ich gar nicht und mag ich mir auch gar nicht vorstellen, insbesondere wenns beim Löwensenf als Alternative nicht besser aussieht.

Ich bin schon wieder auf der Lauer diesbezüglich. Miel und die körnige Variante gehen ab und zu noch, die klassische Variante: Gone. Kommt nix nach seit Mooonaten. Mon dieu ! Sobald ich irgendwie-, -wo und -wann was entdecke, wird schneller zugegriffen, als ein Lämmchen mit dem Schwanz wackelt, darauf kann "man" sein gesamtes Hab und Gut setzen. Bassn uff.

It has to be Dijon.

Genauso wie es Lucky Strike sein müssen. Bad habit, nicht nachmachen... Da fahr ich auch Umwege, jederzeit. No matter how far. Niemals, never ever, würde ich ne andere Senf- oder Kippensorte nehmen, bevor ich nicht alle und ich meine alle Läden im Umkreis von so einigen KM abgeklappert habe/hätte. Ich bin bei vielem flexibel und openminded, aber da bin ich eigen. Vorher wechsle ich eher die Ehefrau oder Konfession.

"Wie machen Sie Ihren Tabak ? Wir ernten ihn, wir trocknen ihn, wir rösten ihn - Das ist es. It's toasted. Aber die Anderen rösten ihren Tabak doch auch ?! Nein, der Tabak von den Anderen ist giftig; Lucky Strike dagegen sind getoasted". Don Draper.
ExilDeiwl
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Beitrag von ExilDeiwl »

So, die gerollte Wildsau ist seit halb 10 bei 100 Grad im Ofen, schwimmt zusammen mit geschmortem Gemüse im Inhalt einer Flasche Köstritzer. Dijon Senf (der von Maille) sind drei Kaffeelöffel drin, zwei Batzen Preiselbeeren und etwas flüssigen Honig hab ich auch dazu gepackt. Schmeckt noch etwas herb, der Sud. Eine Packung creme fraiche steht bereit, eine zweite zur Sicherheit auch noch. Hoffe, dass es das zusammen noch etwas abrundet im Geschmack.

Sonst noch sachdienliche Hinweise, um den herben Geschmack abzumildern?

Zu de Kippe saach ich nix, moi Liewer. :wink:
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bjarneG

Beitrag von bjarneG »

Hmmmh, zu herb. Creme fraiche ist der erste Gedanke. Vielleicht stärkeres Geschütz in Form von Sahne ? Wenns gar zu penetrant ist, ganz profan: Prise Zucker. Auf mehr Preiselbeeren würd ich nicht setzen, die steuern eher Säure statt Süsse bei. Alles auf Milchbasis eigentlich auch. Das Gegenstück zu bitter ist süss. Honig hat "zuviel" Eigengeschmack/Würze. Ich würds mit Zucker probieren.

Gutes Gelingen :daumen:

Man muss sich auch immer noch die Beilagen geschmacklich dazudenken. Was wars nochmal ? Knödel, die mildern auch noch was ab.
Studebaker
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Beitrag von Studebaker »

Schaute man früher bei Inzinger, Biolek, Martina und Moritz (WDR), Klink oder Freitag rein, reicht heute der "Das höre ich gerade..." Thread von DBB. :daumen:

Alle Genüße vereint.

Etwas Futter für die Ohren und Augen:

The Doors - Morrison Hotel | Doku HD | ARTE
https://www.youtube.com/watch?v=Os_bdOG-_FE
.
Hell ain`t a bad place to be
ExilDeiwl
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Beitrag von ExilDeiwl »

Danke für die Tipps! Ich werde es erst mit einer Packung creme fraiche probieren, dann ggf. Zucker. Eine Kartoffel ist inzwischen auch noch in den Bräter gewamdert, doe nimmt die Bitterstoffe auch raus. Jetzt muss das Biest nur endlich gar werden. Der Anstieg der Kerntemperatur ist zwischenzeitlich ganz schön stagniert. Nun ist der Ofen doch bei 160 Grad, damit das noch was wird.

@Studebaker: ja, DBB ist echt ein Allrounder! :D Wer kennt noch „Essen wie Gott in Deutschland“? Das lief beimuns sellemols jeden Sonntag im Ersten. :wink:
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bjarneG

Beitrag von bjarneG »

Nicht ungeduldig werden Du darfst. Kerntemperaturanstieg... holla, die Waldfee. Davon war beim Inzinger Max nie die Rede und beim Bio gings oft eher um den Küchenwein 8-) Höher als 160 würde ich nicht gehen. In der Ruhe die Kraft liegt, die Zeit Dein Freund ist. Auch wenn die Holde und die Früchte Deiner Lenden vom gedeckten Tisch aus Druck machen und "Hunger ! Hunger !!" plärren. Gut Ding will Weile haben.

Kartoffel war ne sehr gute Idee. Die saugt was weg.
ExilDeiwl
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Beitrag von ExilDeiwl »

Ha, Du kennst meine Brut und die Ausbrütende nicht! :lol: Aber ich kann gut gesättigt und mit einem zufriedenen Grinsen berichten: es hat gemundet! :love:

Den Braten habe ich dann einfach mal angeschnitten (den Ofen hatte ich tatsächlich auf 160 Grad hochgedreht) und das sah schon besser aus, als erhofft. Kurz ins Sößchen gelegt, nach drei Minuten die Soße in den Soßentopf abgegossen und mich dann ans Verfeinern der Soße gemacht. Was soll ich sagen? Ein Becher Crème Fraîche wirkt Wunder! Da war nix mehr herb! Prise Salz noch dazu, zwei Umdrehungen aus der Pfeffermühle, fertig! Und natürlich wurde der Gaumen auch noch von einem leckeren Weinchen umspült.

Und jetzt? Mittagspäuschen, das lecker Fresschen und den Roten verdauen! :daumen:

Ein Merci für die Tipps darf aber nicht fehlen! Merci!
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grasnarbe
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Beitrag von grasnarbe »

Hmmmmm - alles ziemlich kryptisch hier in den letzten Stunden. :D
Ich mein', ich lese mir das mit eurer Küchenkultur ja aufmerksam durch, wirkt auf mich aber alles ähnlich wie die qm-großen mathematischen Formeln zur Quantenfeldtheorie.

Bin Gott sei Dank mit einer kochbegeisterten, der franz. Küche zugeneigten Frau seit Jahrzehnten verheiratet und leide dadurch keinerlei Not. Nun ist es ja nicht so, dass ich nicht meinen Beitrag zu einem gelungenen Mittagsmenü leiste, ich decke immerhin den Tisch nach meinem Gusto und sorge für die zum Essen passenden Getränke ( :love: ). Arbeitsteilung im Hause Grasnarbe. Immerhin!

Ein Schnitzel braten oder einen Salat anmachen, das krieg ich ja auch noch hin wenn ich mich mal selbst versorge. Mehr muss ich auch nicht können: lieber essen als kochen, das war schon immer meine Devise. Und im Ernstfall kann ich sehr genügsam leben, das ist tatsächlich so...


Eine Grande Dame auf der Bühne - hier sind gleich zwei davon:
Martha Argerich + Maria João Pires spielen 2x Mozart...
Die Roten Teufel vom Betzenberg
bjarneG

Beitrag von bjarneG »

Na, wer ein Schnitzel braten kann, kriegt auch eine Bolo und ein Geschnetzeltes hin. Von da ist es nur noch ein kleiner Schritt bis zu den ersten eigenen Roulädchen. In jedem, der gern isst, also in jedem steckt ein Koch, auch in grasnarbe, aber hundert pro. Du hast ihn nur noch nicht rausgelassen. Release the coo- äh hounds, Smithers 8-)

Ich will Deiner werten Gattin aber natürlich keinesfalls ihre diesbezügliche Magie absprechen :p und bekocht werden ist natürlich eh... das einzige was schöner ist als Essen und Kochen, ist Essen und bekocht werden.
bjarneG

Beitrag von bjarneG »

Um mal (endlich) wieder die Kurve Richtung Musik zu kriegen - (Queen-Gitarrist) Brian May sagte einst zu Frank Zappa: Findest Du nicht auch, dass der Druck immer grösser wird mit den ganzen Fans und der Öffentlichkeit Wenn Du jetzt einen Fehler machst und Dich verspielst, dann machst Du diesen Fehler vor Zigtausenden, vielleicht Millionen, wenns im TV ist :shock:

Und FZ so: "Mistakes ? What are mistakes ?! It's Your song and Your guitar; you can play whatever you want".

Das sollte genauso schmecken. Gestern war zuviel Zimt beim Reh (- oje - den Reim konnte ich nocht auslassen, Elfmeter) das wollte ich so. Versuch macht kluch, allemool.
grasnarbe
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Beitrag von grasnarbe »

Charles Lloyd. Der Mann ist auch schon 84 Jahre. Beim ersten Montreux Jazz Festival 1967 war der Saxophonist mit seinem Quartett (Keith Jarrett, Jack DeJohnette, Cecil McBee) bereits mit an Bord.
Dieses Jahr nun wurde von diesem kreativen Kopf eine Trilogie mit drei Trios veröffentlicht. Vor zwei Tagen erschien die dritte Scheibe des Projekts.

Im Juni erschienen die Songs mit dem Gitarristen Bill Frisell und dem Bassisten Thomas Morgan.
Live aufgenommen wurden sie im Dezember 2021 in Berlin.

Charles Lloyd - Trios: Chapel

Im September kam die nächste Scheibe mit dem Pianisten Gerald Clayton und dem Gitarristen Anthony Wilson auf den Markt. Die Stücke wurden im September 2020 in Santa Barbara live aufgezeichnet.
Charles Lloyd - Trios: Ocean

Nun zum Abschluss das dritte Album mit dem Gitarristen Julian Lage und dem Tablaspieler + Perkussionisten Zakir Hussain. Das Konzert fand im September 2020 im kalifornischen Healdsburg statt und wurde wegen der Corona-Pandemie gestreamt.
Charles Lloyd - Trios: Sacred Thread
Die Roten Teufel vom Betzenberg
bjarneG

Beitrag von bjarneG »

SEAN hat geschrieben:...Wie sieht es den bei euch mit dem "Weihnachtsessensplan" aus? Schon Ideen ?...
Ich hab immer einen Speiseplan für die nächsten Minimum 4 Wochen in meinem Kopf. Und Niemand, weder Kollegen, noch Bekannte/Freunde oder der verbliebene Rest meiner Verwandschaft, der nicht denkt, das wär übertrieben oder gar, ich hätt n Schuss. Ich find das völlig normal. Erster, grober Rahmen: 7 Tage hat die Woche: 1 x Fisch 2 x Fleisch 2 × Gemüse 2 × Salat als Hauptmahlzeit. Zweiter Schritt: Fleisch, mmmh Rind, Schwein, Lamm, Hack, Wild, Geflügel (Unterkategorie: Huhn, Ente, Pute...) - das sind schon 6+, gleichmässig verteilen. Dabei hilft der 3. Schritt: Die Beilagen. Pasta, Spätzle, Reis, Kartoffeln in allen Variationen, auch gleichmässig verteilen. Vierter und letzter Schritt: Zutaten so verteilen, dass alles aufgeht und nichts verkommt. Beispiel frische Eier. Wieviel brauch ich für Pfannkuchen, Knödel, Omelette, Wurstsalat etc., dass das mit den handelsüblichen 6er-Packs genau aufgeht. Wann mach ich welche Kartoffelbeilagen, bevor die Kollegen anfangen zu keimen (und das geht immer viel zu schnell, trotz Apfel und Abdecktuch). Man kann noch als fünften Schritt schauen, wann was wo im Angebot ist. Das ist schwer als nicht sinnvoll zu werten, ob man aufs Geld schauen muss oder nicht. Was verschenken wäre ja dämlich. Ja und jetzt kann man durchzählen, keinerlei Probleme da 30+ Tage vorzuplanen. Das ist ja auch nicht Gesetz, sondern nur ein pattern, ein grober Fahrplan. Fallen mir jeweils 4 Mahlzeiten ein ? Aber zu jeder Tages- und Nachtzeit. 4 mal Fisch ? Hecht, (Rot)Barsch, Lachs, Matjes, Makrele, Sprotten... 4 mal vegetarisch ? Pfannkuchen mit Kohlrabi, oder Apfelpfannkuchen oder Kaiserschmarrn, Griesnockerlsuppe, oder Linse mit Schbäddsle unn Sooiidewürschdle (okay, "halbvegetarisch"), Ratatouille, Omelette mit Pfifferlingen (da passt schon auch Bacon zu, das hilft jetzt grad nicht bei meiner Veggie... :lol: Semmelknödel mit Pilzragout, Spaghetti Napoli... 4 mal Salat ? Mauldäschle alias Herrgottsbscheisserle ("... no sieht Ers nidd, eigepäggld) in Ei gebacken mit Romanasalat, Tomaten, Paprika, Radieschen. Das gleiche in einem "Eimer" voll Feldsalat mit Lachs- oder Keesweck oder angebratenen Schupfnudeln. 4 mal Hack ? Bolognese, Frikadellchen, gefüllte Zucchini, Königsberger, mit Hokkaido & Lauch... Fleisch , are you kidding me - das ist lächerlich leicht. Und schon hast Du 30 Tage... no problemo, piece o' cake, da brauch ich keine 3 Minuten für.

Meine Eltern hatten auch 25 Jahre im Gastrobereich zu tun. Ein Essensplan ist für mich das normalste der Welt. Schon allein, bei aller Abwechslung, weil ich nur das verwerten kann, was ich vorher eingekauft habe. Ich hab da nahtlos die Rolle meines alten Herrn übernommen, der stehts zu sagen pflegte: "Ich bin de Beischläfer... ich muss immer alles beischlääfe" :wink:

Believe it or not, ich hab schon einen ersten Entwurf bis Mitte März, kein Scherz. (Zweiten Reim-Elfer verwandelt). Dass das nicht "normal" ist, geb ich jederzeit zu, keine Frage.
Devil's Answer
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Beitrag von Devil's Answer »

Oooooh, Baby, Baby, it's a wild world
grasnarbe
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Beitrag von grasnarbe »

Die Roten Teufel vom Betzenberg
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Beitrag von bjarneG »

Aufgewacht und direkt das im Kopf gehabt. Ohne Witz. Ich wach fast jeden Morgen mit auf mit irgendeinem Stück Musik im Kopf, heute das, ungelogen. Ich bin weit entfernt von Fieber, seit 42 Jahren hat mich das Spektakel noch nie so kaltgelassen, ich schau ab und zu rein, 2 ganze Spiele hab ich bisher gesehen, in 2-3 weitere reingezappt. Kein Vergleich zu früher. Aber heute abend, koot füür aach, weiss ich was ich mach (notice the rhyme :wink: )

Das könnte das letzte Mal sein, dass ich La Pulga live sehe. So ganz ohne pay-tv und streaming-dienste und in seinem Alter und meinen to-do-Listen durchaus realistisch. Lass ich mir nicht entgehen. Niemand kommt an Diego ran, wenn man mein Jahrgang ist, aber er ist schon wahrscheinlich der "zweitbeste", den ich in dieser Sportart (live) hab spielen sehen.

https://m.youtube.com/watch?v=NEZ7IJX-euw
bjarneG

Beitrag von bjarneG »

@Sean: Du hast gefragt, also hier der Speiseplan:

26.11. Fleischkäse, Spiegeleier, Bratkartoffeln, Salat
27.11. Rotbarsch, Salzkartoffeln, Salat
28. & 29.11. Thaicurry Rot, Ente, Gemüse, Basmatireis
30.11. & 01.12. Pfannkuchen, Kohlrabi
02.12. Matjes, Äpfel, Rote Beete, Salzkartoffeln
03. & 04.12. Rinderrouladen, Fusilli, Gurkensalat
05. & 06.12. Wurstsalat, Weck dezu, 07. & 08.12. Maultaschen in Ei gebacken, Salat 09.12. Paella (Frosta ist für alle da) 10. & 11.12. Paniertes Kotelett, Püree, Rahmbrokkoli 12. & 13.12. Spaghetti Napoli, Salat 14.12. Schwartenmagen als Salat angemacht, Weck, 15.12. 11 Uhr Feierabend, Urlaub bis 09.01. 6 Uhr. Flammkuche oder Pizza. Oder noch besser: Erst Flammkuchen danach Pizza. Eine gute Grundlage kann nicht schaden, denn an dem lang ersehnten und heiss erflehten Tag wird enner gebichld. Da wird mehr als ein Roter entkorkt. 16. & 17.12. (Schweinekamm)Rollo, Semmellnödel, Zwiebel-Bier-Sösschen, Rotkraut, 18. & 19.12. Gefüllte Zucchini (Hack), Reis. 20.12. Seehecht, Salzkartoffeln, Salat. 21.12. Ragout Fin, Pasteten, Salat 22.12. Omelette, Pfifferlinge, der unvermeidliche Salat 23.12. (Schweine)Nieren, Dijonsenfsauce, Bratkartoffeln, 24. & 25.12. Barbarieentenbrust, Püree (oder Kartoffelknödel), Rosenkohl, 26. & 27.12. Lammfilets, Grateng, Bohnen, 28. & 29.12. Schweinebäckchen, Karotten, Knöpfle 30.12. Cordon Bleu, Pommes, Salat 31.12. Hirschmedaillons, Pfifferlinge und entweder Spätzle oder nochmal Semmelknödel, da schwank ich noch. Neujahr klassisch Fisch, Tagliatelle mit Lachs...

Unter "Salat" versteh ich immer was Grünes (Feld-, Romana, Eichblatt, Endivien-) + mindestens Tomaten & Paprika.

Wenn noch ein Kaninchen auftaucht, wird das auf jeden Fall eingebaut, schön mit Tomaten und Oliven und viiiiel Rouge geschmort, da gibts dann auch Spätzle bzw. Knöpfle zu. Dann wird kurzfristig was weichen, die Königsberger, das Ragout Fin und die Nieren sind zB schon mal aus der Dose und (fast) ewig haltbar. Lamm, Ente & Hirsch sind tiefgefroren...

Da kann immer mal was geändert und getauscht werden, aber zu 90 % zieh ich im Schnitt meine Pläne durch. Zumindest die Essenspläne :wink:
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