Bigdoubleu hat geschrieben:
Ich kann diejenigen, die eine AOMV befürworten, gut verstehen. Aber was ich nicht verstehe, ist, dass man sich von der AOMV Aufklärung und zugeschütteten Gräben erhofft.
Glaubt irgendwer im Ernst, dass bei der AOMV was anderes erzählt wird, als auf der Mitgliederforum? Die AOMV ist keine Gerichtsverhandlung, da gibts keinen Staatsanwalt, keine Verteidiger, keine Richter und auch keine Aussagen unter Eid. Warum sollte also irgendwer von seinen vorher getätigten Aussagen abrücken?
Diese Aussage ist einfach nicht korrekt und sie wird auch nicht korrekter dadurch, dass man sie gebetsmühlenartig wiederholt. Auf einer Mitgliederversammlung - egal ob außerordentlich oder regulär - werden sich die Organe des Vereins einer Entlastung stellen müssen. Das heißt, die schlichte Nichtbeantwortung von Fragen hat ganz andere Folgen als auf dem Mitgliederforum, welches rechtlich betrachtet in unserer Satzung gar nicht vorgesehen ist. Ich kann dann Dinge eben nicht einfach unbeantwortet lassen, wie dies während des Mitgliederforums nachweislich mehrfach passiert ist.
Außerdem ist es so, dass die Herren Littig, Buck und Kessler nur auf einer Mitgliederversammlung offen auf viele Fragen antworten
dürfen, da es nur dort um ihre Entlastung geht. Anders als beim Mitgliederforum. Die Herren hätten bei entsprechenden Äußerungen auf dem Mitgliederforum unter anderem gegen Vertraulichkeitspflichten verstoßen. Dies war bekannt und wurde auch bewusst ausgenutzt. Von daher wird es zu vielen Punkten erst eine Klärung geben können, wenn in einem legalen Rahmen Rede und Antwort gestanden werden muss. Im Übrigen auch von Herrn Klatt und Herrn Bader, da beide Herren noch als Vorstand für die Zeit bis zur vollzogenen Ausgliederung entlastet werden müssen.
Wer ernsthaft hätte Ruhe in den Verein bringen wollen, ohne dass dies mit der sportlichen Situation verquickt ist - hätte seit Monaten eine AOMV einberufen können. Die entsprechende AOMV war vom Ehrenrat, vom Vereinsrat, Vereinsvorstand und den Rechnungsprüfern einstimmig gefordert worden. Im selben Zug wurde von diesen Gremien festgestellt, dass ein Satzungsbruch vorliegt und - dass hingegen öffentlicher Bekundungen - nicht von einem freiwilligen Rücktritt durch Michael Littig auszugehen ist sondern von einer Drucksituation. Hierbei reden wir "lediglich" über Satzungsbrüche. Die moralische Dimension oder die Frage von Nötigung wird gar nicht beleuchtet.
Es geht also um verbindliche Aufklärung. Um nichts anderes. Und dafür sollte man sich im Rahmen einer AOMV die notwendige Zeit nehmen. Die Mitglieder sollen die Möglichkeit bekommen auf einer informierten Basis zu entscheiden. Herr Becca ist ein gern gesehener Investor, genauso wie die regionalen Investoren, wenn man sich gemeinsam mit der Vereinsführung an unsere Satzung hält und vor allem an die Rahmenbedingungen unserer Ausgliederung. Das gilt für jeden Investor. Sollten die Mitglieder zu dem Entschluss kommen, dass sie die Satzung ändern oder die Rahmenbedingungen der Ausgliederung ändern wollen, ist das auch ein Ergebnis einer AOMV. Darüber wurde aber eben noch nicht entschieden. Und wenn unsere Amtsträger der Meinung sind, dass dies die Meinung der Mehrheit der Mitglieder ist, dann sollen sie diese doch völlig entspannt darüber abstimmen lassen. Schon vor Monaten hätte man das tun können - und wir hätten seit Monaten Ruhe im Verein.
Last but not least, ist es einfach nicht richtig, dass der Kompromissvorschlag irgend etwas über unsere Intention aussagt. Vielmehr ist es so, dass dieser Kompromiss den Mitgliedern eine Wahl ermöglichen würde. Eine Wahl, in welche Richtung der FCK künftig gehen soll, denn der aktuelle Weg ist von den Mitgliedern schlicht nicht legitimiert. Oder wo wurden die Mitspracherechte von Kreditgebern oder Bürgen verankert? Aktuell werden sich auch keine Alternativen öffentlich positionieren. Außerdem würde der Kompromissvorschlag definitiv die Notwendigkeit einer zweiten MV verhindern und das oftmals ins Land geführte Kostenargument aufzugreifen. Ein Kompromissvorschlag - dass liegt in der Natur der Sache - kann eben nicht die Wünsche aller Beteiligten zu 100% erfüllen. Er beinhaltet, zumal in einer so polarisierenden Situation wie der, in welcher sich unser FCK derzeit befindet, immer Zugeständnisse für beide Seiten. Deshalb nennt man ihn ja Kompromiss. Dieser Vorschlag wird im Übrigen, von diversen Organvertretern des Vereins unterstützt.
Genau das ist, abschließend angemerkt, eines der wesentlichen Übel der letzten 18 Monate: Man geht keinen Millimeter auf die Wünsche und Vorstellungen von anderen ein. Das Wesen eines Vereins ist es, eine möglichst große Klammer zu bilden, möglichst viele Leute mitzunehmen. Wozu auch die berühmten gemeinsamen Werte dienen. Die können aber ihre Wirkung nicht mehr entfalten, wenn die nur auf dem Papier existieren. Auf die Frage was denn die nächsten drei Schritte seien, um den Verein wieder zusammenzuführen blieb man jede Antwort schuldig. Es hat nur noch gefehlt das einer sagt: "macht es so wie ich es will und dann ist Ruhe“.