Lonly Devil hat geschrieben:
Ja, die Mannschaft sollte nach dem 5. Spieltag, evtl. bis auf das Feintuning, eigentlich eingespielt sein.
Sorry, du bist nur beispielhaft rausgegriffen worden.
Aber:
Wie soll das funktionieren, wenn die Transferperiode dann noch läuft und der Kader nicht komplett steht?
Ich verstehe, dass im Fußball irgendwann immer die selben Mechanismen ablaufen. irgendwann muss jeder Trainer gehen - das ist wohl ein Naturgesetz.
Aber können die Runjaic-Kritiker auch mal sachlich dessen Fehler aufzeigen? Und ich meine nicht irgendwelche populistischen Nachplappereien, die einfach nicht stimmen, auch wenn sie noch so oft wiederholt werden.
Beispiele?
Das "Runjaic-System" funktioniert nicht.
Welches meint ihr? Ich behaupte, das die allermeisten User, die das "Runjaic-System" für gescheitert erklären garnicht gemerkt haben, dass wir ständig andere "Systeme" spielen bzw. variabel auslegen.
Vielleicht kann mir mal einer der Kritiker - sachlich - erläutern, wie seiner Meinung nach das System von Runjaic aussieht.
Zu ruhig - zu sachlich - ohne Emotionen.
Weil also der Trainer nicht an der Seitenlinie herumhüpft wie Streich, Grimassen zieht wie Klopp, Verbal auf den Schrii losgeht wie Tuchel ist er emotionslos. Und das ist kacke. Wir wollen einen, der auf die Pfanne haut.
Aber wenn Runjaic das macht (letzte Saison, nach Wochen des Schiri-Beschiss vor laufenden TV-Kameras), dann ist es auch scheiße, dann sucht er dumme Ausreden. Dann soll er doch bitte lieber sein "dummes Maul" halten....
Natürlich kann man mit der derzeitigen Lage nicht zufrieden sein. Ist glaube ich auch keiner. Aber kann man dann bitte auch mal berücksichtigen, das Runjaic durchaus schon bewiesen hat, dass er Mannschaften die von der Masse bereits in den Abstieg geschrieben wurden weiterentwickelt und letztendlich um den Aufstieg mitspielen lässt?
Ja - es hat nicht gereicht am Ende. Und auch das war
Kacke. Aber lag das vielleicht auch ein klitzekleinwenig daran, das sogenannte "Stammkräfte" am Ende nur noch den Bruchteil ihres Leistungsvermögens abriefen weil sie offensichtlich keinen Bock hatten für einen Verein zu spielen bei dem Sie in der kommenden Saison keinen Vertrag mehr hatten? Deren wahre Leistung in der letzten Saison im Nachhinein massiv nach oben verklärt wird. Und das beste: dem FCK wird auch noch vergeworfen, das man diese Spieler jetzt nicht noch fest verpflichtet hat.
Überhaupt: Warum kauft der FCK nicht bessere Spieler?
Tja, auch wenn der ein oder andere es nicht glauben mag: Aber ganz offensichtlich ist für manche Spieler der FCK nicht ganz so attraktiv, wie er es für einen selbst ist. Warum das so ist? Keine Ahnung. Ich weiß nicht warum Berisha lieber nach Fürth geht. Ich weiß aber, das der FCK nicht in der Lage ist, sich die Wunschspieler einfach so auszusuchen. Die Spieler warten nicht darauf, das sie zum großen FCK wechseln dürfen.
Auch ganz toll: Die Wunschtrainer manch eines Kritikers:
- Marco Kurz
Weil der so toll emotional mitgegangen ist. Das der Mann weit defensiver spielen ließ als Runjaic haben diese Leute wohl nicht bemerkt. Einzig die schnellen Gegenstöße liefen dank entsprechendem Spielermaterial deutlich erfolgreicher.
- Friedhelm Funkel
Keine Ahnung warum - vielleicht, weil der es gewohnt ist im Jahresrhytmus rausgeworfen zu werden. Aber bei uns, ja bei uns funktioniert er ganz sicher!
Das geilste:
- Eric Gerets
Ich habe Gerets geliebt: Ein ganz feiner Mann, ein super Typ. Angeblich hat er sogar den FCK geliebt ("Ich werde zu keinem anderen verein in Deutschland gehen" - 6 Wochen später war er in Wolfsburg). Aber echt: der hat doch garnix gerissen! Und der Mann hatte noch Spielermaterial zur Verfügung.
- Jos Luhukay
Klar, der hat bei Hertha zuletzt 800.000€ kassiert, da wechselt er für nen Bruchteil zum FCK....
- Zinnbauer
hab ich auch gelesen. Der Mann ist zwar "nur" noch Cheftrainer der 2. des HSV - aber noch immer mit seinem alten Vertrag zu alten Bezügen. Auch hier 800.000€
- Olli Schäfer
Auch super - derjenige war wohl 12/13 noch nicht im Stadion.....
Und mein Favorit: Lucien Favre,weil der auch bald in Gladbach fliegt.....
usw. usf.
Markus Schupp, der letzte Saison noch der King war (endlich ein Sportdirektor, super Arbeit....) ist jetzt der Depp un dm uss gleich mit weg....
Aber im Ernst: ich verstehe jeden der frustriert ist. Nur man muss auch ein klein wenig sachlich an alles herangehen. Schnellschüsse, die auch noch massig Geld kosten (Abfindung, neue Trainergehälter) kann sich der FCK nicht leisten.
Wir haben das dritte Jahr in Folge einen kompletten Neuanfang. Teilweise weil das Umfeld die "alten Söldner" leid war, teilweise, weil wir uns "gestandene Profis" nicht mehr leisten können, teilweise weil wir ein "neues Jugendkonzept" fahren wollen.
Jedenfalls hat Runjaic jedes Jahr eine deutlich billigere Mannschaft vorgesetzt bekommen, bei der die Leistungsträger des Vorjahres nicht mehr dabei waren.
Und der FCK hat jedes Jahr finanziell davon profitiert - was für unser Überleben wohl enorm wichtig ist (Immerhin stehen wir ja laut einigen jedes Jahr bei Nichtaufstieg vor der Insolvenz).
Aber: Jedes Jahr wurden es weniger Leihspieler (auch so ein Kritikpunkt). Und trotzdem haben wir jedes Jahr oben mitgespielt - auch wenn enttäuischender Weise es nie ganz gereicht hat. Und dieses Jahr haben wir sogar mal wieder 800.000€ für einen (!) Spieler ausgegeben. Der übrigens von 50% der Kritiker schon als Fehleinkauf abgeschrieben ist, während die anderen 50% Runjaic vorwerfen, das er ihn nicht mehr spielen lässt.
Zudem haben wir laut Schupp und Kuntz noch 2,4 Mio € für Transfers übrig - die man gerne in Spieler investiert hätte - wenn die Ablöse leistungsgerecht gewesen wäre. Das manch ein Verein seine Spieler aber überbewertet und zuviel verlangt ist auch nix neues. Und wisst ihr was? Da finde ich es super, das der FCK das nicht mitmacht.
Ich sehe über die letzten Jahre eine langsame, aber stetige Steigerung. Sollen wir das jetzt wegwerfen und stattdessen wieder mit vollem Risiko auf den schnellen Erfolg hoffen?
Mainz hatte auch Rückschläge "auf dem Weg nach oben". Aber vor allem hat sie eines ausgezeichnet: Konstanz und Geduld den eingeschlagenen Weg zu verfolgen - gerade auch bei Rückschlägen.
Und jetzt: Feuer frei.