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Kolumne: Herzblut vs. Finanzielle Interessen (Der Betze brennt)

Allgemeine Fan-Themen und Fragen zu selbigen.
Alm-Teufel
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Beitrag von Alm-Teufel »

Bää$cht hat geschrieben:Also nochmal stop...

Wer hat hier den Lebenszyklus eines Produkts in Ansätzen verstanden?

Wenn wir jetzt mitziehen (und zugegebenermaßen Jahre hinterher sind), werden wir m.E. ein Problem bekommen. Wir sind Nachzügler und die Ersten kassieren an ihrem Produkt bereits mächtig ab. Bis wir an diesem Punkt sind, ist es möglich, dass schon eine Sättigung eingetreten ist, d.h. die Imitationstrategie bringt dann keine Gewinne mehr.

Die immer stärker werdende Kommerzialisierung - wie sie vom Fan verstanden wird (Anstoßzeiten, Verbote, Stadionnamen etc.) - kann nicht ewig weitergehen, das wäre gerade in ihrem eigenen Sinne nicht ganz logisch. Fortschritt und damit wirtschaftliche Führungspositionen kommen durch Innovation, nicht durch Imitation. Der erste der eine Idee hat, bzw. eine Spitzengruppe profitiert im Normalfall... So wird sich das Gewinnstreben durch verschiedene Formen hindurch entwickeln. Die Richtung wird sich zwangsläufig ändern, das gleicht einem Naturgesetz. Die Zeit ist natürlich nicht prognostizierbar, aber so ist sie unsere Wirtschaft, eben nicht berechenbar, sonst wären wir ja alle Millionäre... (Was dann auch nichts mehr wert wäre ;) )

Ist es da nicht gerade in unserer Situation, gerade bei fehlenden Mitteln, nicht falsch eine Imitationsstrategie zu fahren, ist es nicht an der Zeit ein Gegenkonzept aufzubauen? Herzblut war ein richtiger und wichtiger Schritt, das DYF-Trikot ein weiteres. Diese Firma nimmt Traditionalität als Marketing-Konzept, benutzt sie für kommerzielle Zwecke. Das gibt den Fans die Möglichkeit sich moralisch gut zu fühlen, ist aber natürlich nur aus reinem Gewinnstreben entstanden. Eine Win-Win-Situation!

D.h. im Klartext: zet hat einfach nur Recht. Gerade in der heutigen Zeit der wirtschaftlichen Krise brauchen viele Menschen etwas vertrautes und verliert auch ein Großteil der Bevölkerung das Vertrauen in die handelnden Akteure in Politik und Wirtschaft. Somit kann ein Fußballverein wie der FCK für sich selbst einen Profit generieren, indem er Leuten gerade in unserer eher strukturschwachen Region gibt, was Sie sich herbeisehnen. Zugleich kann der eine wichtige soziale Pufferstellung einnehmen indem er das Thema der Tradition und des Lokalpatriotismus besetzt und für die Menschen und sich selbst nutzt. So kann man auch das soziale Gefüge der Gesellschaft wahren und nicht radikalen Kräften preisgeben. Da zeigt sich die Vielschichtigkeit dieses Problems...

Und wir tun es natürlich nicht. Oben kam schon einmal der Vergleich mit dem FC ST. Pauli, der ein astreines Marketingkonzept besitzt. Er verkauft das, was er hat und was er am besten kann. Und so ist das eben, wenn man Qualität anbieten will. Man muss zeigen, was man hat. Massenprodukte, die von Marktführern hergestellt werden, muss bzw. darf man nicht imitieren, das ist wirtschaftlicher Selbstmord. Damit gewinnt man keinen Blumentopf. Das Produkt muss ein einzigartiges sein, um damit etwas zu erreichen. Das gebietet selbst der "kapitalistische" Ehrgeiz!

Wieso sollte ein elfjähriger Junge FCK-Fan werden. Wenn der FCK sich genauso darstellt wie Hoffenheim und die ganzen anderen, dann liegt es doch Nahe, dass der Junge dorthin geht, weil wohl höherklassiger Fußball gespielt wird. Dort ist mehr Geld, dort ist mehr Prominenz, dort ist mehr Leistung. Wir messen uns mit Menschen in einer Kategorie, in der wir nicht (mehr) mitspielen können. Die Gründe hierfür sind Vergangenheit, es muss aber nach vorn geschaut werden. Und genau deshalb müssen wir Themen besetzen, die uns einzigartig machen, die man sich nicht für Geld erkaufen kann. Ideelle Wertemüssen die Grundlage unseres Konzeptes sein, wenn man einen stärkenorientierten Weg wählen will und an dem führt in unserer Situation kein Weg vorbei!

Der psychologische Effekt der Herzblut-Kampagne war überwältigend! Und genau das ist auch ein wichtiger Aspekt des Wirtschaftens, der gern übersehen wird, wenn man auf Bilanzen schaut. Die Psychologie im Umfeld.

Wir sind stark!
Wir sind eigen!
Wir haben, was andere nicht haben!
Wir sind das kleine gallische Dorf und ärgern die Großen, die Reichen!

Und genau das dürfen wir uns nicht kaputt machen, gehen aber ständig neue Schritte auf den Abgrund zu. Wenn wir im Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Großen nach deren Regeln spielen, können wir nur verlieren!

Aber genau das tun wir!
Großartig :!: :verbeug:

Es ist eine sehr große Aufgabe, ein kleines gallisches Dorf so zu positionieren, dass es stetig den kapitalstärkeren "Römern" die Stirn bieten kann oder diese zumindest ordentlich ärgert. Innovatives Denken und Handeln sind notwendige Voraussetzungen dafür. Hier ist fortwährende Kreativität gefragt. Problematisch bleibt dabei immer, dass der FCK sich, wenn überhaupt, nur sehr wenige Fehler leisten darf. So ein kleines gallisches Dorf kann schnell überrannt werden, falls nicht genügend Zaubertrank im Kessel kocht oder die falschen Kräuter als Zutaten gewählt werden.

Wirklich eine sehr beeindruckende Analyse!
3. Liga verhindern!
Mathias
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Beitrag von Mathias »

Die eine oder andere Träne floss beim letzten Saison-Heimspiel des 1. FC Kaiserslautern am 17. Mai 209
So steht's auf der Startseite. Nicht so im Thread. ;)
Weil Depressionen echt scheiße sind, schau Dir das Video an. (Quelle: br.de)
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Beitrag von kepptn »

salamander hat geschrieben: ...

Ich weiß auch nicht, aber ich hatte letztes Jahr um diese Zeit ein deutlich besseres Gefühl.
Ja. So lächerlich das auch klingen mag, aber ja. Nicht nur die Kisoksituation, auch die Trainersuche, diese merkwürdige Mail neulich an einen Fan, die ungewisse Zukunft des Kaders. Da hatte ich letztes Jahr wirklich ein besseres Gefühl, nicht nur weil wir der dritten Liga gerade noch von der Schippe gesprungen sind.
Es gibt immer was zu lachen.
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Beitrag von Der alter FCKler »

weg
Zuletzt geändert von Der alter FCKler am 09.06.2009, 11:39, insgesamt 1-mal geändert.
Ich habe im Museum bisher keine Megaphonanlage der Walter-Elf gesehen, ebenso keine von unseren Meisterschaften/Pokalsiegen 1951-1953-1990-1991-1996-1998!
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Beitrag von Der alter FCKler »

Alm-Teufel hat geschrieben:
Bää$cht hat geschrieben:Also nochmal stop...

Wer hat hier den Lebenszyklus eines Produkts in Ansätzen verstanden?

Wenn wir jetzt mitziehen (und zugegebenermaßen Jahre hinterher sind), werden wir m.E. ein Problem bekommen. Wir sind Nachzügler und die Ersten kassieren an ihrem Produkt bereits mächtig ab. Bis wir an diesem Punkt sind, ist es möglich, dass schon eine Sättigung eingetreten ist, d.h. die Imitationstrategie bringt dann keine Gewinne mehr.

Die immer stärker werdende Kommerzialisierung - wie sie vom Fan verstanden wird (Anstoßzeiten, Verbote, Stadionnamen etc.) - kann nicht ewig weitergehen, das wäre gerade in ihrem eigenen Sinne nicht ganz logisch. Fortschritt und damit wirtschaftliche Führungspositionen kommen durch Innovation, nicht durch Imitation. Der erste der eine Idee hat, bzw. eine Spitzengruppe profitiert im Normalfall... So wird sich das Gewinnstreben durch verschiedene Formen hindurch entwickeln. Die Richtung wird sich zwangsläufig ändern, das gleicht einem Naturgesetz. Die Zeit ist natürlich nicht prognostizierbar, aber so ist sie unsere Wirtschaft, eben nicht berechenbar, sonst wären wir ja alle Millionäre... (Was dann auch nichts mehr wert wäre ;) )

Ist es da nicht gerade in unserer Situation, gerade bei fehlenden Mitteln, nicht falsch eine Imitationsstrategie zu fahren, ist es nicht an der Zeit ein Gegenkonzept aufzubauen? Herzblut war ein richtiger und wichtiger Schritt, das DYF-Trikot ein weiteres. Diese Firma nimmt Traditionalität als Marketing-Konzept, benutzt sie für kommerzielle Zwecke. Das gibt den Fans die Möglichkeit sich moralisch gut zu fühlen, ist aber natürlich nur aus reinem Gewinnstreben entstanden. Eine Win-Win-Situation!

D.h. im Klartext: zet hat einfach nur Recht. Gerade in der heutigen Zeit der wirtschaftlichen Krise brauchen viele Menschen etwas vertrautes und verliert auch ein Großteil der Bevölkerung das Vertrauen in die handelnden Akteure in Politik und Wirtschaft. Somit kann ein Fußballverein wie der FCK für sich selbst einen Profit generieren, indem er Leuten gerade in unserer eher strukturschwachen Region gibt, was Sie sich herbeisehnen. Zugleich kann der eine wichtige soziale Pufferstellung einnehmen indem er das Thema der Tradition und des Lokalpatriotismus besetzt und für die Menschen und sich selbst nutzt. So kann man auch das soziale Gefüge der Gesellschaft wahren und nicht radikalen Kräften preisgeben. Da zeigt sich die Vielschichtigkeit dieses Problems...

Und wir tun es natürlich nicht. Oben kam schon einmal der Vergleich mit dem FC ST. Pauli, der ein astreines Marketingkonzept besitzt. Er verkauft das, was er hat und was er am besten kann. Und so ist das eben, wenn man Qualität anbieten will. Man muss zeigen, was man hat. Massenprodukte, die von Marktführern hergestellt werden, muss bzw. darf man nicht imitieren, das ist wirtschaftlicher Selbstmord. Damit gewinnt man keinen Blumentopf. Das Produkt muss ein einzigartiges sein, um damit etwas zu erreichen. Das gebietet selbst der "kapitalistische" Ehrgeiz!

Wieso sollte ein elfjähriger Junge FCK-Fan werden. Wenn der FCK sich genauso darstellt wie Hoffenheim und die ganzen anderen, dann liegt es doch Nahe, dass der Junge dorthin geht, weil wohl höherklassiger Fußball gespielt wird. Dort ist mehr Geld, dort ist mehr Prominenz, dort ist mehr Leistung. Wir messen uns mit Menschen in einer Kategorie, in der wir nicht (mehr) mitspielen können. Die Gründe hierfür sind Vergangenheit, es muss aber nach vorn geschaut werden. Und genau deshalb müssen wir Themen besetzen, die uns einzigartig machen, die man sich nicht für Geld erkaufen kann. Ideelle Wertemüssen die Grundlage unseres Konzeptes sein, wenn man einen stärkenorientierten Weg wählen will und an dem führt in unserer Situation kein Weg vorbei!

Der psychologische Effekt der Herzblut-Kampagne war überwältigend! Und genau das ist auch ein wichtiger Aspekt des Wirtschaftens, der gern übersehen wird, wenn man auf Bilanzen schaut. Die Psychologie im Umfeld.

Wir sind stark!
Wir sind eigen!
Wir haben, was andere nicht haben!
Wir sind das kleine gallische Dorf und ärgern die Großen, die Reichen!

Und genau das dürfen wir uns nicht kaputt machen, gehen aber ständig neue Schritte auf den Abgrund zu. Wenn wir im Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Großen nach deren Regeln spielen, können wir nur verlieren!

Aber genau das tun wir!
Großartig :!: :verbeug:

Es ist eine sehr große Aufgabe, ein kleines gallisches Dorf so zu positionieren, dass es stetig den kapitalstärkeren "Römern" die Stirn bieten kann oder diese zumindest ordentlich ärgert. Innovatives Denken und Handeln sind notwendige Voraussetzungen dafür. Hier ist fortwährende Kreativität gefragt. Problematisch bleibt dabei immer, dass der FCK sich, wenn überhaupt, nur sehr wenige Fehler leisten darf. So ein kleines gallisches Dorf kann schnell überrannt werden, falls nicht genügend Zaubertrank im Kessel kocht oder die falschen Kräuter als Zutaten gewählt werden.

Wirklich eine sehr beeindruckende Analyse!
So ein kleinisches gallisches Dorf wird wahrscheinlich nur dann ueberrannt, wenn die Kaempfer nicht hundertprozentig fuer ihr Dorf einstehen. Oder und und wenn es nicht ihre Heimat ist, wechseln sie lieber fuer ein paar Geld die Seite.

Der Vergleich mit dem Zaubertrank war nicht so gut, das erinnert mich stark an den Zaubertrank bei der Tour de France :tadel:
Ich habe im Museum bisher keine Megaphonanlage der Walter-Elf gesehen, ebenso keine von unseren Meisterschaften/Pokalsiegen 1951-1953-1990-1991-1996-1998!
FockeWulf
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Beitrag von FockeWulf »

...Willkommen bei Mc Betze, Ihre Bestellung bitte... :shock:

alles wird immer kommerzieller und immer mehr und mehr Plastik. Jetzt werden uns auch schon die traditionellen Bratwurstbuden genommen und durch irgendwelche billige und qualitativ minderwertige Massenabfertigungen ersetzt. Einfach nur traurig. Ob dass wirklich so enorm kostensenkend ist, wage ich zu bezweifeln. :nachdenklich:

@Stefan Kuntz (bezogen auf mein Dauer-Zitat)
Bitte Stefan, finde dann auch rasch nen guten Trainer und lass uns dann auch schließlich unsere altbekannten Bratwurstbuden! Weil wir Fans leben und sterben erst recht für diesen Verein!!!!!!! :schild:
Zuletzt geändert von FockeWulf am 09.06.2009, 08:25, insgesamt 2-mal geändert.
kepptn
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Beitrag von kepptn »

FockeWulf hat geschrieben:...Willkommen bei Mc Betze, Ihre Bestellung bitte... :shock:

alles wird immer kommerzieller und immer mehr und mehr Plastik. Jetzt werden uns auch schon die traditionellen Bratwurstbuden genommen und durch irgendwelche billige und qualitativ minderwertige Massenabfertigungen ersetzt. Einfach nur traurig. Ob dass wirklich so enorm kostensenkend ist, wage ich zu bezweifeln. :nachdenklich:
Einspruch! Billig werden die Einheitswürste kaum werden.

Das gallische Dorf, ob groß oder klein sehe ich nirgends. Wir sind Teil eines riesen Heeres (Die Profimanschaften im deutschen Fussball) das auf befehl des Kaisers unterwegs ist eben diese kleinen gallischen Dörfer auszumerzen und durch geklonte Einheitsdörfer in Komfortausführung zu ersetzen.
Wir sind wie die Amerikaner, die der Welt ihre Demokratie bringen. Wir sind ein Teil davon, ein Schwungrad im Getriebe, kein kleines Rädchen.
Es gibt immer was zu lachen.
Tex Avocado
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Beitrag von Tex Avocado »

Wenn ich einige Beiträge hier lese, frage ich mich ob ihr hier ALLE eure Brötchen nie bei der Barbarossa Bäckerei holt, noch nie bei Mc Donalds, Burger King und Pizza Hut essen gegangen seid, immer nur im Tante Emma Laden einkauft und nur an freien Tankstellen tankt....
kepptn
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Beitrag von kepptn »

Tex Avocado hat geschrieben:Wenn ich einige Beiträge hier lese, frage ich mich ob ihr hier ALLE eure Brötchen nie bei der Barbarossa Bäckerei holt, noch nie bei Mc Donalds, Burger King und Pizza Hut essen gegangen seid, immer nur im Tante Emma Laden einkauft und nur an freien Tankstellen tankt....
Meine Brötchen kaufe ich in der Tat nicht und zwar ganz bewusst nich bei der Barbarossa Bäckerei. McDonalds suche ich auch nur seltenst auf, zuletzt bei diversen Auswärtsfahrten, z.b. auf dem Heimweg von München wo man zwischen Not und Elend das wählt was einem noch am wenigsten zuwider ist. Pizza Hut war ich zweimal in meinem Leben, einmal davon unter Gruppenzwang.

Ich kaufe auch wenig übers Internet, gehe lieber zum Fachhändler, damit meine ich die drei oder vier die in Lautern noch verblieben sind, wenn es möglich ist. Es gibt ja Dinge die man nur noch in Filialen kaufen kann. Das Krasse daran: Ich lebe noch und habe nicht das Gefühl etwas zu verpassen.
Es gibt immer was zu lachen.
zet
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Beitrag von zet »

Tex Avocado hat geschrieben:Wenn ich einige Beiträge hier lese, frage ich mich ob ihr hier ALLE eure Brötchen nie bei der Barbarossa Bäckerei holt, noch nie bei Mc Donalds, Burger King und Pizza Hut essen gegangen seid, immer nur im Tante Emma Laden einkauft und nur an freien Tankstellen tankt....
Schliesse mich Kepptn an ... keine Barbarossa-Bäckerei, wenn ich Brötchen holen gehe, obwohl ich ab und zu ne Schwäche für Burger King habe, das gebe ich zu - ich spreche mich auch bei anderen Dingen, die Du genannt hast (tanken zum Beispiel) auch nicht frei - aber es gibt Bereiche, in denen ich sehr bewußt wähle. Internet Shopping gibt es kaum, ich gehe immer noch ins GONDROM (Thalia halt, auch so ne Sache, aber andere Baustelle - wir haben eben oft schon keine Wahl mehr) .
Klar ist das im Forum leicht geschrieben, ob Du es dann nun glaubst oder nicht ist dann auch Deine Sache, aber ich weiss ja, was ich tue :-)
"Es ist ein schwerer Fehler, wenn man theoretisiert, ohne Prämissen zu haben. Unmerklich fängt man dann nämlich an, Tatsachen zurechtzubiegen, sie Theorien anzupassen, statt Theorien nach Tatsachen zu bilden."

Arthur Conan Doyle, Die Abenteuer des Sherlock Holmes
wernerg1958

Beitrag von wernerg1958 »

Ich sage dies ist ein Schritt in die falsche Richtung, sehr schade, das ist nicht Gut und mehr Geld bekommt der FCK dadurch auch nicht, man vergrault hier nur die Kunden / Fans.

Es gibt beim FCK wichtigere Dinge, wie diesen Quatsch!

Wo ist das Herzblut, ich sehe wie es langsam, Berg ab geht, es lässt aber auch erkennen wie leer die Kassen anscheinend sind.
JochenG

Beitrag von JochenG »

@salamander
Bravo - präziose erfasst.

Die Schwierigkeit für Stefan Kuntz besteht darin, dass er sich beraten lassen "muss", da er nicht alles überschauen kann. Dadurch greifen wieder die alten Wege der Berater. Daneben werden die Strukturen aufgebaut, die er kennt, nämlich die vom VfL Bochum.

Aus dem FCK den Nischenverein mit Meistervergangenheit zu machen, das wäre die Herausforderung gewesen, die leider nach den Flitterwochen im Alltag verloren gegangen ist.

Schade - die Chance war da, sie war riesig .... und sie wurde vertan.

Das Gefühl, das salamander beschreibt, drückt es deutlich aus.
Nico
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Beitrag von Nico »

Auch mein Konsum ist seit Einführung der Karte zurück gegangen. Nicht ganz so stark wie bei anderen, aber er ging zurück weils mir einfach zu blöd ist.
Mit diesem Schritt der nun getan wird, ist allerdings auch mein i-Tüpfelchen erreicht und sie können mich am Arsch lecken. Irgendwo muss man auch mal zusammenhalten. Man muss auch einen Schritt weiter denken. Dieses "Geschätsmodel" zieht sich nämlich durch die ganze GEsellschaft. Geiz ist geil ist hier das Motto, auch bei der Bezahlung der Mitarbeiter. Und es ist eigentlich nur eine Frage der Zeit, wann man von dieser Entwicklung persönlich einmal betroffen ist.
Ich kann den alten Besitzern nur empfehlen zu versuchen sich vor dem Stadion irgendwo zu etablieren. Ich denke das würden viele vorziehen. Vielleicht ist da mit der Stadt etwas zu machen. Und wenn nicht, DANKE für die letzten Jahre.
Ich persönlich werde einen Caterer ala Eurest nicht unterstützen. Leider denken wie viele hier schon sagten nicht all zu viele so weit... Das ist eben die heutige Gesellschaft. Geiz ist geil und treibt uns in den Ruin. UNd keiner merkts...
n4rf
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Beitrag von n4rf »

Gegenfrage: Was soll man denn großartig vermarkten? T-Shirts mit Fritz Walter drauf oder im Mario-Barth-Unterschichtenstyle was mit Walterelf oder sonst was?
Ist das nicht zu billig?
Achja, ich gehe fest davon aus, dass die in meinen Augen schlechte Qualität der offerierten industriell erzeugten Fleischwaren nicht weiter sinken kann. Würstchen und Frikadellen ohne Gewürz und Geschmack, aber dafür triefend vor Fett kann ein Großmetzer und Großcaterer auch.
Zuletzt geändert von n4rf am 09.06.2009, 10:11, insgesamt 1-mal geändert.
...keep on running...
kepptn
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Beitrag von kepptn »

n4rf hat geschrieben:Gegenfrage: Was soll man denn großartig vermarkten? T-Shirts mit Fritz Walter drauf oder im Mario-Barth-Unterschichtenstyle was mit Walterelf oder sonst was?
Ist das nicht zu billig?
Auch. Überleg weiter.
Es gibt immer was zu lachen.
n4rf
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Beitrag von n4rf »

kepptn hat geschrieben:
n4rf hat geschrieben:Gegenfrage: Was soll man denn großartig vermarkten? T-Shirts mit Fritz Walter drauf oder im Mario-Barth-Unterschichtenstyle was mit Walterelf oder sonst was?
Ist das nicht zu billig?
Auch. Überleg weiter.
Falls sich sowas verkaufen würde, sollten sich mal die klugen marketingköppe dranmachen. Da ich es mir nicht vorstellen kann - bestimmt auf Grund mangelder Fachkompetenz - fällt mir wenig dazu ein.
...keep on running...
durchlaucht
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Beitrag von durchlaucht »

kepptn hat geschrieben: damit meine ich die drei oder vier die in Lautern noch verblieben sind
Und genau das ist die Antwort.

Der FCK kann es sich nicht leisten, irgendwo Geld liegen zu lassen. Stefan wird weiterhin alte Zöpfe abschneiden, der Stadionname wird als nächstes dran glauben.
Dieses unprofessionelle "das ist so, weil es schon immer so ist" muss raus, denn sonst geht es dem FCK leider so wie vielen sympathischen Einzelhändlern, er verschwindet.

Ob man das gut findet ist die eine Sache, aber der FCK hat keine Wahl.
Rossobianco
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Beitrag von Rossobianco »

salamander hat geschrieben: Ich glaube, Stefan Kuntz stößt gerade an seine Grenzen. Es sind halt zu viele Baustellen, zu viele offene Löcher. Nun hat er ein wenig seinen Kompass verloren, greift auf die Mechanismen zurück, die er in Bochum gelernt hat. Aber passen die hier?

Stefan muss lernen, das "Andersartige" des FCK zu ertragen, zu akzeptieren, zu nutzen und gezielt auszubauen.
Fabelhafter Kernansatz!
Dabei stößt nicht Stefan persönlich an seine Grenzen, aber seine "Vorgehensweise". Er hat viel Aufschwung und Euphorie ausgelöst, die auch durch den Klassenerhalt bestätigt wurde, wir hatten einen beliebten Trainer, einen neuen AR und die Zusage der alten Sponsoren weiter zu machen war auch nicht das falsche Signal, oder?

Dann kam die Hinrunde mit sportlichem Erfolg und alles war rosarot!
Irgendwo im Laufe dieser 8 Monate sind viele Mauern eingerissen worden, um Kollateral-Kreisläufe zu ermöglichen, das hat primär auch funktioniert.

Es wurden aber scheinbar und werden immer noch, so viele Baustellen aufgemacht, dass der Lebenssaft irgendwo versickert und nicht mehr am Ziel ankommt. Stefan oder besser "die Führung" hat es momentan verpasst, ein paar Löcher einfach wieder zu stopfen.

Es ist nachgewiesen einfacher, einen guten Kunden zu halten, als einen neuen zu bekommen, das war in Bochum sicher nicht so wichtig, aber in Lautern ist das eben existenziell, wie zB eben auch in Pauli oder von mir aus in Schalke, verschiedene Voraussetzungen, aber jeder weiß, wie weit er gehen kann.

Nun haben ja einige "Kultvereine" wie eben Schalke oder Gladbach auch die Einheitswurst, und die schmeckt auch so, und das Bier dazu ebenfalls, keine Frage.
Es ist auch keine Frage des Umsatzes, das hab ich vorhin falsch terminologisiert, sorry. Der Gesamt- Absatz sinkt! Der Umsatz steigt, weil keiner mehr "Nebenkassen" führen kann. Das wirkt sich positiv also aus auf den Gewinn v.S., solange a) der Kunde das Produkt kauft und b) der Produzent zu diesem Preis noch verkaufen kann.
Und das hat nix mit FCK oder St.Pauli zu tun, sondern mit Wirtschaftspolitik.

Die nackten Zahlen sprechen für Justpay und den Caterer, im Moment! Aber diese Momentaufnahme ist ein Trugbild. Das in der Ausschreibung von kleinen Läden quasi die 4-fache Belastung erwartet wird und dies als faires Angebot bezeichnet wird, ist Verhöhnung. Allerdings hat auch Gerry recht, wenn er sagt, es ist gut, wenn die die den FCK beschissen haben seit Jahren mal auf den Deckel kriegen, egal wie gut die Wurst geschmeckt haben mag.
Nur ist die Ausschreibung eben so "hardcore", dass kein mittelständischer Unternehmer aus de struktur- und investitionsschwachen Region hier überhaupt so blöde sein kann mit zu machen. Es sei denn er ist wirklich mit Herzblut dabei und verschließt die ökonomischen Augen.

Da wird vielleicht zwei, drei geben von, der Rest wird dann VEB Betzenberg.
Da sucht sich einer der dick will, einen der dick kann, um dicker zu werden. Sieht auf den ersten Blick aus wie freie Marktwirtschaft, ist aber eigentlich genau das Gegenteil. Und das ist genauso schlecht für die Gewinnorientierung des FCK, wie die schwarzen Kassen. Was wird der dritte Schritt sein müssen?
Kommt der neue Bauchladenbesitzer nicht auf seinen Umsatz, geht er wieder und es stehen vier Buden leer! Kommt der FCK nicht auf seinen Gewinn, erhöht er die Preise. Beides ist kundenfeindlich. Die Spirale wird sich enger drehen und enger bis zum Anschlag.
Wenn man diesen Weg geht, wird am Ende definitiv ein Whole-In-One-Caterer stehen, egal ob nächstes Jahr oder in zehn. Die Konditionen werden sich so verschlechtern, dass ein Zurück unmöglich wird.

Der FCK hatte was, was andere nicht hatten, statt das zu erhalten und nur die faulen Eier auszusortieren, monopolisiert man das Gesamtsystem mit Justpay und den "Großwurstbesitzern". Monopol ist immer scheiße für eine zielorientierte Entwicklung, es gibt keinen Seitenausgang! Der Flair stirbt, und mit ihm auf Dauer das Interesse. Wenn der FCK so seine 20% Andersdenkenden in den Wind schießt, werden ihm die 80% bald die Hölle heiß machen oder den Rücken zuwenden, wenn irgendetwas unwichtiges ihnen nicht passt bei ihrem Event im Konsumtempel Betzenberg. Der FCK verprellt die Falschen, die , deren blutende Herzen er bitter braucht. Das ist das faktische Gegenteil von HERZBLUT!

Und Stefan persönlich ist da nicht das Problem, sondern der Lösungsansatz an sich ist falsch! Stefan muss nur von wem auch immer eingebläut bekommen, dass, was in Bochum gut ist, in Lautern einfach scheiße sein kann.
Das hat noch keiner gewagt! Und sind wir mal ehrlich, wird auch keiner tun.
Wenn meine Annahme mit den 80% Allesfressern und Humbanauten stimmt, dann würden auch 80% dafür sein, den FCK zum VfL II zu machen, wenn wir dann wieder gegen die Bayern spielen dürfen, da wird man dann auch eine Plastikpizza essen und sich einen speziellen Eventschal dazu kaufen.

Wir sind in der Minderheit, Freunde!
Das ist der Preis fürs Überleben! Wir haben die Katze im Sack kaufen müssen, jetzt hat sie geworfen und es geht zur großen Mäusejagd, es werden nur 20% Mäuse überleben, aber immerhin..... es gibt uns noch.

Rossobianco, Fidei Defensor
"Ich weiß, wie die Deutschen ticken,... ich war in Kaiserslautern"
(Pep Guardiola, 1991 als Spieler des FC Barcelona in der Champions League am Betzenberg zu Gast, vor seinem Engagement in München.)
rossobianco | fidei defensor
:teufel2:
Tex Avocado
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Beitrag von Tex Avocado »

Ich wollte ja keinen damit angreifen und glaube euch auch durchaus, dass ihr so handelt.

Nur gibt es mit Sicherheit auch einige, die hier jetzt einen potentiellen Großcaterer verteufeln, aber jede Mittagspause sich beim Mäcces Burger reinziehen.
kepptn
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Beitrag von kepptn »

n4rf hat geschrieben:
kepptn hat geschrieben: Auch. Überleg weiter.
Falls sich sowas verkaufen würde, sollten sich mal die klugen marketingköppe dranmachen. Da ich es mir nicht vorstellen kann - bestimmt auf Grund mangelder Fachkompetenz - fällt mir wenig dazu ein.
Ganz einfach, sorry das las sich wohl etwas schroff, aber man muss wirklich alles mögliche in Betracht ziehen und bedenken. Die Mario Barth Fraktion ist eine, die kann man leicht bedienen, ne coole CD, ein paar nette Shirts, neue Bettwäsche und schon läufts. Dann gibt es die Oldschool Fraktion, weinrote Fanartikel, dezent, klassisch, kein Gebembels. Gutes Stichwort: Bembel - Gläser, Tassen, das sieht alles kacke aus was uns in den letzten Jahren geboten wurde, schönere und billigere Fanartikel konnte man sich oft im Internet bei Onlinefotoshops zusammenklicken! Stilvolle und wertige Fanartikel, welche die man im Alltag gerne einsetzen wird.

Man muss schauen wie man welche Zielgruppe bedienen kann und kann dennoch eine eigene Identität wahren.
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n4rf
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Beitrag von n4rf »

der Vergleich hinkt.
Für viele gehören die Buden einfach dazu und das obligatorische Bier zur schlechten Wurst (für mich nicht, aber das spielt keine Rolle). Dieser Teil stribt und mit ihm auch ein Stück deren Identität. Darum geht es den Leuten. Man kann durchaus zu MäcDreck gehen und auf die Buden beim Betze stehen.

@kepptn: Ja und genau das kommt mir irgendwo falsch und billig vor.
...keep on running...
kepptn
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Beitrag von kepptn »

n4rf hat geschrieben:der Vergleich hinkt.
Für viele gehören die Buden einfach dazu und das obligatorische Bier zur schlechten Wurst (für mich nicht, aber das spielt keine Rolle). Dieser Teil stribt und mit ihm auch ein Stück deren Identität. Darum geht es den Leuten. Man kann durchaus zu MäcDreck gehen und auf die Buden beim Betze stehen.
Das ist ein wichtiger Punkt. Es ist ja nicht so das man den Einheitsbrei verdammt, ich tue das, nicht nur hier, generell, es geht um die Verdrängung die stattfindet. Es ist eines etwas zu bekommen das man weder braucht noch will, ungleich schlimmer ist es etwas dafür aufzugeben, das man braucht und will.

Rosso spricht einen möglichen Lösungsansatz an: Die faulen Brocken rausschneiden. Davon abgesehen das der FCK mangels Hygiene (Kontrolle) sich diese Läuse selbst im Pelz hat sitzen lassen, wäre das fair. Die haben beschissen, die brauchen keine zweite Chance, das wäre überhart, aber verständlich. Wenn man aber das komplette Fell abzieht, die Haut darunter wund schrubbt und sich dann einen Kunstpelz zulegt weil der pflegeleichter, günstiger ist und alle so einen haben, dann ist das die falsche Lösung.

Was wäre so schlimm daran gewesen die Betrüger zu filtern, sollte nach Datenanalyse ja kein Thema sein, deren Stände neu auszuschreiben und mit ALLEN am runden Tisch eine Umstellung der Pachtsysteme zu besprechen?
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n4rf
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Beitrag von n4rf »

Wieso haben die beschissen? Es gab doch ne ne Umsatzbeteiligung? Wenn sie was schwarz verkaufen, landen die Kohln direkt in ihrer Kassa und gehen nicht über die Bücher.
...keep on running...
durchlaucht
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Beitrag von durchlaucht »

Was hier als Tradition verkauft wird, heisst im Rest der Welt Vetternwirtschaft ...
Tex Avocado
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Beitrag von Tex Avocado »

Wie Gerry geschrieben hat, die Umsatzbeteiligung für den FCK gab es erst ab einem gewissen Umsatz.
Einige Buden blieben da wohl durchgehend immer nur ganz kurz drunter.
Jetzt mit Justpay (wo ja viele Leute weniger kaufen, wie wir hier lesen) ist der Umsatz jedoch immer über dieser Summe.
Gesperrt