Pfiffe oder sogar obszöne Gesten gegen Tyger Lobinger gehen überhaupt nicht. Der Junge hat auch ein paar wichtige Tore für uns geschossen, aber es war nach den Verpflichtungen in der Winterpause abzusehen, dass er jetzt noch weniger Spielzeit bekommen wird.
Darum war auch der FCK einverstanden, ihn an Osnabrück auszuleihen - womit er uns weniger Gehalt kostet und er dort evt. nochmal mehr Spielzeit als bei uns bekommt.
Vor allem ist er ein sympathischer Junge, der BEI UNS unter Vertrag steht.
Die Leute, die ihn in so einer Situation auspfeifen, zeigen nur, dass sie nichts, aber auch gar nichts verstanden haben.
Aktuell läuft von den FCK Spielern unter dem Motto "Together! Stop Hate. Be a team. 1.FCK" eine Kampagne.
Die allerersten Worte im Video sind von unserem Kapitän Jean Zimmer:
"Der FCK steht für Werte wie Respekt und Menschlichkeit, die uns Fritz Walter als Erbe hinterlassen hat und die uns Verpflichtung und Ansport zugleich sind."
https://www.instagram.com/reel/C4YhBrZO2b5/
Zu diesem Respekt und der Menschlichkeit gehört auch, dass unsere Spieler - auch wenn sie beim Gegner auflaufen - anständig behandelt werden. Ich war letztes Jahr stolz auf unsere Fans, wie sie Tyger Lobinger kurz nach dem Tod seines Vaters Mitgefühl gezollt haben.
Die Frage ist - sind die Gleichen, die ihn vor einem Jahr getröstet haben - gestern unter den Pfeifenden gewesen?
Oder muss man einfach auch mal differenzieren, dass bei einer so großen Fangemeinde letztes Jahr viele eine ihm Mitgefühl gezeigt haben, viele andere aber gestern in völliger Engstirnigkeit ihn ausgepfiffen haben?
Was leider auch oft die Medien falsch verstehen - wir sind alle FCK Fans, aber manche finden das eine gut oder schlecht, andere etwas anderes. Und nur weil die eine Gruppe unter den Fans die eine Meinung hat, muss das noch lange nicht für den Rest der Fans gelten.
An Tyger Lobinger oder auch unsere anderen Spieler, die das hier vielleicht lesen: Macht euch nix aus den Pfeifenden - Ignoranten (und andere Beschreibungen, die ich hier nicht nennen will) gibt's in jeder größeren Ansammlung von Menschen, deswegen sollte man nicht annehmen, dass das für alle anderen Anwesenden auch gilt.
Aber übrigens - ich als FCK-Verantwortlicher hätte in den Leihvertrag mit Osnabrück geschrieben, dass unser eigener Spieler NICHT gegen uns auflaufen darf. Stellt euch mal vor, Tyger hätte im Gewühl im Strafraum gestern in der 95. Minute das 3:3 erzielt, weil das dann seine verdammte Pflicht und Aufgabe gewesen wäre. Und am Ende wäre der FCK in der Addition deswegen abgestiegen. Sowas darf einfach nicht passieren.
Vieles im Leben kann man mit Geld kaufen.
Emotion und Leidenschaft nicht.