Wie das Fußball-Magazin "11 Freunde" in seiner morgigen Titelstory "Eiszeit in der roten Hölle" berichtet, prüft der 1. FC Kaiserslautern zurzeit eine mögliche Steuerrückzahlung in Millionenhöhe. Konkret geht es hierbei um die 8,9 Millionen Euro, die der FCK im Februar 2003 im Rahmen einer "tatsächlichen Verständigung" freiwillig an das Finanzamt Kaiserslautern nachzahlte. Nach einem Urteil des Landgerichts vom Oktober 2005 betrug die wirkliche Steuerschuld allerdings nur 1,7 Millionen Euro.
Vorstandssprecher Hans-Artur Bauckhage äußerte sich in diesem Zusammenhang wie folgt: "Wir versuchen gerade herauszufinden, ob es möglich ist, die zuviel gezahlten Steuern von damals zurückzubekommen."
Zu den Zahlungen an das Finanzamt, in deren unmittelbarer Folge der FCK das Fritz-Walter-Stadion verkaufen musste, gibt es bereits seit Jahren unterschiedliche Auffassungen im Umfeld des Vereins. Zum wiederholten Male wurde dieses Thema auch auf der Jahreshauptversammlung am 14. Dezember angesprochen, ohne jedoch zu einem für alle Beteiligten zufriedenstellenden Ergebnis zu kommen.
Sollte sich herausstellen, dass der FCK über 7 Millionen Euro zuviel ans Finanzamt gezahlt hat, müssten der Stadionverkauf und das komplette Sanierungskonzept des Ex-Vorstandsvorsitzenden René C. Jäggi nachträglich in Frage gestellt werden.
Die 76. Ausgabe von "11 Freunde" erscheint am Donnerstag im Zeitschriftenhandel. Neben dem dargestellten Sachverhalt schildert die Titelstory auf zwölf Seiten eindrucksvoll den Niedergang des 1. FC Kaiserslautern seit 1998. Zu Wort kommen unter anderem Horst Eckel, Wolfgang Funkel, Axel Roos, Stefan Kuntz, René C. Jäggi, Hans-Artur Bauckhage, Jürgen Friedrich und Dr. Robert Wieschemann. Zusätzlich sollen auf www.11freunde.de noch Interviews mit Jäggi, Friedrich und anderen veröffentlicht werden.
Quelle: Der Betze brennt / 11 Freunde
Auszug aus dem Artikel von "11 Freunde": http://www.11freunde.de/bundesligen/108948
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In der am morgigen Donnerstag erscheinenden 76. Ausgabe des "Magazins für Fußball-Kultur" 11 Freunde ist eine Reportage über den Niedergang des 1. FC Kaiserslautern in den vergangenen 10 Jahren abgedruckt (Titel: 1. FC Kaiserslautern - Eiszeit in der roten Hölle). Darin finden sich unter anderem Interviews mit Atze Friedrich, Horst Eckel, Hans Peter Briegel, Hans-Arthur Bauckhage und René C. Jäggi.
Folgende Zitate von Jäggi möchte ich als Denk- und Diskussionsanstoß liefern:
René C. Jäggi...
...über den FCK aktuell:
"Man hat beim FCK einen Zweitligaanzug an, will sich aber mit den Großen messen. Man überdehnt hier ständig, um oben zu bleiben."
...über die Region:
"Läuft es gut, merken Sie, wie das Bruttosozialprodukt am Montag steigt, läuft es schlecht, leidet die ganze Region. Das macht fachliche Diskussionen unmöglich. Es kommt zu Wutanfällen, bei denen der gute Ton verloren geht."
über die WM in Kaiserslautern:
"Das hatte etwas Großspuriges. Wenn man sieht, wie viele Millionen in den Verein flossen und dann gleich wieder raus. Es ist eine lange Kette von Fehlentscheidungen, von Irrläufern der Emotion."
Dazu noch ein Zitat von Norbert Thines:
"Der FCK war mal eine große Familie. Doch davon ist nichts mehr vorhanden."
Kann den Kauf jedem nur empfehlen.
Edit:
Hier noch ein Abschnitt, der mir bei erneutem lesen nochmal aufgefallen ist und der viele hier interessieren dürfte:
"[...]Nachdem das Gutachten auch ermittelt hatte, dass möglicherweise in der Zahlung der Persönlichkeitsrechte verdeckte Gehaltszahlungen liegen könnten, erstattete Jäggi als Verantwortlicher des FCK Selbstanzeige beim Finanzamt Kaiserslautern. Im Februar 2003 schloss er mit dem Finanzamt eine "tatsächliche Verständigung" und zahlte freiwillig Steuern in Höhe von 8,9 Millionen Euro nach. Damit wurden der Stadionverkauf und der Verkauf des Fröhnerhofs unumgänglich. Über Nacht war das Tafelsilber dahin. Die Krux an der Geschichte: Nach einem Urteil des Landesgerichts aus dem Jahr 2005 zahlte der Klub dem Fiskus damals 7,9 Millionen Euro zuviel.
Damit müssten der Verkauf der Arena - und der daraus resultierenden enormen Belastungrn für den FCK heut - nachtzräglich in Frage gestellt werden. Das bestätigt auch der seit November 2007 als Berater des Vorstand fungierend Hans-Artur Bauckhage.[...]Vorstand Bauckhage sagt: "Wir versuchen gerade herauszufinden, ob es möglich ist, die zuviel gezahlten Steuern zurückzubekommen."
Im Folgenden wird beschrieben, dass der FCK sich auch möglicherweise Geld von der DFL zurückholen könnte!