Und wieso soll dieses nachvollziehbare Argument, dass die Änderung von Ritualen und Gewohnheiten, gerade für eine große Masse von Leuten, Zeit braucht, nicht zählen? Klingt doch vernünftig in meinen Ohren. Und vor allem: Wer bist Du, hier zu entscheiden, was zählt und was nicht?2.6.1900 hat geschrieben:Wie war denn die Stimmung als die MFA nicht besetzt war, was ja letzte Saison öfters der Fall war? Sie war richtig beschissen. Und jetzt kommt nicht mit, Spiel war scheiße, es braucht Zeit,... Sorry, aber das zieht und zählt nicht.
Nehmen wir für den Moment an, es wäre so: Warum halten dann die Ultras an ellenlangen, textlastigen, der Masse unbekannten Liedern fest, auch dann, wenn außer Ihnen selbst Niemand im Stadion mehr mitsingt? Obwohl dies für alle ersichtlich der Stimmung schadet?2.6.1900 hat geschrieben: Das einzige was Ihr könnt ist es im Internet das Maul auf machen, aber wenn Ihr im Stadion die Chance hattet, habt ihr diese nicht genutzt. Den Ultras ist es im Grunde egal, was sie "singen", Hauptsache es ist am Ende laut.
Bei allem Respekt: Ich lass mir ungern vorschreiben, wo ich zu diskutieren habe. Alldieweil die Chance, durch Teilnahme an diesen Fanversammlungen den Verzicht auf MFA &Co. zu erreichen nach meiner Erfahrung gleich Null ist. Den Ultras geht es ja nach meinem Eindruck primär nicht um Stimmung, sondern um Macht. Für sie ist die MFA das Tool, mit dem sie ihre Vorstellung von Support der Kurve aufzwingen. Davon werden sie nicht lassen, egal, wie oft ich zu Fanversammlungen komme oder mich in persönlichen Gesprächen abarbeite. Die Megaphonanllage wird erst verschwinden, wenn der Verein sie den Ultras wegnimmt, der hat nämlich das Hausrecht. Dies wird der Verein erst tun, wenn es eine sichtbare, sich artikulierende Mehrheit dagegen gibt. Diese Mehrheit existiert nach meinem Eindruck schon heute (die Ultrakultur ist in der West nicht mehrheitsfähig), sie findet aber kein Gehör, da sie unorganisiert ist. Die Organisation dieser Mehrheit kann und wird nicht auf Fanversammlungen erfolgen. Das Internet ist hier durchaus ein geeignetes Mittel, um eine Awareness dafür zu schaffen, dass hier eine nervende, sich selbst elitär dünkende, Minderheit die Mehrheit der Fans gängelt.2.6.1900 hat geschrieben:
Im Internet rumschreiben und über die Ultras herziehen und schlechte Stimmung verbreiten ist einfach, aber sich dann mal stellen auf Fanversammlungen, etc. macht keiner. Und es brauch auch keiner zu kommen uns sagen, auf der Fanversammlung hat man keine Chance zu Wort zu kommen, bzw. wird niedergeredet. Nein, es wird normal diskutiert und die Punkte aufgenommen und dann nochmal Intern diskutiert und versucht alles bestmöglich umzusetzen. Aber wenn man nicht kommt, kann man nichts erreichen.
Bestes Beispiel hier die letzte Fanversammlung. Vor einem Feiertag, bedeutet am nächsten Tag hat man Frei, aber gekommen ist keiner von euch. Es gab keinerlei Wortmeldungen zur MFA. Wie soll man denn da Diskutieren? Im Internet brauch man da gar nicht drüber zu diskutieren, denn erreichen könnt Ihr so nichts.
Mir ist schon klar, dass die Ultras kein Interesse daran haben, dass es zu einer breiten Diskussion über die MFA im Web kommt und das lieber in kuscheligen One-to-Ones abhandeln möchten. Ich möchte das aber nicht.2.6.1900 hat geschrieben: Die Ultras setzen auf persönliche Gespräche mehr Wert als irgendwelche Umfragen oder Facebook-Seiten. Sprecht Ihr bei diversen Möglichkeiten persönlich mit Ihnen, erarbeitet Ihr euch mehr Respekt bei Ihnen, als über irgendwelche Pseudo-Umfragen im Internet, oder glaubt Ihr ernsthaft ne Umfrage mit knapp 100 Teilnehmern ist repräsentativ bei einer Kurve mit 10000 Leuten Fassungsvermögen? Das soll dann die Mehrheit sein, die gegen die MFA ist?? Mal ehrlich, das glaubt ihr nicht ernsthaft selbst oder?
Der Zweck dieses Threads ist ja die zunächst die Diskussion. Ähnliche Diskussionen gibt es an anderen Stellen, in anderen Foren, bei Facebook, quer durchs Netz. Die Leute haben die Gängelei und den Singsang satt. Und eigentlich auch die Ultras. Was den Respekt anbelangt, so ist das so eine Sache. Vieles in ihrer Haltung, vor allem auf der fussballpolitischen Seite, kann ich teilen. Und da nützt auch ihre straffe Organisation, um Interessen von Fussbalfans durchzusetzen.. Aber ohne den MFA-Terror gegen die eigene Kurve und Aktionen wie den Umzug im Sommer wäre es leichter, sie zu respektieren. Ein Miteinander wird es nur geben können, wenn die Ultras die Macht, die ihnen nicht aus zahlenmäßiger Überlegenheit, sondern aus dem höheren Organisationsgrad erwächst, verantwortungsvoll umgehen. Die sollen einfach mal für ein halbes Jahr die MFA abschalten und für sich ein Megaphon benutzen, um die Leute im direkten Umkreis zu beschallen. Danach kann man dann Bilanz ziehen. Das wäre ein erster Schritt, wenn wir von Respekt reden.