erstbesuch20_09_1994 hat geschrieben:
Und jetzt soll die DVAG sogar sich wegen der Personalie Grünewalt zurückziehen. Und das nachdem der Vertrag nach dem ominösen Termin nochmal verlängert wurde und man jetzt sogar aufsteigt? Hat schonmal jemand daran gedacht, dass es der DVAG in der Finzanzkrise vielleicht auch an die Substanz gegangen ist und man jetzt einfach kein Geld mehr hat, um auf dem Trikot zu bleiben? Oder habe ich die letzten TV-Spots der DVAG beim CL-Finale verpasst? Die haben nicht die Riesenetats, wie andere Marken, die richtig große Kampagnen machen!
Der Trikotsponsor ist tot. Es lebe der Trikotsponsor.
Genauso ist es. Die DVAG schwimmt mit ihren Produktpartnern in rauer See. Deshalb handelt sie verantwortlich gegenüber ihren Kunden und wirft Ballast ab. Zu diesem gehört für sie offensichtlich das Engagement beim FCK, dessen Werbewirksamkeit sie nicht ausreichend hoch genug bei ihrer potentiellen Klientel einschätzt. Es ist blauäugig anzunehmen, die DVAG hätte sich aus lauter Menschenliebe und Gefälligkeit gegenüber Freunden beim FCK engagiert. Trotzdem hat ihr Engagement dem FCK sehr geholfen. Ich wünsche ihr, daß sie sich stabilisiert und die anrollende noch größere Finanzkrise auch noch übersteht.
Erstbesucher 94, ich denke, daß es bei der Neuaufstellung des FCK nicht nur um einen Trikotsponsor geht. Leider! Die Notwendigkeit, weitergehende Lösungen zu finden, besteht.
Bei dieser Gelegenheit fällt mir der idiotische Spruch der Schweizer Managerflasche ein, nach dem es immer schlecht sei, in Beton zu investieren. Der "Beton", sprich die Liegenschaften waren das Rückgrat der Bonität des Vereins bei jeglichem Kreditgeber. Der "Beton" ist weg, mutwillig abgerissen. Jetzt muß ein anderes immobiles und wertbeständiges Rückgrat her. Den "Beton" spielten bei Jäggis Basel die milliardenschwere Hoffmannerbin, bei Hoffenheim der milliardenschwere Hopp, bei Bayer Leverkusen und Wolfsburg die Großfirmen u.s.w. Sie sind die Garantie und die finanzielle Hinterhand für jeglichen Gläubiger, auch wenn sie nicht direkt Geld ausspucken. Sie spielen für diese Vereine eine ähnliche Rolle wie der verscherbelte "Beton" des FCK, sie sichern die volatilen Finanzvorgänge der betreffenden Fußballvereine ab.
Die Vermeidung der einfachen Teilverscherbelung des Vereins FCK an einen Investor, der dann das Sagen hätte, notfalls kauft er sich die eine fehlende Stimme bei Entscheidungsprozessen noch mit der Portokasse heraus, und die Vermeidung des Verrats an Fritz Walter durch Verjubelung seines Stadionnamens bedarf erheblicher wirtschaftlicher Kreativität und guter Kontakte, d.h. es müssen neue Wege beschritten werden von neuen unverbrauchten Fachleuten und nicht von alten Zopfträgern, die nur eins kennen: Sanieren durch Entlassung von Arbeitskräften,deren Arbeit den verbleibenden auch noch aufzuhalsen, nach Möglichkeit den Lohn noch zu drücken und selbst weiter fleißig abzukassieren. Wenn man genug auf die private Seite gebracht hat, wird Insolvenz angemeldet. Man hat ja schließlich eine zweite Chance schon in Petto. Hauptsache die Bilanz war in Leder mit Goldprägung gebunden.
Grünewaldt ist einen Versuch wert. Umso mehr, als beim FCK in finanzieller Hinsicht nicht viel kaputt zu machen ist. Der FCK muß aus der finanziellen Sackgasse heraus, egal wie. Als nächster Schritt werden das realisierbare Spielerwerte sein müssen. Also ist Fußballsachverstand, oder wie es einige nennen, Kuntzens "Glück", vor allem gefragt. Was danach kommt, wage ich jetzt noch nicht zu denken.