Ich muss jetzt mal ein bissl ausschweifen, sorry:
Wenn ich solche Sätze lese wie "seitdem ist die Innenstadt in LU tot".
Ich war vorher oft dort, die war schon sehr lange tot!
Und genauso ist es in Kaiserslautern, der Leerstand ist doch schon lange und nun weiter forciert durch die Karstadt-Schließung vor 2 Jahren. Die angedrohten Ein-Euro-Läden kommen nicht, wenn die Stadtgalerie gebaut wird, sondern sind jetzt schon längst da.
Lauft doch einfach mal am Karstadt durch dieses Loch, genannt Unterführung und überlegt, ob ein Neubau Stillstand BRINGT oder wohl eher VERTREIBT?
Die Immobilen-Besitzer der Fußgängerzone bekommen einfach nur die Quitttung für eine falsche Preispolitik der letzten Jahre. Sehr viele inhabergeführte Läden sind längst Geschichte. Danach haben sie die Filialen mit ihrem Einheitsangebot gebraucht, um die Leerstände zu füllen, denn die bezahlen die überzogenen Mieten. Das Einheitsangebot ist also längst in KL, in den Filialen in der Fußgängerzone, das kann man ECE nicht anlasten, dass es überall dasselbe gibt.
Gleiches gilt für die Arbeitsplätze: Die Filialen in der Stadtgalerie beschäftigen Mitarbeiter nicht auf andere Weise als die in der Fußgängerzone. Das Argument hinkt.
Zudem kann man Filialleiter sicherlich nicht teilzeit mit 400,- EUR beschäftigen. Der Karstadt hatte vorher 200 Beschäftige, die werden weit übertroffen, dazu kommenzusätztlich sicherlich auch noch viele 400,- EUR-Jobs, aber doch nicht ausschließlich.
Vielmehr ist doch eine Senkung der Mietpreisen in der Fußgängerzone die große Chance für neue Läden, die ein Angebot bieten, das die Stadtgalerie nicht bietet. Nischen sind große Chancen für neue Geschäfte, weil das Publikum durch die Stadtgalerie wieder in der Stadt ist, das die ganze Zeit auswärts gefahren ist.
Kaiserslautern soll nicht Leute aus LU und SB oder Buxtehude anziehen, sondern die eigenen Bürger aus Stadt und Landkreis wieder zurück gewinnen! Darum geht es.
Denn die fahren schön regelmäßig nach Neunkirchen, Zweibrücken, Ludwigshafen und Mannheim.
Wenn das nicht gelingt, hat eine der meist verschuldeten Städte noch weniger Gewerbesteuer-Einnahmen (Filialen müssen in der jeweiligen Stadt bezahlen) und der Ofen geht bald ganz aus.
Was ist denn, wenn der FCK absteigt und wieder eine Mietminderung braucht und die Stadt sie nicht mehr abfedern kann, weil sie komplett pleite ist? Als die Stadt sich an der großen Museumslösung beteiligen wollte, hat die Aufsichtsbehörde letztes Jahr jede finanzielle Unterstützung untersagt.
Dazu kommt, dass die Stadtgalerie ein zukünftiger Sponsor des Vereins werden kann. Verein und Galerie können sich gegenseitig befruchten. Die Familie kommt in die Galerie gefahren, Mutter und Kinder decken sich mit Klamotten ein, während Vati zum Betzenberg pilgert. Und die Stadtgalerie gibt ein wenig davon wieder zurück in Form von Sponsoring. So ist jedem geholfen.
Die Entwicklung in Kaiserslautern ist schwierig. Es gilt im IT-Bereich Fachleute nach Lautern zu locken oder nach dem Studium hier zu behalten. Die vielen IT-Firmen, die ständig wachsen, brauchen ständig neues Fachpersonal. Dazu gehört auch ein ordentliches Angebot an Geschäften, das im Moment definitiv nicht vorhanden ist. Deswegen haben auch Fraunhofer und DZKI usw. ein Interesse an einer Stadtgalerie.
Das hängt alles miteinander zusammen. Die Stadt, die IT, die ECE und eben auch der FCK. Vielen sind die Wechselwirkungen nicht klar. Es sitzen alle in einem Boot. Und es ist die Plicht des FCKs, eine positive Entwicklung in der Stadt zu unterstützen. Der FCK wirbt nicht für eine Partei, sondern für ein Projekt, das auch für ihn wichtig ist und zum Bürgerentscheid gemacht wurde. Außerdem ist es ein Sponsor.
Die Vermögensberatung durfte ja auch alle Fanclubs anrufen und ihre Dienstleistung deren Mitgliedern anbieten.
Die FY hat sich scheinbar aufstacheln lassen. Ob sie richtig recherchiert haben und sich rechtlich beraten haben lassen, wage ich zu bezweifeln. Ob da Herr Ulmer rechtliche Hilfe geleistet hat? Das wäre mehr als peinlich für eine Ultra-Grupperiung, auf einen Verteter der Immobilen-Besitzer in Kaiserslautern reingefallen zu sein und sich instrumentalisieren gelassen zu haben...